Viele Absagen wegen CoronaBürgerverein Kall wählte einen neuen Vorstand

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Der neue Vorstand (v.l.) mit Bert Spilles, Stefan Kupp, Peter Berbuir, Nadine Schwendtner, Gottfried Schnitzler, Alois Poth.

Der neue Vorstand (v.l.) mit Bert Spilles, Stefan Kupp, Peter Berbuir, Nadine Schwendtner, Gottfried Schnitzler, Alois Poth.

Kall – Nach dem Tod des Ex-Bürgermeisters und langjährigen Vorsitzenden des Bürgervereins, Helmut Weiler, wurden in der Jahreshauptversammlung in der Bürgerhalle ein neuer Vereinschef und ein neuer Vorstand gewählt. Künftig führt Ortsvorsteher Stefan Kupp die Geschicke des 1984 gegründeten Vereins.

Die Neuwahl führte zu einer Verjüngung des Vorstands. Wiedergewählt wurden der stellvertretende Vorsitzende Bert Spilles, Schatzmeister Gottfried Schnitzler, Schriftführer Alois Poth sowie die Beisitzer Peter Berbuir und Lukas Müller. Neu im Vorstand als Beisitzerin ist Nadine Schwendtner, die das Amt von Uwe Schubinski übernahm, der nicht mehr antrat.

Visionär statt Bestandspfleger

In einem ersten Ausblick auf die Zukunft des Vereins kündigte Stefan Kupp an, auf gute Harmonie, einen respektvollen Umgang und Geduld Wert zu legen. Er trete sein Amt als Visionär und nicht als Bestandspfleger an: „Es wird sich vielleicht etwas ändern, aber neue Ziele werden wir im Vorstand gemeinsam verfolgen und diskutieren.“ Zu Beginn der Versammlung hatten Bert Spilles und Gottfried Schnitzler an Helmut Weiler erinnert, der dem Verein seit 1988 vorgestanden hatte.

Im Lauf seiner 36-jährigen Vorstandsarbeit als Stellvertreter und Vorsitzender habe Weiler manches Problem erlebt. „Der Verlust der Gemeinnützigkeit, einen großen Wasserschaden in der Bürgerhalle, Probleme wegen Lärmbelästigungen und eine einstweilige Verfügung der AfD auf zwangsweise Anmietung der Bürgerhalle gab es zu verkraften“, so Schnitzler. Weiler habe aber nie den Überblick verloren. Wie Schnitzler berichtete, denkt man im Verein darüber nach, den Platz vor der Bürgerhalle in Helmut-Weiler-Platz zu benennen.

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Einen Rückblick auf 2019 hielt Bert Spilles. Zum Jahresende habe der Verein 53 Mitglieder gezählt. 22 Veranstaltungen hätten in der Bürgerhalle stattgefunden. Im Vorjahr seien es nur 14 gewesen. Ein schwerer Schlag für den Verein sei der plötzliche Tod von Hausmeister Herbert Reinders im August gewesen. Sein Nachfolger ist Alois Poth. Erfreulich sei, dass das Thema Lärmbelästigungen durch Veranstaltungen so gut wie keine Rolle gespielt habe.

Nach einem recht dünnen Jahr 2018, in dem der Verein einen Fehlbetrag von 7300 Euro aus der Rücklage ausgleichen musste, konnte Schnitzler für 2019 eine erfreulichere Bilanz vorlegen. Auch wegen der acht Veranstaltungen mehr als im Vorjahr habe man einen Überschuss von rund 2100 Euro erzielen können. Damit könne der Verein die Finanzlage verbessern. In den vergangenen Jahren habe man wenig investiert, die alten Tische müssten aber bald ersetzt werden.

Keine finanziellen Probleme trotz Corona

Die Vermögenslage, so Schnitzler, sei „beruhigend“, und man müsse sich trotz Corona keine Sorgen machen. Das bestätigte auch Kassenprüferin Ute Stolz. Hubert Büth, der von 1984 bis 1988 Vorsitzender war, erinnerte daran, dass die Bürgerhalle 25 Jahre nach der Einweihung im Mai 1987 an die Gemeinde Kall übergeben werden sollte. Um so erfreulicher sei die Tatsache, dass der Bürgerverein die Halle über diesen Zeitraum hinaus weiter eigenverantwortlich bewirtschaftet habe. Schnitzler berichtete auch über die Situation des Vereins im Jahr der Corona-Pandemie.

Bis zu deren Ausbruch im März hätten lediglich vier Veranstaltungen des Karnevalsvereins in der Halle stattgefunden. Danach seien zehn Großveranstaltungen abgesagt worden, neue Verträge seien nicht zustande gekommen. Dafür sei die Halle wegen ihrer Größe für Tagungen unter Corona-Bedingungen, unter anderem für Rats- und Ausschusssitzungen, Info-Veranstaltungen und den Delegiertentag des Kreisfeuerwehrverbandes, genutzt worden.

Der Verein habe die Corona-Soforthilfe des Landes in Höhe von 9000 Euro bekommen. Schnitzler: „Das rettet uns über die Zeit. Wir können guten Mutes auf das laufende Rechnungsjahr blicken.“

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