Elena Derr und Natalie Schott haben an der Bahnhofstraße in Kall das Café „lé Bloom“ eröffnet. Das arbeitet mit Papstar zusammen.
Besonderes CaféIm „lé Bloom“ in Kall gibt es neben Frühstück und Snacks auch Blumen

Spezialitäten zum Mitnehmen in Verpackungen von Papstar präsentieren (v.l.) Bernd Born, Ludmila Demitiev und Elena Derr.
Copyright: Wolfgang Kirfel
Damit sorgte Elena Derr bei Papstar in Kall erst einmal für einige Verwunderung: Die Inhaberin eines kleinen Cafés mit integriertem Blumenladen in Erftstadt-Kierdorf schickte dem Unternehmen eine Mail und bemängelte, dass die Cupcake- und Tortenboxen zu flach für Torten seien und deshalb die leckere Sahne oft am Deckel kleben bleibe.
Mit der Reaktion hatte sie nicht gerechnet. „Wir haben das geprüft und mit unserem Zulieferer gesprochen. Das ganze Sortiment mit zwölf Artikeln wurde angepasst“, berichtet Presse- und Marketingleiter Bernd Born. Die neuen Verpackungen setzt Derr jetzt auch in Kall ein, wo sie mit der Fotografin Natalie Schott ein zweites Café an der Kaller Bahnhofstraße eröffnet hat.
Café in einem ehemaligen Tante-Emma-Laden
Elena Derr ist in Kasachstan geboren, in Bielefeld aufgewachsen und lebt seit 2013 in Erftstadt-Kierdorf. „Ich habe vorher als Grafik-Designerin auch im Kreis Euskirchen gearbeitet“, erzählt die Geschäftsfrau. Doch in dem Beruf sitze man oft den ganzen Tag am Rechner: „Mir hat das Handwerkliche gefehlt.“
Deshalb habe sie darüber nachgedacht, ein Kindercafé zu eröffnen, wo die Eltern Kaffee trinken, während die Kleinen spielen: „Doch die Auflagen sind extrem hoch. Es dürfen zum Beispiel nur besondere Wandfarben verwendet werden, die ungefährlich sind, falls die Kinder daran knabbern.“
Dann habe sich vor gut zwei Jahren die Möglichkeit ergeben, in Kierdorf in einem ehemaligen Tante-Emma-Laden ein Café mit einem kleinen Blumenladen zu eröffnen. „Blumen waren schon immer eine Leidenschaft von mir.“ Auch deshalb hat sie sich zur Art-Floristin ausbilden lassen.
Ehemaliger Kunde schwärmte von einer Location
Ein ehemaliger Kunde aus Kall aus ihrer Zeit als Grafik-Designerin, der ihr Café in Kierdorf besucht hatte, habe sie dann angerufen und erzählt, er habe eine tolle Location für ein weiteres Geschäft. „Ich hatte zwar eigentlich kein Interesse, ein weiteres Café zu eröffnen. Nach einem Termin bei Papstar habe ich mir gedacht, ich schaue mir die Räume wenigstens mal an. Das war mein Fehler“, sagt die Frau und lächelt. Sie sei gleich begeistert von dem Standort gewesen.

In einem Bereich des neuen Cafés steht die Theke, an denen die Blumensträuße gebunden werden.
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Auch von der Umgebung sei sie sehr angetan. Zurück in Kierdorf habe sie bei ihrer Bekannten, der Fotografin Natalie Schott, von Kall, den Räumen und der Lage geschwärmt. „Im Unterschied zu Kierdorf gibt es hier Laufkundschaft.“ Allein wollte Derr das Projekt aber nicht angehen: „Schließlich haben wir entschieden, es gemeinsam zu machen. Am 30. Juli 2024 haben wir den Mietvertrag unterschrieben und mit dem Umbau begonnen.“ Nach fast einem Jahr Arbeit wurde Ende Mai die Eröffnung gefeiert.
Auf der Karte stehen ausgefallene Frühstücksvariationen, kleine Gerichte und Bowls, Suppen, Torten, Kuchen und sonstige süße Naschereien sowie Macha Latte, verschiedene Kaffee- und Tee-Spezialitäten bis hin zu Kaltgetränken, Aperol Spritz oder Wein.
Regionale Erzeuger und saisonale Produkte
„Ich interessiere mich sehr für Ernährungsthemen und achte darauf, dass das Frühstück gesund ist. Deshalb gibt es viel Obst und Salat“, sagt Derr. Die Kunden seien zuerst verwundert gewesen, wollten den Salat und das Obst jetzt aber nicht mehr missen.
Die Kuchen würden teilweise geliefert, einige, wie den Honigkuchen nach Omas Art, mache sie aber selbst. Bei all dem lege sie viel Wert auf die Qualität der Waren. Deshalb setze sie auch auf regionale Erzeuger, saisonale Produkte und kurze Transportwege.
„Nachhaltigkeit ist für mich ebenfalls ein wichtiges Thema“, betont Derr. Deshalb beziehe sie nachhaltige Verpackungen von Papstar und keine Plastiksachen aus China. „Wenn wir unsere To-go-Verpackungen rausgeben, sind die Kunden oft überrascht, dass es nachhaltige Lösungen gibt.“
Serviceverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen
„Für uns ist das Café ein guter Standort, um Kunden unsere Produkte im täglichen Einsatz zu zeigen“, sagt Born. Aktuell bestünden die Serviceverpackungen von Papstar schon zu 97 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz und Frischfaser-Karton, Zuckerrohr, Palmblatt, Bambus, Mais oder auch Agrarresten: „Bis zum Jahresende wollen wir bei 100 Prozent sein.“ Bei der Verwertung der Stoffe arbeite die Papstar Solutions GmbH mit den Schönmackers Umweltdiensten zusammen.
Doch Derr und Papstar arbeiten auch noch auf einem anderen Gebiet zusammen. „Sie arbeitet als selbstständige Grafikerin für uns und hat das neue Papstar-Logo ‚Zero Waste‘ entworfen, das erstmals auf dem Plakat der Oldie-Night in Kall zu sehen ist“, sagt Born.
Blumen werden in einem Kühlschrank gelagert
Auf das Feedback von Kunden wie Elena Derr sei Papstar angewiesen: „Wir sind auf der Suche nach den Verpackungen, die in Zukunft gebraucht werden. Der Foodbereich ist in einem großen Wandel. Das ist für uns eine Herausforderung“, hebt Born hervor.
Doch nicht nur Gaumenfreuden hält die Erftstädterin in dem neuen Café bereit. Bei ihren Blumensträußen kommen auch Auge und Nase auf ihre Kosten. Damit die Blumen lange frisch bleiben, werden sie in einem Kühlschrank bei sieben Grad gelagert. „Wir liefern auch Sträuße, Gebinde und Bouquets für Hochzeiten und andere Anlässe“, sagt Derr. Vor allem im Sommer habe sie viel zu tun.
Das „lé Bloom“ komme in Kall gut an: „Wir haben schon viele positive Rückmeldungen bekommen.“ Geöffnet hat das Café mittwochs bis sonntags von 9.30 bis 17 Uhr. „Geplant ist, dass wir an Donnerstagen länger machen und After-work-Veranstaltungen anbieten“, so die Gastronomin. Doch dafür muss noch ein Problem gelöst werden: „Wir sind noch auf der Suche nach weiterem Personal.“ Bislang werde Derr und Schott in Kall von zwei Aushilfen unterstützt. Eine davon ist Ludmila Demitiev.