120 Feuerwehrleute im EinsatzKeine Verletzten bei Haus- und Waldbrand in Kirchheim

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Die Versorgung mit Löschwasser gestaltete sich in dem Waldgebiet zwischen Steinbachtalsperre und Madbachtalsperre  sehr schwierig.

Euskirchen-Kirchheim – Zu zwei Bränden ist die Feuerwehr Euskirchen am Mittwoch ausgerückt: Bei Kirchheim brannte der Anbau eines Hauses und ein Waldstück. Mittlerweile ist der Waldbrand unter Kontrolle. Eine Gefahr für Menschen hat laut Feuerwehr zu keiner Zeit bestanden. Bei beiden Einsätzen gab es keine Verletzten.

Das Gelände – nur schwer zugänglich. Die Wasserversorgung – ein Problem. Der Wind – ebenfalls ein Problem. Mehr als 120 Feuerwehrleute waren am Mittwoch in Kirchheim und im Wald zwischen Steinbachtalsperre und Madbachtalsperre im Einsatz. Gegen 9.30 Uhr war nach Angaben der Polizei zunächst der Anbau eines Einfamilienhauses in Brand geraten, dann standen plötzlich mehr als 300 Quadratmeter Wald in der Nähe des Wanderparkplatzes Hahnenberger Straße in Flammen.

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Die Feuerwehr will verhindern, dass sich die Flammen auf andere Häuser ausbreiten.

Unterstützt wurden die Feuerwehrleute durch Landwirte, die sich vor allem um den Wassernachschub kümmerten sowie die Polizei und die Bundespolizei, die zum einen den Waldbrand aus der Luft beobachteten, zum anderen Wasser aus luftiger Höhe auf das Areal abließen. „Ohne solche Unterstützung hätten wir es mitunter deutlich schwerer“, erklärte Daniel Schwarz, Pressesprecher der Euskirchener Feuerwehr.

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Wind entfachte Glutnester immer wieder

Als gegen 9.30 Uhr der Brand mitten in Kirchheim ausbrach, machte sich die Feuerwehr um die Löschwasserversorgung keine Gedanken. Aber auch beim Brand an dem Einfamilienhaus hatten die Einsatzkräfte unter der Leitung von Alexander Berger mit Herausforderungen zu kämpfen.  Zum einen war da der böige Wind, der die Glutnester immer wieder anfachte, und  zum anderen war auf dem Wintergarten, der in Brand geraten war, ein Photovoltaikanlage. „Da ist praktisch immer Strom drauf. Auch dann,  wenn wir sie vom Netz nehmen. Denn Wasser leitet, und  wir löschen mit Wasser. Das ist für uns eine beschissene Situation“, sagte ein Feuerwehrmann. Mehr als 60 Einsatzkräfte bekämpften über mehrere Stunden die  Flammen – und verhinderten so, dass das Feuer auf benachbarte Gebäude übergriff. Zur Unterstützung war auch die Löschgruppe aus Arloff nach Kirchheim gekommen.

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Dichter Rauch erschwerte den Feuerwehrleute die Löscharbeiten. Mehr als 60 Einsatzkräfte waren vor Ort.

Unterstützung kam aus Rheinbach

Interkommunale Zusammenarbeit wurde dann auch beim Waldbrand großgeschrieben, den ein Waldarbeiter gegen 11 Uhr gemeldet hatte. Die Euskirchener Feuerwehr wurde von den Rheinbacher Kollegen unterstützt. Auch die Weilerswister und Zülpicher Feuerwehr rückte in das Waldgebiet aus und brachte unter anderem Wasser und Schlauchmaterial. Das Katasteramt des Kreises Euskirchen war ebenfalls im Einsatz. Es unterstützte die Feuerwehr mithilfe einer Drohne – immer dann, wenn der Hubschrauber der Polizei gerade nicht in der Luft war.

Kein Regen

Nach Angaben von Kreisbrandmeister Peter Jonas ist ein Waldbrand im Mai nichts Ungewöhnliches. „Wir sind sicherlich noch früh dran, aber das kommt immer mal wieder vor“, so Jonas im Gespräch mit dieser Zeitung. In Zusammenarbeit mit dem Verein „@fire“, einer gemeinnützigen, nicht-staatlichen Hilfsorganisation, die unter dem Motto „Feuerwehrleute helfen weltweit“ international Hilfe bei Naturkatastrophen leistet, hatten die Feuerwehrleute im Kreis eine freiwillige Fortbildung in Sache Waldbrand. „Da ging es darum, Gefahren zu erkennen. Und wie man bei einem Waldbrand vorgeht“, erklärt Jonas. Im vergangenen Jahr habe es ein Seminar für Führungskräfte gegeben. Die Versorgung mit Löschwasser gestaltete sich beim aktuellen Brand schwierig. „Es wäre einfacher gewesen, wenn Wasser in der Steinbach gewesen wäre. Wir haben aber glücklicherweise die Madbachtalsperre in unmittelbarer Nähe“, so Jonas: „Ich glaube, die Entfernungen waren in diesem Fall noch erträglich.“  Die Feuerwehr stellte die Versorgung mit Löschwasser in Form eines Ringverkehrs, auch mithilfe von Landwirten, sicher. Nach Vorhersagen des Deutschen Wetterdienst ist in den kommenden Tagen kein Regen in Sicht. Die Temperaturen sollen am Donnerstag ein wenig abkühlen, am Wochenende aber wieder die 25-Grad-Marke knacken. (tom)

Das Deutsche Rote Kreuz war am Mittwoch ebenfalls an drei Stellen im Einsatz. Die DRK-Mitarbeiter versorgten die Einsatzkräfte in Kirchheim und beim Waldbrand mit Getränken. An der Euskirchener Feuerwache wurden ebenfalls Einsatzkräfte versorgt. Sie  waren in die Wache eingerückt, um den Grundschutz zu gewährleisten.

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Nach mehr als drei Stunden war der Waldbrand schließlich unter Kontrolle. „Wir hatten mit relativ starken Winden zu tun“, so Schwarz. Die Feuerwehr bildete daher auf dem sogenannten Dachsberg zwei Einsatzabschnitte, um das Ausbreiten des Feuers zu verhindern – was letztlich auch gelang. Warum das Feuer in dem gerodeten Waldstück ausgebrochen ist, steht nach Angaben der Polizei noch nicht fest.

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