Zülpich-Bessenich – Mit der makellosen Ausbeute von 21 Punkten aus sieben Ligaspielen und 32 Treffern bei nur vier Gegentoren in der Hinrunde befindet sich der SV Rhenania Bessenich aktuell voll auf Aufstiegskurs Richtung Bezirksliga. Es wäre für den Spitzenreiter der ewigen Kreisliga-A-Tabelle der zweite Aufstieg seit 2011 aus der höchsten Kreisliga. Und die Blau-Weißen, die ihre Heimspiele auf dem neuen Kunstrasenplatz in Bessenich austragen, haben bereits weitaus größere Ambitionen. „Mein persönliches Ziel ist es, beim 100-jährigen Bestehen der Rhenania in der Landesliga zu spielen,“ erzählt der Sportliche Leiter Beniamin Warrach. Das wäre also 2028 der Fall.
Zwei Ligen nach oben, auch wenn man bereits einen Fuß in der Tür zur Bezirksliga hat, ist ein ehrgeiziges, aber kein unrealistisches Ziel. Das Fundament innerhalb des Vereins und der Strukturen drumherum ist gegeben. Warrach fasst die Gründe, die für den Erfolg sorgen sollen, zusammen: „Guter Fußball, gutes Umfeld, gute Strategie.“ Zusätzlich würden auch das Image des Vereins und der Ruf über die Grenzen des Kreises Euskirchens hinaus helfen: „Mit Moritz Hartmann und anderen renommierten Spielern haben wir Personen in unseren Reihen, die als Magnete funktionieren.“
Lust auf Wachstum
Die Komponenten, die aber am wichtigsten für den Erfolg sind und den Herbstmeister bis zum aktuellen Status getragen haben und fest im Verein verankert sind, sind aber laut Warrach die Erfolgsbesessenheit und die Lust auf Wachstum. Bestes Beispiel, dass der Verein und sein Umfeld größer werden, sind die neue Kunstrasenplatzanlage in Bessenich sowie eine kleine Tribüne als fester Bestandteil der Infrastruktur. Folgen soll im nächsten Jahr ein neuer Kabinentrakt.
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Während sich vieles aktuell schon um die Zukunft in Bessenich dreht, zeigt ein Rückblick auf das vergangene Jahr, dass der SV Rhenania bereits 2021 einige Erfolge zu verbuchen wusste: „Seit 2020 haben wir kein einziges Meisterschaftsspiel mehr verloren. Zwar gab es auch coronabedingte Pausen, aber die hatten die anderen Vereine auch,“ erzählt Sportdirektor Warrach stolz.
Finale dominiert, aber verloren
Auch das mit 1:2 knapp verlorene Kreispokalfinale gegen den Landesligisten SC Germania Erftstadt-Lechenich, also einen jener Vereine mit denen sich Bessenich spätestens in einigen Jahren regelmäßig messen möchte, war ein Achtungserfolg. Die Leistung der Bessenicher hatte damals auch den Trainer der Germania, Paul Esser, sehr beeindruckt, sodass er voll des Lobes für den A-Ligisten war. „Es war trotz des sehr unglücklichen Spielverlaufs und der Niederlage ein echtes Highlight für uns. Ich kann der Mannschaft im Nachhinein absolut keinen Vorwurf machen, und ich bin sehr stolz,“ sagt Warrach.
Man habe auch in Unterzahl super Fußball gespielt und sei besonders in der letzten halben Stunde der Partie fast ausschließlich in Lechenichs Hälfte und die bessere Mannschaft gewesen, fasst der Sportliche Leiter zusammen und fügt hinzu: „Ich glaube auch nicht, dass es unser letztes Pokalfinale gewesen sein wird.
Neuer Trainer seit Januar
Dass nicht alles nach Plan läuft im Fußball, hat der überraschende Wechsel auf dem Trainerposten nach dem Abgang von Ulas Önal zum SV Kurdistan Düren gezeigt. Sportlich konnte das der Leistung des besten Hinrundenteams der Kreisliga A aber nichts anhaben. Auch weil man mannschaftsintern mit Moritz Hartmann und Athanasios Noutsos Lösungen fand, die den Interimstrainer Frank Mayer neben ihrer Funktion als Spieler unterstützten.
Mit Artur Mezler kam zu Jahresbeginn ein Trainer, der für Erfolg steht. Als Co-Trainer der U19 des Bonner SC verabschiedete sich der 35-Jährige trotz möglicher Aussichten auf einen Bundesliga-Aufstieg vom aktuellen Tabellenführer der Mittelrheinliga, um den Chefposten in Bessenich zu übernehmen. Mezler und Warrach kennen sich seit vielen Jahren und werden nun versuchen, zusammen alle Weichen auf Erfolg zu stellen. Dabei ist Warrach aber eines ganz wichtig: „Wir wollen nachhaltig arbeiten und ein gutes Fundament schaffen und nichts für den kurzen Erfolg überstürzen.“