Ein Unfall auf der B266 bei Kall stellte die Feuerwehr vor das Problem, ein E-Auto stromfrei zu machen. Der Trennschalter war unterm Seitenschweller versteckt.
ZusammenstoßFeuerwehr löst das Problem, E-Auto nach Unfall bei Kall stromfrei zu machen

Im Kreuzungsbereich der B266 kam es auf der Wallenthalerhöhe zum Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge.
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Bei einem Abbiegeunfall an der Wallenthalerhöhe wurde am Freitagvormittag eine Beteiligte leicht verletzt, eine andere erlitt einen Schock.
Nach Angaben der Polizei wollte eine 72-jährige Autofahrerin aus dem Kreis Euskirchen von Gemünd kommend auf der B266 nach links in Richtung L105 abbiegen. Dabei kollidierte sie mit dem Fahrzeug einer 37-Jährigen, die aus Mechernich kommend in Richtung Gemünd fuhr.
Unfallbeteiligte war nicht im Fahrzeug eingeschlossen
Da gemeldet worden war, dass eine Person eingeschlossen sei, wurden die Löschzüge 1 und 2 der Gemeindefeuerwehr Kall alarmiert. Wie Einsatzleiter Andreas Lang berichtete, war das allerdings nicht der Fall gewesen. „Da zwei Kameraden zufällig kurz nach dem Unfall am Einsatzort waren und eine qualifizierte Rückmeldung gaben, konnte der Löschzug 2 seinen Einsatz abbrechen“, teilte er mit. Die 15 Einsatzkräfte des Löschzugs 1 reichten aus.

Nicht einfach war es für die Einsatzkräfte der Feuerwehr, bei dem Elektroauto den zentralen Trennschalter zu finden, der gut versteckt unter dem Seitenschweller verbaut war.
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Dass die Elektrifizierung der Autos die Einsatzkräfte vor neue Herausforderungen stellt, war am Einsatzort festzustellen. Denn bei einem der an der Kollision beteiligten Fahrzeuge handelte es sich um ein Elektrofahrzeug. „Da ist es nicht damit getan, dass die Batterie abgeklemmt wird, da das Fahrzeug ja im Grunde zwei Stromquellen hat“, erläuterte Lang.

Der Trennschalter, mit dem das E-Auto stromfrei geschaltet werden kann, war hinter einer unauffälligen Abdeckkappe im Seitenschweller untergebracht.
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Mithilfe eines Trennsteckers sei es möglich, das Fahrzeug komplett stromlos zu legen, um eventuelle Brandgefahren auszuschließen. Dieser Stecker sei allerdings bei jedem Modell an einer anderen Stelle verbaut. Informationen darüber, wo er zu finden sei, gebe es in speziellen Rettungskarten, die die Feuerwehr abrufen könne.
Bei dem Unfallfahrzeug wurden die Einsatzkräfte schließlich unter dem rechten Seitenschweller fündig. Der in leuchtendem Orange gehaltene Stecker war durch eine unauffällige Abdeckkappe gegen Feuchtigkeit geschützt, wie ein Feuerwehrmann herausfand. Die beiden Unfallbeteiligten wurden vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.