Einsatz bei KirchheimWasser von der Steinbachtalsperre direkt zum Waldbrand gepumpt

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Die Löscharbeiten beim Waldbrand an der Steinbachtalsperre gestalteten sich schwierig.

Euskirchen-Kirchheim – Auch 24 Stunden nach dem Ausbruch des Waldbrands zwischen Kirchheim und Loch waren noch nicht alle Glutnester gelöscht. 1,5 Hektar gerodeter Nadelwald – die Größe von etwa zwei Fußballfeldern – waren nach Angaben der Feuerwehr am Mittwochmittag in Brand geraten. Zwischenzeitlich waren mehr als 130 Feuerwehrleute unterhalb des Dachsbergs, etwa 15 Gehminuten vom Wanderparkplatz „Hahnenberger Straße“ entfernt, im Einsatz.

Problematische Löscherwasserversorgung

Die Versorgung mit Löschwasser gestaltete sich als äußerst schwierig. Während die Feuerwehr mit ihren Fahrzeugen im Ringverkehr stetig Wasser in den Wald fuhr und dabei auch von Landwirten unterstützt wurde, flogen auch immer wieder Hubschrauber über die Einsatzstelle und warfen Wasser ab. Nach Angaben von Daniel Schwarz, Pressesprecher der Euskirchener Feuerwehr, waren es mehr als 30 Flüge eines Hubschraubers der Bundespolizei. Der 1700 Liter fassende Wasserbehälter sei an der Madbachtalsperre befüllt worden, so Schwarz.

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1,5 Hektar Wald waren am Mittwoch in Brand geraten.

Unterstützt wurde die Euskirchener Feuerwehr auch von zwei Komponenten des Hytrans Fire System (HFS) aus Bergisch Gladbach und Krefeld. Der Kreis Euskirchen hat ebenfalls ein solches Spezialfahrzeug aus dem Katastrophenschutzprogramm des Landes.

Die Fahrzeuge sind allein mit 2000 Meter Schlauchleitungen ausgestattet. Um noch mehr Wasser an die Einsatzstelle zu bekommen, entschied der Einsatzleiter, eine drei Kilometer lange Schlauchleitung aus dem Vorstaubecken der Steinbachtalsperre bis zur Einsatzstelle zu verlegen.

3000 Liter Wasser pro Minute

Das Hytrans Fire System (HFS) ist eine Komponente aus dem Katastrophenschutz in Deutschland, die als Abrollbehälter zur Wasserförderung genutzt wird. Das System besteht aus einem Pumpenmodul, einem Grundcontainer mit Schlauchbehälter und Geräteräumen sowie dem Schlauchaufnahmegerät. Bis zu 3000 Liter pro Minute schafft die Pumpe, die auch im Nachgang der Flut an der Steinbachtalsperre im Einsatz war. Der Kreis  hat ein eigenes HFS, stationiert in Euskirchen und Mechernich, das auch für überregionale Hilfeleistungen eingesetzt wird. (tom)

Dabei mussten nach Angaben von Pressesprecher Schwarz etwa 110 Meter Höhenmeter überwunden werden. „Das schafft man nicht mit einer herkömmlichen Pumpe, deshalb haben wir die Pumpen des HFS benötigt“, informierte Schwarz.

Zudem habe man weiteres Schlauchmaterial benötigt. Entsprechend habe man die Kollegen aus Krefeld und Bergisch Gladbach angefordert. „Die Zusammenarbeit hat wunderbar funktioniert“, lobte der Pressesprecher. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Rheinbacher und Arloffer Kollegen sei reibungslos verlaufen.

Böiger Wind fachte Feuer immer wieder an

Neben der Wasserversorgung entpuppte sich auch der böige Wind als Problem. Immer wieder entfachte er den Band neu. Überwacht wurde das Feuer aus der Luft mithilfe einer Drohne des Katasteramts der Kreisverwaltung und eines Polizeihubschraubers. „Wir haben auf den Bildern sofort erkennen können, wie viele Quadratmeter betroffen sind“, so Schwarz.

Daniel Pöthmann und Christoph Thomaßen teilten sich die Einsatzleitung des Deutschen Roten Kreuzes während des Waldbrands. Das DRK-Team versorgte zwischenzeitlich die Einsatzkräfte an drei Stellen. „Es war ein Herausforderung, möglichst schnell viele Getränke zu organisieren und diese durch das unwegsame Gelände zu den Einsatzkräften zu bringen“, so Pöthmann. Mehr als 1500 Flaschen habe am ausgegeben.

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Das Deutsche Rote Kreuz versorgte die Einsatzkräfte mit Getränken und Essen. Zudem wurde ein Nachtlager eingerichtet.

Doch damit war die Arbeit des DRK noch lange nicht beendet. Als absehbar war, dass der Einsatz auch in der Nacht weitergehen werde, richtete das DRK eine Schlafstelle für die Einsatzkräfte ein.

Die Feuerwehrleute, die das HFS eingerichtet hatten, übernachteten laut Pöthmann in der Bildungsstätte oberhalb der Steinbachtalsperre. „Die ist aber aktuell nicht eingerichtet, deshalb mussten unter anderem Betten aufgestellt werden“, sagt Pöthmann.

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Zudem seien die Feuerwehrleute auch noch mit einem Frühstück versorgt worden. Auch die eingesetzten Nachtwachen an der Einsatzstelle seien mithilfe zweier Quads versorgt worden, so Pöthmann.

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