Verbesserung des InfektionsschutzesStadt beantragt Fördermittel für Luftfilteranlagen

Derzeit wird debattiert, ob die Stadt Euskirchen Raumluftfilteranlagen für ihre Schulen anschaffen soll. (Symbolbild)
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Euskirchen – Jetzt haben die Schulkonferenzen das Wort. Sie werden aufgefordert, sich zu der Frage zu äußern, ob die Stadt Euskirchen fest installierte Raumluftfilteranlagen für ihre Schulen anschaffen soll. Dabei geht es um die Jahrgangsstufen eins bis sechs. Die Befürworter erhoffen sich von den Geräten eine Verbesserung des Corona-Infektionsschutzes.
Die Stadtverwaltung hatte bisher die Auffassung vertreten, dass die Anschaffung nicht notwendig sei. Sie berief sich unter anderem auf eine Expertise des Umweltbundesamtes. Demnach sei die – „möglichst natürliche – Belüftung von Schulräumen die wirksamste und gesündeste Möglichkeit zur Vermeidung einer Übertragung des SARS-CoV-2-Erregers durch Aerosole“.
Lüftungsanlagen zu laut und haben keinen Platz im Klassenzimmer
Eine technische Aufrüstung sei nur sinnvoll, wenn „eine natürliche Belüftung von Schulräumen aus baulichen Gründen nicht erfolgen kann“. Dies sei in den städtischen Schulen aber nicht der Fall, hatte die Verwaltung Mitte Juni im Schulausschuss erklärt. Sie stützte sich auch auf Stellungnahmen der Schulleiterkonferenzen. „Der Einsatz von CO2 -Ampeln wird gewünscht. Lüftungsanlagen werden nicht gewünscht, da diese zu laut sind und in den Klassenräumen mit bis zu 30 Kindern kein Platz dafür ist“, hieß es vonseiten der Grundschulen. Denkbar seien allenfalls geräuscharme und platzsparende Anlagen.
Interesse an CO2 -Ampeln bekundeten auch einige Sekundarstufenschulen. Darüber hinaus ließen sie verlauten: „Es besteht kein Bedarf an Lüftungsgeräten.“ In Anbetracht der Tatsache, dass man alle Räume lüften könne, halte man Anschaffungs- und Unterhaltskosten sowie den vermuteten Geräuschpegel für zu hoch.
Befragung der Schulkonferenzen seien wichtig
Die Mitglieder des Stadtrats kamen am Dienstag nach zum Teil kontroverser Diskussion jedoch überein, nicht nur das Votum der Schulleitungen zu berücksichtigen, sondern die jeweilige Schulkonferenz zu befragen. Dabei handelt es sich um das höchste Mitwirkungsgremium, dem auch Eltern angehören und außerdem – an weiterführenden Schulen – Vertreter der Schülerinnen und Schüler.
Der Rat beauftragte zudem die Verwaltung, beim Bund Fördermittel für die Anschaffung fest installierter Anlagen zu beantragen. Sie soll auch einen Weg finden, um die Finanzierung des städtischen Anteils sicherzustellen. Im Rat war von Gesamtkosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro die Rede. Eigenmittel sind notwendig, bisher aber nicht eingeplant.
FDP will mit Installation der Anlagen beginnen
Dem Beschluss waren ausführliche Debatten in mehreren Ausschuss- und Ratssitzungen vorangegangen. Am Dienstag wollte vor allem die SPD, die die Debatte vor mehr als einem Jahr mit einem Antrag angestoßen hatte, aufs Tempo drücken. Mit Blick auf Warnungen der Verwaltung vor Finanzierungsschwierigkeiten plädierten sie und die FDP, dafür, in kleinen Schritten mit der Installation der Anlagen zu beginnen und das Gros des Vorhabens 2022 zu realisieren.
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Die Grünen forderten, rasch Förderanträge für die kompletten Stufen von eins bis sechs einzureichen. Sonst laufe die Stadt Gefahr, bei der Verteilung leer auszugehen. Dem hielt die CDU entgegen, es sei sinnvoller, an den Schulen zuerst den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln.