FachkräftemangelMammographie-Mobil steht nur noch am Euskirchener Marien-Hospital

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Das Bild zeigt das Mammographie-Mobil vor dem Marien-Hospital in Euskirchen.

Das Mammographie-Mobil steht seit sechs Jahren nur noch vor dem Marien-Hospital in Euskirchen.

Die Kreis-FDP kritisiert, dass das Mammographie-Mobil nicht mehr in den Süden des Kreises Euskirchen fährt. Der Grund: die weite Anfahrt.

Der Fachkräftemangel - das sei der Grund, warum das Mammographie-Mobil seinen festen Platz am Marien-Hospital in Euskirchen habe und nicht mehr in den Südkreis fahre, sagt Mariam Tehrani von der Mammographie-Screening-Einheit Euskirchen Rhein-Sieg-Kreis Bonn.

„Aufgrund des Fachkräftemangels haben wir leider unsere Mobilität eingebüßt“, sagt Tehrani. Das Team am Standort Euskirchen bestehe aus medizinischen Fachangestellte (MFA). „Diese Mitarbeiterinnen dürfen ausschließlich unter Aufsicht eines fachkundigen Radiologen tätig sein. Dies ist einzig am Standort Euskirchen möglich und durch die dort ansässige Radiologie gesichert“, so die Expertin.

Arbeit in der Eifel: Kündigung von Mitarbeiterinnen befürchtet

Ein weiteres Problem stelle die Erreichbarkeit der Standorte in der Eifel für die MFA dar.  Tehrani: „Unsere Mitarbeiterinnen wohnen in Bonn, Siegburg, Troisdorf, Much und Köln. Die Frauen wären jeden Tag mit dem Auto fast vier Stunden unterwegs, um ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Unseres Erachtens ist dieser Zeitaufwand nicht zumutbar und würde zu einer Kündigungswelle führen.“

„Hingegen müssen die für ein Mammographie-Screening anspruchsberechtigten Frauen lediglich alle 24 Monate einen weiteren Weg in Kauf nehmen, um unsere Untersuchungseinheit in Euskirchen zu erreichen“, so Tehrani weiter: „Wir kommen unserem Versorgungsauftrag in jeder Hinsicht nach und bieten allen anspruchsberechtigten Teilnehmerinnen aus Euskirchen, Schleiden, Kall, Mechernich, Nettersheim, Hellenthal, Dahlem, Bad Münstereifel, Swisttal, Zülpich und Blankenheim alle 24 Monate einen Termin zur Screening-Mammographie.“

FDP im Kreis Euskirchen hält Erklärung für unglücklich

Dass das Mammographie-Mobil nicht mehr in den Südkreis fahre, sei bereits seit sechs Jahren so, sagt Tehrani. Zwar habe es vor einigen Jahren einmal eine Anfrage an die Leitung des Kreiskrankenhauses in Mechernich gegeben, sie sei aber im Sande verlaufen. Mittlerweile sei der Bedarf nicht mehr da. Stattdessen orientiere man sich in den Rhein-Sieg-Kreis.

„Die Erklärung seitens der Screening-Einheit für die Nichtbetreuung des Südkreises ist unglücklich“, sagt Frederik Schorn, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag. Die Liberalen hatten eine Anfrage für die Sitzung des Gesundheitsausschusses in der kommenden Woche an die Kreisverwaltung gestellt, weil sie das niederschwellige Angebot des Mobils im Süden vermissen. Und sei es nur als Erinnerung für die Frauen, wenn sie das Fahrzeug auf einem Supermarktparkplatz stehen sähen, so Schorn.

Das Mobil werde auch von den Beitragszahlerinnen im Südkreis finanziert. Es sei zu befürchten, dass aufgrund der mangelnden Präsenz im Südkreis Untersuchungen nicht durchgeführt würden, sagt der FDP-Chef.

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