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Kreisliga AMechernich verabschiedet sich mit einem Sieg von der Asche im Eifelstadion

Lesezeit 10 Minuten
Der Ball ist nicht mehr zu sehen. Drei Spieler von Mechernich und Frauenberg kämpfen um den Ball und es staubt gewaltig.

Staubige Angelegenheit: Die TuS Mechernich (rote Trikots) behielt gegen Frauenberg den Überblick.

Abschied nehmen heißt es nicht nur vom Eifelstadion und vom TB-SV Füssenich-Geich in der Kreisliga A, sondern auch vom SC Roitzheim.

Die Definition von Hassliebe: Aschenplatz in Mechernich. „Natürlich gucken immer noch gegnerische Spieler komisch und fragen sich, warum das Gras in Mechernich so braun ist“, sagt Guido Mertens über den Tennenplatz im Eifelstadion. Mertens kennt als ehemaliger TuS-Trainer und jetziger Sportlicher Leiter gefühlt jedes Aschekorn auf dem Platz.

Der Untergrund hat der TuS Mechernich vor allem in der Bezirksliga in den vergangenen Jahren immer wieder wertvolle Punkte gebracht. Auf Asche spielt in der Bezirksliga eigentlich schon lange kein Verein mehr – und auch im Kreis Euskirchen ist der Platz der TuS – zumindest in der Kreisliga A – ein Relikt aus vergangenen Jahrzehnten. Die TuS spielt keine Bezirksliga mehr, kämpft aktuell in der Kreisliga A um den Klassenerhalt und wird auch bald keinen Aschenplatz-Heimvorteil mehr haben.

Der Naturrasen aus dem Schulzentrum kommt ins Eifelstadion

Der Naturrasen der Sportanlage des Schulzentrums an der Feytalstraße wird nämlich ins Eifelstadion „verpflanzt“, um dort den Tennenbelag zu ersetzen. Auf dem Platz am Schulzentrum wird in den kommenden Wochen und Monaten ein Kunstrasen installiert. Die Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales votierten in der jüngsten Sitzung des Gremiums einstimmig für diesen Vorschlag, den die Stadtverwaltung zur Abstimmung vorgelegt hatte.

Die Gesamtkosten werden von der Verwaltung auf rund 700.000 Euro geschätzt. Für den Umbau des Aschenplatzes im Eifelstadion zu einem Rasenplatz sind 150.000 Euro eingeplant.

Für potenzielle Neuverpflichtungen war der Aschenplatz ein Nachteil

Die DIN-Rasentragschicht des Platzes am Schulzentrum soll abgetragen und anschließend im Eifelstadion aufgebracht und neu eingesät werden. Der Rasenplatz soll der TuS Mechernich dann als Wettkampf- sowie Trainingsplatz dienen. Die Rundlaufbahn und die Sektorenbereiche bleiben in Aschematerial bestehen.

Eine Drohnenaufnahme zeigt das Eifelstadion als Aschenplatz.

So wird das Eifelstadion in Mechernich bald nicht mehr aussehen. Der Aschenplatz wird einem Rasenplatz weichen.

„Ich kann es kaum glauben, aber wir sind guter Dinge, dass das Spiel gegen Frauenberg wirklich das letzte auf dem Aschenplatz gewesen ist“, so Mertens: „Bei potenziellen Neuverpflichtungen war der Aschenplatz immer ein Nachteil. Die jüngere Generation kennt so einen Untergrund eigentlich nicht mehr und die ältere war immer froh, davon weg zu sein. Wir merken jetzt schon, dass wir von möglichen neuen Spielern nicht direkt ein Nein erhalten, weil wir eben mit Kunst- und Naturrasen punkten können. Das stimmt uns positiv für die Zukunft.“

Das Eifelstadion wurde im August 1927 feierlich eröffnet

Doch bevor es in die Zukunft geht, ist ein Rückblick angesagt: Das Eifelstadion in Mechernich gibt es seit fast 100 Jahren. Eröffnet wurde es am 20. und 21. August 1927 mit einer großen Einweihungsveranstaltung.

Knapp ein Jahr später stand der erste Höhepunkt auf dem Programm. Am 17. Juni 1928 veranstaltete der Radfahrklub „Schwalbe“ im Eifelstadion ein großes Jubiläumsrennen. „Besonderes Interesse lag auf dem Hochradfahren über 800 Meter sowie dem Einstunden-Mannschaftsfahren“, heißt es in der Vereinschronik. Noch im selben Jahr schenkte die Eigentümerin des Grundstücks des Eifelstadions, die Gewerkschaft Mechernicher Werke, das Areal der Gemeinde Mechernich.

Aus der TV Germania und dem SC Sportfreunde wurde die TuS

Am 6. Oktober 1929 wurde aus dem TV Germania Mechernich und dem SC Sportfreunde Mechernich die Turn- und Sportvereinigung Mechernich 1897, kurz TuS genannt.

Der erste sportliche Höhepunkt nach dem Zweiten Weltkrieg stand 1954 auf dem Programm. Am Nachmittag des 18. April wurde im Eifelstadion das Spiel um Platz fünf des Fifa-Juniorenturniers ausgetragen. Es standen sich die Mannschaften der Niederlande und Portugals gegenüber. Die Niederlande setzten sich mit 1:0 durch.

Hans-Peter Schäfer brachte Bayer-Profis zur Verzweiflung

Apropos sportliche Highlights: 1958 stieg die erste Mannschaft der TuS als Kreismeister im damaligen Kreis Schleiden in die Bezirksliga auf. Das Qualifikationsspiel gegen Marienhagen in Bonn-Endenich gewann die TuS mit 2:0.

Der Bundesligaaufsteiger Bayer 04 Leverkusen bestritt am 21. Juli 1979 im Eifelstadion ein Freundschaftsspiel gegen die TuS Mechernich. Schiedsrichter war Walter Eschweiler, als Linienrichter assistieren ihm Georg Dardenne und Karl Peter Sauer. Die Partie endete mit 2:1 für Leverkusen. Überragender Akteur aufseiten der Gastgeber war Torhüter Hans-Peter Schäfer, der die Leverkusener Profis mit seinen Paraden fast zur Verzweiflung trieb.

In der Saison 2015/16 war Mechernich im Eifelstadion ungeschlagen

1999 war für die erste Mannschaft im Verbandspokal-Achtelfinale nach einer 0:10-Niederlage beim späteren Regionalligameister TSV Alemannia Aachen Schluss.

Die TuS schaffte 2015/2016 als Tabellenzweiter erneut den Aufstieg in die Bezirksliga. Das Team des damaligen Trainers und heutigen Team-Managers Guido Mertens erspielte sich 72 Punkte und ein Torverhältnis von 84:26. Dabei blieb man im Eifelstadion die gesamte Saison über ungeschlagen. Die Bilanz: 14 Siege, ein Remis, 41:4 Tore.


So lief das letzte Spiel: Jens Honnef trifft gegen Frauenberg doppelt

Der SV Frauenberg hatte sich für das Spiel bei der TuS Mechernich – das letzte auf der Asche des Eifelstadions – viel vorgenommen. Sowohl Spieltrainer Sebastian Kaiser als auch sein Bruder Marcel standen in der Startformation.

Und genau dieses Duo zeichnete auch für die erste Chance verantwortlich. Marcel Kaiser scheiterte aber. Besser machte es praktisch im Gegenzug die TuS Mechernich. Jens Honnef musste einen Querpass von Johannes Simons in der 15. Minute nur noch über die Linie drücken.

Frauenberg hat in der 49. Minute eine Vierfach-Chance

Mit dem 1:0 ging es auch in die Pause – ein Ergebnis, das den Gastgebern schmeichelte. Die Gäste aus Frauenberg waren die spielbestimmende Mannschaft, hatten eine Vielzahl von Ecken und Chancen, schlugen aber schlichtweg kein Kapital aus ihrer Überlegenheit. Und mit der ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Bereits in der 49. Minute hatte der SVF eine Vierfach-Chance auf den Ausgleich, doch Mechernich klärte den Ball schließlich auf der Linie.

Bei der TuS ging aus dem Spiel heraus nach vorne nichts bis gar nichts. In der Defensive lief es auch nur bedingt besser. Immer wieder führten Fehlpässe dazu, dass die Gäste gefährlich in der Offensive in Erscheinung traten – aber nach wie vor ohne Durchschlagskraft.

Der SV Frauenberg steckt nun ganz tief im Abstiegskampf

Das änderte sich auch nicht nach einem Time-out, das Sebastian Kaiser neun Minuten vor dem Ende zog. Eine letzte taktische Marschroutenbesprechung verpuffte, weil Mechernich alles reinwarf und mit Mann und Maus verteidigte.

In der zweiten Minute der Nachspielzeit setzte dann die TuS das letzte Ausrufezeichen hinter die Partie. Nach einem Ballgewinn von André Beaujean schalteten die Gastgeber schnell um. Der Steckpass von Beaujean kam genau in den Lauf von Jens Honnef, der es sich nicht nehmen ließ, den letzten Treffer auf dem Aschenplatz im Eifelstadion zu erzielen. Für den Stürmer war das 2:0 bereits der 19. Saisontreffer.

Für die TuS war es ein wichtiger Sieg, um ein ganz klein bisschen Luft im Abstiegskampf zu bekommen. Darin stecken die Frauenberger nun wieder umso mehr, auch wenn sie noch ein Spiel mehr zu absolvieren haben als die Konkurrenz.


Füssenich-Geich reißt Roitzheim mit in die Kreisliga B

TB-SV Füssenich-Geich – SC Roitzheim 4:1 (1:0). Der TB-SV Füssenich-Geich siegt im Kellerduell deutlich mit 4:1. Aber der Heimerfolg gegen den SC Roitzheim nützt dem TB-SV nichts. Es sind nur noch zwölf Punkte zu vergeben, und Füssenich hätte selbst im Fall, dass nur drei Kreisliga-A-Teams absteigen, 18 Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Und auch Roitzheim steht durch die Niederlage als Absteiger fest, da der SC den TuS Dom-Esch nicht mehr hinter sich lassen kann.

Ein Spieler von Füssenich-Geich scheint am Ball vorbeizuschauen. Dabei handelt es sich nur um eine Körpertäuschung, auf die der Gegenspieler hereinfällt.

Lässt mit einer Körpertäuschung seinen Gegenspieler Daniel Linden (l.) stehen: Füssenichs Fabio Jennes.

Ein Fußballer steht unorthodox zum Ball. Vor ihm liegt ein Gegenspieler, den er zuvor gefoult hatte.

Spielt erst ein Foul und trifft dann Ball nicht richtig: Roitzheims Robert Stanke.

Im Duell der künftigen B-Ligisten nutzte Jakob Kutheus früh einen Abwehrfehler der Roitzheimer Defensive zur Führung (10.). In einem umkämpften, aber spielerisch schwachen Duell verpassten es die Hausherren lange, den Vorsprung auszubauen. Nach dem Seitenwechsel sorgte Tilo Heckel für das 2:0 (52.), ehe Michal Jedrowski postwendend für Roitzheim verkürzte (53.) und kurzzeitig Hoffnung aufkommen ließ. Doch Füssenich-Geich blieb konzentriert, erhöhte durch Kutheus (78.) erneut und stellte schließlich per Foulelfmeter von Dennis Becker den Endstand her (85.).

„Wir haben es lange versäumt, nachzulegen, aber zum Glück die Ruhe bewahrt“, sagte TB-SV-Coach Andreas Davepon zufrieden. Für Roitzheim-Co-Trainer Karsten Schreiner war es eine klare Sache: „Wenn der Vorletzte gegen den Letzten spielt, muss man keinen Fußball erwarten. Letztendlich eine verdiente Niederlage.“

TuS Dom-Esch beweist gegen Erft 01 Nehmerqualitäten

JSG Erft 01 Euskirchen – TuS Dom-Esch 5:3 (3:1). Die JSG Erft 01 Euskirchen gewinnt das torreiche Duell mit 5:3 gegen den TuS Dom-Esch. Früh sorgte Luke Bungart für die Führung der Gastgeber (3.), ehe Fernando Dasilva für Dom-Esch ausglich (20.). Danach präsentierte sich Erft effizient: Bungart verwandelte einen Foulelfmeter zum 2:1 (35.), kurz vor der Pause erhöhte Artur Schulz auf 3:1 (45.+2). Trainer Christopher Kockerols sah einen holprigen, aber effektiven Auftritt seines Teams: „Es war kein gutes Spiel, aber ein erfolgreiches. Wir kommen gut rein, gehen dann 4:1 in Führung, aber lassen den Gegner noch mal rankommen.“

Nach dem 4:1 durch Nicolas Woywod (77.) kämpfte sich Dom-Esch trotz personeller Engpässe zurück: Dasilva (88.) und Kevin Viltz (90.) verkürzten auf 4:3. In der Nachspielzeit sorgte Julian Riße per Kopf für die Entscheidung (90.+3). „Wir haben nie aufgegeben. Mit dem schmalen Aufgebot bin ich zufrieden – so kann es weitergehen“, lobte TuS-Coach Dieter Höller seine Mannschaft trotz der Niederlage.

Lommersum ist gegen Sötenich  überfordert

SV Sötenich – SSV Lommersum 6:1 (2:1). Der SV Sötenich lässt dem SSV Lommersum keine Chance. Mit einer dominanten Vorstellung haben die Gastgeber den SSV Lommersum deutlich mit 6:1 besiegt. Bereits in der Anfangsphase sorgten Ben Winter (3.) und Simon Weishaupt (16.) für klare Verhältnisse. Zwar konnte Jan-Niklas Runkel zwischenzeitlich verkürzen (36.), doch nach dem Seitenwechsel legten die Gastgeber eindrucksvoll nach. Nils Knebel (58.), Tim Schmitz (75.), Martin Schmitz (85.) und Jonas Mertens (87.) sorgten für ein klares Ergebnis, das laut SVS-Sportleiter Uwe Metternich den Spielverlauf widerspiegelte: „Wir gehen früh in Führung, schrauben das Ergebnis von hintenraus hoch – ein hochverdienter Heimsieg.“

Lommersum war über weite Strecken überfordert und fand offensiv kaum statt. Trainer Timo Bong sparte nicht mit Kritik: „Ehrlich gesagt bin ich sehr enttäuscht von der Leistung heute. Das war eins der schlechtesten Spiele in dieser Saison.“

Keine Tore im Gemeindederby zwischen DHO und Weilerswist

Sportfreunde DHO – SSV Weilerswist 0:0. Die Sportfreunde DHO und der SSV Weilerswist trennen sich torlos in einem intensiven Gemeindederby – und das trotz zahlreicher Großchancen. Die Gastgeber dominierten über weite Strecken die Partie und erspielten sich ein klares Chancenplus, ließen jedoch mehrfach die Effizienz im Abschluss vermissen. „Wir hatten sechs hundertprozentige Chancen, selbst wenn wir davon nur die Hälfte machen, hätten wir gewonnen“, ärgerte sich DHO-Trainer Andreas Erdmann. Neben Aluminium-Pech und fehlender Effizienz im Abschluss musste DHO kurzfristig auf einen Feldspieler im Tor zurückgreifen, da Keeper Bastian Hilbert gesundheitlich angeschlagen war. Florian Cizmja sprang ein – und machte seine Sache stark.

Weilerswist überzeugte vor allem kämpferisch. Mit disziplinierter Defensivarbeit und einem überragenden Daniel Arndt im Tor rettete das Team den Punkt. „Er hat drei-, viermal im Eins-gegen-eins überragend gehalten und unsere Mannschaft damit im Spiel gehalten“, lobte SSV-Coach Frederik Ziburske. In einem intensiv geführten Derby fehlte es letztlich nur am Tor – nicht aber an Spannung.

SV Schöneseiffen erlebt ein Wechselbad der Gefühle

SV Schöneseiffen – SG Flamersheim/Kirchheim 3:3 (0:0). Schöneseiffen und FlaKi trennten sich nach einer turbulenten Schlussphase unentschieden. Nach einer torlosen ersten Hälfte brachte Timo Bornewasser die Gastgeber in Führung (67.), Marcel Hupp legte nur zwei Minuten später nach (69.). Doch FlaKi schlug in Person von Paul Doppelfeld dreifach zurück – und das binnen 14 Minuten (70., 81., 84.), in denen er die Partie fast im Alleingang drehte.

Erst in der 88. Minute sorgte erneut Bornewasser mit seinem zweiten Treffer für den verdienten Ausgleich. „Es war ein Wechselbad der Gefühle“, sagte SV-Trainer Heiko Zimmer, „wir waren plötzlich bei null Punkten, hatten zwischenzeitlich drei und nehmen am Ende einen Punkt mit.“ FlaKi-Coach Marco Markwald lobte den Einsatz seiner Elf: „Die Jungs haben nach dem Rückstand eine gute Moral bewiesen und das Spiel direkt im Anschluss gedreht – leider bringen wir das nicht über die Zeit.“ Es handelte sich um ein intensives und faires Spiel, das für die Zuschauer reichlich Spannung bot.