Rund 6000 Besucherinnen und Besucher kamen am Wochenende zur Traditionsveranstaltung „Nach der Ernte“ ins Freilichtmuseum nach Kommern.
GroßveranstaltungFreilichtmuseum Kommern rückt die Arbeiten nach der Ernte in den Fokus

Nach der Ernte kam der Haltbarmachung der Feldfrüchte eine wichtige Rolle zu. Das Ansetzen von Sauerkraut demonstrierten die Hauswirtschafterinnen des Freilichtmuseums unter den aufmerksamen Blicken zahlreicher interessierter Zuschauer.
Copyright: Thorsten Wirtz
Die Traditionsveranstaltung „Nach der Ernte“ hat am Wochenende wieder Tausende Besucherinnen und Besucher ins Kommerner Freilichtmuseum gelockt. „Bereits zum Auftakt am Samstag waren es mehr als 3700 Gäste“, freute sich der wissenschaftliche Referent Daniel Manner: „Bei gutem Wetter sind es am Sonntag für gewöhnlich noch einmal deutlich mehr.“
Daraus wurde – witterungsbedingt – aber leider nichts: „Hier im Museum war es zwar eigentlich ab 8 Uhr durchgehend trocken“, berichtete Manner. „Aber wenn es anderswo regnet und die Vorhersage nicht eindeutig ist, hält das viele Besucher leider von einer Fahrt in die Voreifel ab.“ Bis zum frühen Sonntagnachmittag fanden aber immerhin noch rund 2000 Besucher den Weg zum Kommerner Kahlenbusch.

Zugtiere aller Art kamen am Wochenende im Museum zum Einsatz.
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Das Wetter spielt auch rund um die Ernte eine wichtige Rolle – das ist heute nicht anders als früher. Und nach dem Einbringen der Feldfrüchte kommt der Verarbeitung und Konservierung der Ernte nach wie vor eine besonders wichtige Aufgabe zu – was sich ebenfalls im Programm der zweitägigen Großveranstaltung widerspiegelt.
Mitmachangebote und viel Information im Kommerner Freilichtmuseum
Wie immer konnten die Museumsgäste aller Altersstufen bei vielen der anstehenden Tätigkeiten den Akteuren nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst Hand mit anlegen. Beim Dreschen des Korns mit dem Dreschflegel, das an einer Scheune in der Baugruppe Niederrhein demonstriert wurde, kamen die Besucher am schwülen Samstagnachmittag mitunter ganz schön ins Schwitzen.

Der Familie Wolf aus dem Westerwald ist der Erhalt der Rinderrasse Rätisches Grauvieh ein wichtiges Anliegen. Sie stellten die seltenen Tiere im Freilichtmuseum vor.
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Ihr traditionelles Handwerk demonstrierten am Wochenende auch diese beiden Korbmacher im Freilichtmuseum. Die fertigen Produkte wurden zum Kauf angeboten.
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Tipps für die eigene Küche konnten die interessierten Gäste am Fachwerkhof aus Kessenich erhalten, wo das Ansetzen von Sauerkraut demonstriert wurde. Nach dem Schneiden auf dem Krauthobel wird der Weißkohl gesalzen, durchgeknetet und schließlich in einen Steinguttopf gegeben. „Wir verwenden 17 Gramm Salz pro Kilo Kraut“, informierten die Schwestern Frederike Meylahn-Platz und Annette Meylahn aus dem Team der Hauswirtschafterinnen des Museums: „Dabei sollte man kein jodiertes Salz verwenden, denn das hemmt die Fermentierung.“
Während das Sauerkraut mehrere Wochen braucht, bis es zum Beispiel zusammen mit Kartoffelpüree und Kasseler auf dem Tisch landet, konnte man andere Produkte gleich an Ort und Stelle probieren. Leckere Apfelpfannkuchen, Brot und andere Backwaren aus dem Museumsbackes oder frisches Rübenkraut fanden an beiden Veranstaltungstagen ihre begeisterten Abnehmer.
Zugtiere und Ponys begeistern die kleinen Museumsbesucher
Die Herzen der jungen Museumsbesucher ließen die zahlreichen Tiere höherschlagen, die am Wochenende im Einsatz waren. Verschiedene Zugtiere – vom imponierenden Kaltblut-Pferd bis zur wendigen Ziege – wurden beim Korso durch das Museumsgelände angespannt. „Erstmals seit vielen Jahren bieten wir auch wieder Ponyreiten an. Wie bei allen Tieren wird natürlich auch dabei auf entsprechende Pausenzeiten geachtet, denn der Tierschutz ist uns besonders wichtig“, betonte Manner.
Einer sehr seltenen Rinderrasse hatte sich unterdessen Familie Wolf aus dem Westerwald verschrieben: dem Rätischen Grauvieh. „Die Rasse gibt es schon seit rund 1000 Jahren und ist ein echter Generalist“, so Züchter Volker Wolf: „Sie vereint die drei Nutzungsarten Milch, Fleisch und Arbeit.“
Neu war in diesem Jahr eine begleitende Ausstellung zu Themen rund um Landwirtschaft und Ernte. Museums-Volontärin Jennifer Gnädinger hatte dazu viele Informationen auf mehreren großen Stellwänden zusammengefasst.