„Wir sind auf einige Dinge gestoßen, die uns verwundert haben“, sagt Hans Reiff. Mit der Dorfgemeinschaft und dem Schevener Urgestein Hermann-Josef Lingscheidt hat der Ortsvorsteher von Dottel, Scheven und Wallenthal jetzt einen knapp 50-seitigen Bildband mit Aufnahmen aus den drei Dörfern herausgegeben. „Liebe dein Dorf“ ist der Titel der Neuerscheinung, die für 14,95 Euro bei Reiff zu haben ist.

„Schon seit zwei Jahren geben wir einen Dorfkalender mit Fotos und allen Terminen von Veranstaltungen heraus“, erklärt der Ortsvorsteher. In dem Zusammenhang sei die Idee geboren worden, einen Bildband zu erstellen. „Ursprünglich war geplant, ein Buch mit historischen Aufnahmen zusammenzustellen“, erzählt Reiff. Aber dafür habe man nicht genug Material zusammenbekommen. Deshalb habe man sich entschieden, alte und aktuelle Fotos zu kombinieren.

Als die Amerikaner im Krieg nach Scheven kamen

Eine der Aufnahmen, die Reiff und Lingscheidt überrascht haben, war die von der Musikkapelle des Turnvereins Scheven aus dem Jahr 1939. „Wir wussten bislang gar nicht, dass es diese Kapelle gegeben hatte“, so der Ortsvorsteher. Weitere alte Fotos zeigen Impressionen aus den drei Orten und Schüler der Schevener Dorfschule, erinnern an ein Hahnekönigspaar und eine Theateraufführung, oder sie zeigen, wie die Amerikaner Anfang März 1945 nach Scheven kamen.

„Wir fangen jetzt an zu recherchieren, wer auf den Fotos zu sehen ist“, sagt der Ortsvorsteher. Bei einigen Bildern sei dies noch unklar. Beim Verteilen der ersten Bände habe man in Gesprächen schon die ein oder andere Person identifizieren können.

Im Teil mit den aktuellen Aufnahmen sind markante Plätze und Gebäude, schöne Fachwerkhäuser, eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen, aber auch Szenen aus dem Dorfalltag zu sehen. „Sie stammen fast ausschließlich von Hermann-Josef Lingscheidt, der permanent mit seiner Kamera durch die Landschaft läuft“, sagt Reiff. Die Fotos sind nach Angabe des Fotografen alle in den vergangenen zehn Jahren entstanden.

Die Initiatoren hoffen auf Material für einen historischen Bildband

„Die erste Auflage von 50 Büchern ist schon fast komplett verkauft“, berichtet der Ortsvorsteher. „Wir können aber jederzeit nachbestellen.“ Die Hoffnungen für einen historischen Bildband habe man aber nicht aufgegeben: „Wir würden die Fotos, die uns zur Verfügung gestellt werden, zumindest digital archivieren, damit sie für die Nachwelt erhalten bleiben. Sonst werden sie oft weggeschmissen, wenn die alten Dorfbewohner sterben.“

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Von

Reiner Züll

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