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DelegiertenversammlungZahl der Feuerwehrleute im Kreis Euskirchen ist leicht gesunken

Lesezeit 3 Minuten
Peter Jonas spricht im Stehen, die Delegierten, die an Tischen sitzen, hören ihm zu.

62 Delegierte waren zur Verbandsversammlung ins Holzkompetenzzentrum gekommen, wo unter anderem Kreisbrandmeister Peter Jonas (mit Mikrofon) sprach.

Der Kreisfeuerwehrverband zog Bilanz und beschloss eine Anhebung der Beiträge, die die Kommunen zahlen. Die Aktivenzahl liegt nun bei 3179. 

Ganz im Zeichen der Feuerwehr stand jetzt das Holzkompetenzzentrum in Nettersheim. 62 Mitglieder der Wehren im Kreis waren zu der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes zusammengekommen. Neben einer Reihe von Berichten über die Aktivitäten des Verbandes ging es auch um eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge, die die Kommunen ab dem kommenden Jahr zu zahlen haben.

Grund dafür seien die gestiegenen Beiträge, die der Kreisfeuerwehrverband an seine Dachorganisation, den Verband der Feuerwehren in NRW, abzuführen hat. Dieser Betrag, so teilte Schatzmeister Walter Wolff mit, sei bereits von fünf auf acht Euro pro Feuerwehrwehrmitglied erhöht worden. Für das vergangene und für dieses Jahr wurde der Betrag mit einem Griff in die Rücklage beglichen. Das sei auch im Sinne des Finanzamtes, das hohe Rücklagen nicht goutiere, so Kreisbrandmeister Peter Jonas: „Wir sind ja kein Sparkästchenverein.“

2025 wird der Beitrag nach elf Jahren erstmals wieder steigen

Doch nun könne das nicht mehr durchgehalten werden, führte Wolff aus. Wenn man den Beitrag nicht erhöhe, summiere sich der Fehlbetrag 2025 auf 40.000 Euro: „Und wir müssten Ende 2025 Bankrott erklären.“ Seit 2014 liege der Mitgliedsbeitrag, den die Kommunen an den Kreisfeuerwehrverband entrichten, konstant bei 8,50 Euro. Für das nächste Jahr wird er auf zwölf Euro erhöht. Einstimmig wurde der Antrag des Vorstands angenommen.

3245 Einsätze haben die Feuerwehrleute im Kreis im Jahr 2023 absolviert, teilte Jonas mit. Das seien durchschnittlich neun Einsätze pro Tag. Über die Jahre sei die Anzahl der Alarmierungen stetig gestiegen. Im Jahr 2000 habe es 1778 Einsätze gegeben, 2010 waren es 2363 und 2020 dann 3008. 2023 wurden die Einsatzkräfte zu 443 Bränden gerufen, darunter waren 18 Großbrände. Zudem wurden 1650 technische Hilfeleistungen, etwa nach Verkehrsunfällen, gezählt.

Die Zahl der Fehlalarmierungen im Kreis Euskirchen ist weiter hoch

Stark gestiegen sei die Anzahl der Brandsicherheitswachen, die laut Jonas mittlerweile rund zehn Prozent der Einsätze ausmachen. Recht konstant auf hohem Niveau sei die Zahl der Fehlalarmierungen, von denen im vergangenen Jahr 404 gezählt wurden – was einen Anteil von rund 13 Prozent an den Gesamteinsätzen bedeutet.

Leicht zurückgegangen sei die Zahl der aktiven Feuerwehrleute. Von 3273 im Vorjahr sank sie um 94 auf 3179. Insgesamt seien 5033 Personen Mitglied der Feuerwehr. Der Altersdurchschnitt in der Einsatzabteilung liege bei rund 36,8 Jahren, dabei stelle die Altersgruppe von 18 bis 34 Jahre mit 47 Prozent rund die Hälfte der Aktiven.

Elf Prozent der Feuerwehrleute sind weiblich

Elf Prozent der Feuerwehrleute seien mittlerweile weiblich – doch da sieht Jonas noch Potenzial. Die Zahl der Frauen dürfte weiter steigen, wenn die Mitglieder der Jugendfeuerwehr nach und nach in die Einsatzabteilungen wechseln. 25 Prozent der 846 Jugendfeuerwehrleute im Kreis sind Mädchen.

Die Realbrandausbildung, die 2023 am Brandschutzzentrum in Schleiden stattgefunden hatte, sei ein so großer Erfolg gewesen, dass sie im Jahr 2025 noch einmal angeboten werden solle, kündigte Johannes Gebertz an, stellvertretender Kreisbrandmeister und zuständig für Aus- und Weiterbildung. Eine Verbesserung der Ausbildung stelle auch die VR-Brille dar, mit der die Erkundung von Brandstellen realitätsnah trainiert werden kann. Direkt vor Ort im Holzkompetenzzentrum konnten die Feuerwehrleute dieses System testen.