TestzentrumSonntags bilden sich vor dem „Aktivi“ in Kall lange Schlangen

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Lange Schlangen bilden sich zeitweilig an den Sonntagen vor dem Testzentrum im „Aktivi“ in Kall. 

Kall – Es gibt bestimmt schönere Dinge, die an einem regnerischen Sonntagvormittag unternommen werden wollen, als in Sturm und Kälte auszuharren. Doch wie bereits am vergangenen Wochenende bildet sich auch an diesem Sonntag immer wieder eine Schlange, bevor die Menschen schließlich in das Testzentrum im „Aktivi“ eintreten dürfen. Denn auch wenn es insgesamt im Kreis viele Möglichkeiten gibt, einen Schnelltest machen zu lassen, so haben am Sonntag nur wenige Stellen geöffnet.

Gerade für Eltern mit schulpflichtigen Kindern ist der Gang zum Testzentrum am Wochenende wichtig geworden. „Der Pooltest in der Klasse meines Sohnes ist positiv“, sagt eine Mutter, die mit ihrem Filius nach Kall gekommen war. Bisher seien dann die Zweitproben, die genommen worden seien, ausgewertet und so der erkrankte Schüler identifiziert worden.

Große Belastung

„Jetzt muss mein Sohn drei Tage lang mit einem negativen Schnelltest in die Schule kommen“, erläutert sie das Verfahren. Für sie als berufstätige Mutter eine große Belastung. „Deshalb bin ich heute hier, damit mein Sohn sich morgen früh einfach in den Bus setzen und in die Schule fahren kann.“

Eine andere Mutter kennt das Problem schon. „Ich war letzte Woche auch hier, das ist schon der zweite positive Pooltest“, berichtet sie.

Freitesten

„Insgesamt ist der Andrang größer geworden“, bestätigt Jochen Förster, Geschäftsführer der Testzentren in Kall, Schleiden und Gemünd, den Eindruck. Das rühre vor allem von der Änderung der Corona-Schutzverordnung her, die statt PCR-Tests nun öfter Schnelltests verlange. „Allein schon dadurch, dass die Menschen sich nun mit einem Schnelltest aus der Quarantäne freitesten können, gibt es ein erhöhtes Aufkommen“, sagt er. Doch es gehe auch um die Arbeitnehmer, die ihrem Arbeitgeber einen negativen Test vorweisen müssten, wenn sie nicht geimpft seien.

„Sonntags ist oft viel los“, schildert er die Situation. In drei Kabinen wird in dem Kaller Testzentrum gleichzeitig getestet. Zwischen 200 und 300 Menschen würden sich sonntags in den beiden von ihm und seiner Frau Silvia betriebenen Teststellen in Kall und Schleiden einfinden. „Gegen 12 Uhr wird es richtig voll“, sagt Silvia Förster. „Heute werden wir sicher wieder bis 14.30 Uhr testen“, denn auch wenn der Betrieb um 13 Uhr offiziell beendet sei, wolle sie niemanden ohne Test nach Hause gehen lassen.

Am Sonntag kämen außerdem Menschen zum Testen, die zum Verwandtenbesuch ins Alten- oder Pflegeheim gehen wollen. „Die Menschen kommen auch zu uns, wenn sie positiv sind, um sich einen Gutschein zum PCR-Test geben zu lassen“, berichtet sie.

Heftiger Anstieg 

Insgesamt sei die Omikronwelle deutlich an den Testergebnissen abzulesen, erklärt Jochen Förster. „Die positiven Testergebnisse sind seit drei Wochen gestiegen“, sagt er – von etwa ein bis zwei Prozent auf rund zehn Prozent der Gesamttests. Was wiederum zu Problemen im Ablauf führe, denn nach jedem positiven Test müsse die Kabine komplett desinfiziert und neue Schutzkleidung genommen werden.

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„Ich höre auch von Unternehmen, dass es dort viele Ausfälle gibt, weil Mitarbeiter krank oder in Quarantäne sind“, berichtet er. In seinem Betrieb sei das bis jetzt kaum der Fall. „Toi toi toi“, sagt er lächelnd. Doch seine Mitarbeiter seien nicht nur sehr gut geschützt, auch sei die Verweildauer der Menschen in den Kabinen sehr kurz. „Deshalb haben wir nur wenig Probleme“, so Förster.

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