Eifelstrecke Köln-TrierNach den Bauarbeiten ist vor den Bauarbeiten

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An der Baustelle des Bahnübergangs in Urft stehen Absperrungen, ein Auto fährt vorüber.

An der Beseitigung der Flutschäden wird zwischen Kall und Nettersheim, wie hier am Bahnübergang in Urft, noch bis zum kommenden Jahr gearbeitet.

Bis zum zweiten Quartal des Jahres 2024 sollen die Flutschäden an der Eifelstrecke behoben sein. Danach wird an der Elektrifizierung gearbeitet.

Am Wiederaufbau der bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 fast völlig zerstörten Bahnstrecke im Urfttal zwischen Kall und Nettersheim sowie  weiter bis ins rheinland-pfälzische Gerolstein wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet. Bis zum zweiten Quartal 2024 sollen auf dem Abschnitt wieder Züge verkehren, sagte ein Bahnsprecher im Frühsommer. Aktuell wird zum Beispiel im Umfeld der Urft-Brücken bei Sötenich und Urft an der Strecke gearbeitet.

Die Hoffnung vieler Bahnnutzer, dass die Eifelstrecke spätestens dann wieder durchgängig befahrbar ist und Züge wieder regelmäßig die gesamte, rund 160 Kilometer lange Trasse zwischen Köln und Trier befahren können, ist jedoch verfrüht. Denn ebenfalls im kommenden Jahr sollen auf der Eifelstrecke die ersten Arbeiten für die geplante Elektrifizierung durchgeführt werden. 

Im Sommer 2024 könnte die Eifelstrecke schon wieder gesperrt werden

Laut der derzeitigen Planung, die in der kommenden Woche im Hauptausschuss des Schienenverkehr-Zweckverbands Go.Rheinland vorgestellt wird, sollen bereits im Sommer 2024 dafür erste Sperrungen der dann für die bekannten Dieseltriebwagen wieder hergerichteten Strecke erfolgen. So soll die Strecke vom 25. Juni bis zum 2. September 2024 zwischen Euskirchen und Blankenheim komplett gesperrt werden. Ab dem 8. Juli vergrößert sich der Sperrabschnitt südlich von Blankenheim sogar bis Gerolstein.

Anschließend soll zwischen dem 2. September und dem 14. Dezember 2024 in Rheinland-Pfalz der Abschnitt von Oberbettingen bis nach Trier-Ehrang gesperrt werden. Vom 13. bis zum 27. Oktober 2024 soll für zwei Wochen zusätzlich eine Sperrung auf dem Abschnitt von Hürth-Kalscheuren nach Erftstadt erfolgen, was insbesondere die Pendler, die aus dem Kreis Euskirchen nach Köln fahren, betreffen wird.

Bahn betont, dass die Planung der Bauzeiten noch nicht final ist

Im Gespräch mit dieser Zeitung betonte eine Bahnsprecherin, dass die in der Zweckverbands-Vorlage genannten Sperrzeiten noch nicht final seien: „Es handelt sich dabei um eine erste grobe Planung, um mögliche Baufenster zu definieren. Dazu müssen aber noch weitere Abstimmungen getroffen werden“, so die Sprecherin.

Bei allem verständlichen Unmut über die notwendigen Sperrungen und damit verbundene Schienenersatzverkehre dürfe man allerdings nicht das große Ziel dahinter aus den Augen verlieren: „Wir arbeiten an einer Verbesserung der Eisenbahninfrastruktur und damit auch einem attraktiveren Angebot für die Fahrgäste aus der Region“, betonte die Bahnsprecherin. Dass dies letztlich innerhalb weniger Jahre realisiert werden könne, hätte vor der Flutkatastrophe wahrscheinlich kaum jemand gedacht.

Elektrifizierung der Eifelstrecke soll bis Ende 2026 umgesetzt werden

Auch im Jahr 2025, so ist den Unterlagen des Zweckverbands Go.Rheinland weiter zu entnehmen, könnten sich die umfangreichen Arbeiten zur Elektrifizierung der Eifelstrecke fortsetzen. „Dabei muss vom 6. Januar bis 13. Juni 2025 die Eifelbahn zwischen Euskirchen und Gerolstein mit entsprechenden Ausfällen auf den Linien RE 12, RE 22 und RB 24 gesperrt werden“, fasst Jens Wiessner vom in Gerolstein ansässigen Verein Eifelquerbahn zusammen. 

Die Arbeiten zur Elektrifizierung der Voreifel- und Eifelbahn sollen nach heutigem Stand bis Dezember 2026 fertiggestellt werden. „Daher ist davon auszugehen, dass im Fahrplanjahr 2026 noch massive Beeinträchtigungen auf den beiden Strecken zu erwarten sind“, mutmaßt Wiessner.

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