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AusstellungMechernicher Kunstszene präsentiert sich noch bis Neujahr im Gymnasium

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Das Bild zeigt Frauen und Männer in farbenfrohen Kostümen.

Als „Walking Act“ wurden Kostüme aus der Werkstatt von Inge van Kann vorgestellt.

Die Ausstellung einheimischer Künstlerinnen und Künstler in Mechernich trägt den Titel „Art Symphonie“. Inge van Kann ist zum 45. Mal dabei.  

Eine gute und beliebte Tradition ist die Ausstellung einheimischer Künstlerinnen und Künstler der Stadt Mechernich, die am Montagabend im Gymnasium Am Turmhof (GAT) eröffnet wurde. 21 Teilnehmer und Teilnehmerinnen machen mit bei der 46. Auflage der Veranstaltung, die über die Weihnachtstage dazu einlädt, die Werke der Kunstschaffenden in Augenschein zu nehmen. Bis Neujahr ist die Ausstellung geöffnet, und sie bietet so einige Leckerbissen.

„Art Symphonie“ haben die Organisatoren der Ausstellung als Titel gewählt. Damit wird deutlich, welche Vielfalt an Stilistiken, Farben und Techniken den Betrachter erwarten. Viele bekannte Gesichter kann man dabei unter den Ausstellern entdecken, die aber auch immer wieder Neues mitgebracht und ausgestellt haben.

Modelle gingen als „Walking Act“ zwischen den Gästen umher

Ein wahres Urgestein der Ausstellung ist Inge van Kann, die zum 45. Mal mit dabei ist. Die Mechernicherin feierte in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag. Für die Eröffnung der Ausstellung hatte sie sich etwas Besonderes ausgedacht. Statt der ursprünglich geplanten Modenschau mit ihren Trash-Art-Kostümen hatte sie umdisponiert und ihre Modelle als „Walking Act“ zwischen den Besuchern der Vernissage umhergehen lassen.

Gekleidet waren diese in Kostüme, die – in der bekannten Trash-Art-Manier von Inge van Kann – aus alten Einkaufstaschen und Regenschirmen geschneidert worden waren. „Ich habe auch Knöpfe aus gepressten Teelichtern gemacht, die fast aussehen wie Münzen“, sagte die Künstlerin.

Die Künstlerinnen und Künstler haben sich zu einem Gruppenbild zusammengestellt.

21 Kunstschaffende beteiligten sich an der Ausstellung im Gymnasium am Turmhof.

Das Foto zeigt zwei Musiker auf Stühlen sitzend am Mikrofon. Vassil Svechtarov spielt auf einer Gitarre und singt, Inga Beitz-Svechtarov schaut ihn an.

Den musikalischen Part der Eröffnung übernahmen Inga Beitz-Svechtarov und Vassil Svechtarov.

Das sei eine Reminiszenz an den Raub der Lohngelder des Bergwerks, der Mechernich 1929 in Atem gehalten hatte. Als sie versucht habe, die Teelichter mithilfe eines Autos auf dem Parkplatz des Gymnasiums plattzupressen, seien gleich Menschen zu Hilfe gekommen, die das Hin- und Herfahren des Wagens irrtümlich für das Anzeichen einer Panne gehalten hatten, berichtete sie.

Die Anwesenden begrüßte der neue Bürgermeister Michael Fingel (CDU), der damit seine Premiere bei der Jahresausstellung der Mechernicher Künstler feiern konnte. „Unsere heimische Kunstszene ist lebendig, vielfältig und ausdrucksstark“, sagte er. Sie spiegele nicht nur individuelles, kreatives Schaffen, sondern auch die Verbundenheit mit der Region, ihrer Geschichte und ihrem Wandel wider. Wie in einer Symphonie fügten sich die Werke zu einem größeren Ganzen zusammen.

Für den guten Zweck wurden Wundertüten mit Kunst verkauft

Die Eröffnungsrede hielt der Vorsitzende des städtischen Kulturausschusses, Dr. Peter Schweikert-Wehner. Als Kenner vor allem der mittelalterlichen und der Renaissancekunst bemühte er sich, Parallelen zwischen einzelnen ausgestellten Werken und deren Vorbildern in der Historie zu finden, wobei er nicht immer die richtigen Worte fand.

Als Überraschung für den Heiligen Abend hatten die Ausstellenden Wundertüten mit kleinen Kunstwerken gefüllt, die zugunsten der Hilfsgruppe Eifel erworben werden konnten. Zwischen den Jahren erwartet die Besucher am Montag, 29. Dezember, 19 Uhr, die musikalische Lesung „Plätzchen, Bowle, Feuerwerk – Das Beste zuletzt“. Die Sprecherin und Moderatorin Katia Franke und der Konzertgitarrist Fedor Volkov präsentieren Musik und humorvolle wie auch besinnliche Texte.

Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler der „Art Symphonie“ sind Andrea Albrecht-Fehling, Inga Beitz-Svechtarov, Pia Benz, Johann Dumin, Marion Greuel, Norbert Grüger, Martina Hessel, Beate Krupp, Inge van Kann, Ute Meyer, Hermann Nöthen, Donata Reinhard, Uwe Rhiem, Johannes Roos, Roland Rosenthal, Ela Rübenach, Joanna Schneider, Grigori Skrylev, Katja Wiskirchen, Andreas & Peter Zimmermann sowie Schülerinnen und Schüler des GAT.

Die Ausstellung ist täglich geöffnet von 14 bis 17 Uhr, außer an Heiligabend (24. Dezember), am ersten Weihnachtsfeiertag (25. Dezember) und an Silvester (31. Dezember). Der Eintritt zu der Ausstellung ist frei.