Nach der ersten Schätzung belaufen sich die Kosten auf etwa 880.000 Euro. Eine vor Jahrzehnten durchgeführte Aufstockung wird zurückgebaut.
Undichtes DachDie Aufstockung der Grundschule Kall wird wieder abgerissen

Das Satteldach der Grundschule soll abgebaut und durch ein neues Flachdach ersetzt werden.
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Das Dach der Kaller Grundschule ist undicht und muss saniert oder erneuert werden. Der Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass die Schule ein neues Flachdach erhält und ist damit dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt. Für das Projekt werden nach einer ersten groben Schätzung rund 880.000 Euro veranschlagt. Die Kosten für den Rückbau und die Erneuerung der Photovoltaik-Anlage, die auf dem Dach installiert ist, sind darin allerdings noch nicht enthalten.
Im Mai vergangenen Jahres war bei einem Starkregen Wasser durch das undichte Dach in das Ober- und das Erdgeschoss der Schule gelaufen. Bei einer anschließenden Überprüfung kam heraus, dass das komplette Dach saniert werden muss. Das ursprüngliche Flachdach auf dem Schulgebäude hatte vor Jahrzehnten eine Aufstockung aus Holzbindern und einer Stahl-Trapezblecheindeckung erhalten.
Das Rohrsystem im Dach der Kaller Grundschule ist nicht dicht
Zwischenzeitlich wurde nach Angaben der Verwaltung die Dacheindeckung aus Wellfaserzementplatten gegen Stahl-Trapezbleche ausgetauscht. Hauptursache für die Wassereinbrüche sei ein nicht ordnungsgemäßer Anschluss der Dachentwässerung unterhalb der Eindeckung an die senkrechten Fallleitungen innerhalb des Gebäudes gewesen.
An diesen Anschlusspunkten habe sich das Niederschlagswasser in großen Mengen zurückgestaut und über das ehemalige Flachdach ausgebreitet, bis es schließlich aufgrund einer nicht mehr ordnungsgemäßen Notabdichtung ins Gebäudeinnere eingedrungen sei. „Die Fallrohre stauten bei starken Niederschlägen zurück und das Wasser lief auf das Flachdach. Weil das keine Notentwässerung hatte, zog das Wasser dann an verschiedenen Stellen ins Gebäude“, erklärte Markus Auel, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.
Zudem sei das Rohrsystem im Dachraum nicht druckwasserdicht, so dass es hier auch zu Wasseraustritten in den Dachraum kommen könne.
Politik und Verwaltung favorisieren neues Flachdach
Ein Sachverständiger hatte die Dachflächen der Schule begutachtet und eine entsprechende Handlungsempfehlung zur Sanierung abgegeben. Möglich seien eine Sanierung oder die Herstellung eines neuen Flachdachs. Die Schätzung der Kosten für die Sanierung liegt mit 750.000 Euro etwas niedriger als bei der anderen Variante. „Zwischen dem Sattel- und dem Flachdach ist aber kaum Raum zum Arbeiten“, sagte Auel. Daher sei ein lückenloser Anschluss der Dampfsperre nicht möglich und die Wartung sei schwieriger.
Deshalb sprachen sich Politik und Verwaltung für ein neues Dach aus, obwohl die Kosten höher liegen, die Bauzeit und damit die Beeinträchtigung für die Schule höher ist, die Dachfläche zeitweise ungeschützt gegen Niederschläge ist und die PV-Anlage zurückgebaut werden muss.
„Die Verwaltung hat nun den Auftrag, die nötigen Fördermittel in Höhe von 90 Prozent der Gesamtkosten zu akquirieren und eine Planung in Auftrag zu geben“, sagte Auel. Eventuell könne eine Förderung beispielsweise als Einzelmaßnahme über die Strukturförderung im Rheinischen Revier generiert werden. Details müssten aber noch mit dem Fördergeber abgesprochen werden.
Wegen des erforderlichen Planungsvorlaufs soll die Maßnahme erst in den Sommerferien 2026 umgesetzt werden. Dann könnten die lärmintensiven Abbrucharbeiten möglichst in den Ferien durchgeführt werden.