Viel zu erzählenZeitungszusteller aus dem Kreis Euskirchen in Roggendorf geehrt

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Das Bild zeigt die verdienten Zeitungsausträger auf vor dem Restaurant in Roggendorf.

Für ihre langjährige Tätigkeit ehrte Andreas Künzel (r.) Austräger des Kölner Stadt-Anzeigers und der Kölnischen Rundschau aus dem Kreis Euskirchen.

Langjährige Zusteller aus dem Kreis Euskirchen für ihre Dienste geehrt. In geselliger Runde tauschten sie Erlebnisse und Anekdoten aus.

Früh am Morgen, wenn andere noch schlafen, macht sich die 81-jährige Christin Zinken auf ihren rund fünf Kilometer langen Marsch durch Holzheim. Dabei hat sie ihren Stapel Tageszeitungen, den sie den Abonnenten in dem Mechernicher Ortsteil direkt an die Haustür liefert.

„Das alles hat begonnen, als unsere Jungs sich damals zur Schulzeit das Taschengeld aufbessern wollten. Irgendwann hatten sie jedoch keine Lust mehr und ich habe diese Aufgabe übernommen.“ Seitdem sind mittlerweile 45 Jahre vergangen.

Sie alle sind unser großes Gut. Und ich möchte meinen Dank für dieses Engagement an Sie alle richten.
Andreas Künzel, Geschäftsführer der Zustellungsgesellschaft und Leiter der Logistiksteuerung

Und noch immer begibt sie sich Tag für Tag auf ihre kleine Wanderung. Während sie dabei meist nur von einigen wenigen Frühaufstehern begrüßt wird, stand die 81-Jährige nun gemeinsam mit ihren langjährigen Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreis Euskirchen einmal selbst im Mittelpunkt.

„Sie alle sind unser großes Gut. Und ich möchte meinen Dank für dieses Engagement an Sie alle richten“, betonte Andreas Künzel, Geschäftsführer der Zustellungsgesellschaft und Leiter der Logistiksteuerung.

Zusteller hatten sich in Roggendorf viel zu erzählen

Zu diesem Anlass wurden die Jubilare ins Restaurant „Olympisches Feuer“ in Roggendorf eingeladen, wo sie eifrig Geschichten über die gesammelten Erfahrungen aus insgesamt 135 Jahren Berufserfahrung als Zeitungsausträgerinnen und -austräger austauschten.

Neben Christin Zinken mit ihren 45 Jahren Tätigkeit waren auch Renate und Erwin Pickartz mit jeweils 20 Jahren sowie Hildegard Delporte und Marie Theresia Müller mit jeweils 25 Jahren der Einladung gefolgt. „Das ist eine wirklich lange Zeit und alle, die hier sitzen, haben eine tolle Leistung erbracht“, lobte Andreas Künzel.

Die Protagonisten selbst hatten sich an diesem Feiertag viel zu erzählen. „Man erlebt mit der Zeit sehr bewegende Geschichten“, erklärte Christin Zinken: „Mittlerweile kenne ich alle Zeitungsleser persönlich, weiß, wann sie aufstehen und wo ich ihre Zeitung ablegen soll, damit sie morgens nicht so weit zum Briefkasten laufen müssen.“

Nicht vergessen wird sie den Sturz einer Nachbarin aus dem Fenster im zweiten Stock, bei dem sie auf ihrer frühmorgendlichen Runde Zeugin wurde: „Ich habe meine Zusteller-Jacke über sie gelegt und beruhigend mit ihr geredet, bis der Notarzt kam. Solche Momente vergisst man auch nach Jahrzehnten nicht und sie werden mich wohl auch in den nächsten Jahren als Zeitungsbotin begleiten.“

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