Kreis Euskirchen benötigt HilfeKita-Plätze für ukrainische Kinder werden knapp

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt

Da die Kitas im Kreis schon ausgelastet sind, könnte es schwierig werden, Kinder aus der Ukraine aufzunehmen.

Kreis Euskirchen – Die Unterbringung und Versorgung der vor dem Krieg in der Ukraine geflüchteten Menschen ist eine große Herausforderung für alle kreisangehörigen Städte und Gemeinden. Etwa 940 Menschen haben nach Angaben der Kreisverwaltung bereits Aufnahme im Kreis gefunden.

Landrat lobt große Hilfsbereitschaft

„Mehr als drei Viertel der ukrainischen Kriegsflüchtlinge haben bei Privatleuten Unterkunft gefunden, daran sieht man die große Hilfsbereitschaft im Kreis, für die ich sehr dankbar bin“, sagt Landrat Markus Ramers: „Wir haben im Kreis eine gute Zusammenarbeit von ehrenamtlich Tätigen, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, den kreisangehörigen Kommunen und dem Kreis Euskirchen, trotzdem bitte ich noch weitergehend um die Hilfe der Kreisbevölkerung für die Bewältigung dieser humanitären Herausforderung: ohne die Bürgerinnen und Bürger geht es nicht.“

Gebraucht wird vieles: Unterbringungsmöglichkeiten, Sprachpaten, Sprachmittler, pädagogisch erfahrene Betreuungskräfte und engagierte Menschen, die sich um die „neuen Nachbarn“ kümmern wollen.

Keis Euskirchen sucht Wohnungen für Geflüchtete

Um betroffenen Familien möglichst dezentral helfen zu können, werden geeignete Wohnungen oder Wohnmöglichkeiten gesucht, die zur Verfügung stehen, wenn die vorgehaltenen kommunalen Notunterkünfte ausgelastet sind. „Wichtig ist, dass die Privatsphäre gewahrt bleiben kann und die Menschen eine Möglichkeit haben, sich auch zurückzuziehen“, meint Erdmann Bierdel, Integrationsbeauftragter des Kreises.

Kontakt & Infos

Alle Unterstützungsangebote und Kontaktdaten sind über die Homepage des Kreises Euskirchen abrufbar: https://www.kreis-euskirchen.de/ukrainehilfe

Potenzielle Wohnungs- oder Gastgeber können sich an die jeweilige Stadt- oder Gemeindeverwaltung wenden oder sich über die Homepage oder das Serviceportal des Kreises melden.

Wer beabsichtigt, Geflüchtete aus der Ukraine in Eigeninitiative oder über Hilfsorganisationen unmittelbar aufzunehmen, wird gebeten, das möglichst drei Werktage zuvor bei der jeweiligen Stadt oder Gemeinde anzuzeigen, damit dort die notwendigen Termine für die Registrierung und soziale Versorgung bereits zeitnah abgestimmt und angeboten werden können. Bei auftretenden Schwierigkeiten können sich Gastgeber und Vertriebene aus der Ukraine an die Beratungsstellen der Caritasverbände Euskirchen und Eifel oder des DRK-Kreisverbandes wenden.

Hilfen für Mütter und Kinder

Da vor allem Mütter mit Kindern die Flucht antreten mussten und die Kinder schnellstmöglich in die Schule oder Kita aufgenommen werden sollen, werden auch dringend Sprachpaten gesucht, die beispielsweise in den Grundschulen oder Kitas gezielte Sprachförderung für einzelne Kinder oder kleine Gruppen durchführen. Sabine Sistig, Leiterin des Kommunalen Bildungs- und Integrationszentrums des Kreises: „Diese Aufgabe hat sich in der Vergangenheit als besonders wertvoll und wirksam erwiesen, deshalb wollen wir wieder Schulungen, Unterstützung und Beratung für ehrenamtliche Sprachpaten anbieten, damit sich niemand alleine gelassen fühlt.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Martina Hilger-Mommer, im Kreisjugendamt verantwortlich für die Kindertagesbetreuung, fügt hinzu: „Es kann schwierig werden, für die Kinder unter sechs Jahren ausreichende Plätze in Kindertageseinrichtungen zur Verfügung zu stellen, deshalb suchen wir pädagogisch erfahrene Kräfte, die für zusätzliche Betreuungsangebote geschult werden.“

KStA abonnieren