Gegen Eichen-ProzessionsspinnerMeisen im Kreis Euskirchen im Schädlingseinsatz

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Sascha Hilgers bringt Nistkästen für Meisen am Rand der Kreisstraßen an.

Sascha Hilgers bringt Nistkästen für Meisen am Rand der Kreisstraßen an.

Kreis Euskirchen – Es ist ein Winzling, der es durchaus in sich hat. Er gehört zur Gattung der Nachtfalter und ist mit fiesen Brennhaaren ausgestattet, die auch Menschen, sobald sie mit den winzigen Haaren in Berührung kommen, arg zusetzen.

Jetzt hat der Kreis Euskirchen dem Eichen-Prozessionsspinner den Kampf angesagt. Daher bringt der Bauhof des Kreises zurzeit Nistkästen für Meisen entlang der Kreisstraßen an. Die Nistkästen dienen dazu, das Vorkommen der heimischen Vögel zu stärken und die rasant steigende Population des Eichen-Prozessionsspinners zu minimieren. Denn der, beziehungsweise dessen Nachwuchs, steht bei Blau- und Kohlmeisen sowie Rotkehlchen ganz oben auf der Speisekarte.

Kampf gegen den Prozessionsspinner

Die Nachtfalter besiedeln in der Regel Eichen. Die Raupen schlüpfen im Frühjahr und ernähren sich von den Blättern der Bäume. Während ihrer Verwandlung zum Nachtfalter durchläuft die Raupe fünf bis sechs Entwicklungsstadien. Ab dem dritten Stadium bilden sich die Brennhaare. In den Niederlanden werden bereits Versuche zur biologischen Eindämmung des Prozessionsspinners durchgeführt.

Meisen vertilgen deren Raupen und füttern damit ihren Nachwuchs, solange die Spinner noch keine Brennhaare haben. Durch die Ansiedlung verschiedener Meisenarten wird somit die Größe des Vorkommens der Raupen eingedämmt und bestenfalls vollständig biologisch reguliert. Der Kreis Euskirchen testet nun, ob die kleinen gefiederten Sänger bei der Eindämmung behilflich sein können und fördert ihr Vorkommen durch vermehrte Nistmöglichkeiten.

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Nach Angaben von Kreissprecher Sven Gnädig wird zudem geprüft, ob auch Schlupfwespen, Wanzen oder Raupenfliegen dem Spinner zu Leibe rücken können. „Dies hilft auch den Bäumen, da sie nicht unter dem Fraßschaden leiden und so in den Dürrejahren keine wertvolle Biomasse mehr verlieren“, so Gnädig. (pws)

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