Michael Fingel ist seit gut einem Monat Bürgermeister von Mechernich. Im Gespräch stellt er die Dinge vor, die für ihn Priorität haben.
Seit einem Monat im AmtWas der neue Mechernicher Bürgermeister ändern will

Digitalisierung, Öffnungszeiten und Zuständigkeiten: Einige Veränderungen hat Bürgermeister Michael Fingel (hier mit seiner Referentin Manuela Holtmeier sowie Erika Heß und Anke Eckstein aus dem Team des Bürgerbüros, v.l.) in der Mechernicher Stadtverwaltung bereits angestoßen.
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Seit einem guten Monat sitzt Michael Fingel (CDU) jetzt im Bürgermeister-Büro des Mechernicher Rathauses. „Eingelebt habe ich mich inzwischen auf dem neuen Posten: Ich verlaufe mich jetzt nicht mehr, wenn ich zu einem bestimmten Mitarbeiter will“, sagt das neue Stadtoberhaupt mit einem Augenzwinkern: „Bis ich mich so richtig tief in alle Vorgänge eingearbeitet habe, wird es aber sicher noch eine ganze Weile dauern.“
Einige wichtige Änderungen hat Fingel aber bereits angestoßen. Zum einen ist da eine Neustrukturierung der Verwaltungsspitze: Aus der bisherigen „Dreifaltigkeit“ aus Bürgermeister, Dezernent und Beigeordnetem ist jetzt eine Doppelspitze geworden: Schick-Nachfolger Fingel und Thomas Hambach als Beigeordneter teilen sich die Zuständigkeiten für die jetzt sechs (bislang waren es fünf) Fachbereiche, denen die einzelnen Fachabteilungen der Stadtverwaltung zugeordnet sind.
Die Zuständigkeiten im Mechernicher Rathaus sind neu verteilt
Neu in der Organisationsstruktur ist der Fachbereich 1 (Steuerung, Personal, EDV), der vorher zum Aufgabengebiet von Kämmerer und Dezernent Ralf Claßen gehörte. Nach dessen Versetzung in den Ruhestand habe man die Gelegenheit genutzt, die Zuständigkeiten neu zu verteilen, erklärt Bürgermeister Fingel. „Durch den Wegfall des Dezernenten-Gehalts hat sich zudem ein finanzieller Puffer im Personaletat ergeben“, so Fingel weiter.
Der Bürgermeister kümmert sich neben dem bereits erwähnten Fachbereich 1 auch um die Bereiche Kämmerei/Finanzen und Ordnung/Bürgerservice. Die Fachbereiche „Bildung, Kultur und Soziales“, „Stadtplanung, Bauaufsicht, Wirtschaftsförderung“ und die Technischen Betriebe fallen in den Aufgabenbereich des Beigeordneten Thomas Hambach.
Der Bürgermeister hat eine Persönliche Referentin
„Ergänzend dazu haben wir eine Stabsstelle geschaffen“, so Fingel weiter. Manuela Holtmeier, die bereits seit 1992 in der Stadtverwaltung tätig ist, wird Persönliche Referentin des Bürgermeisters und übernimmt die Leitung der Stabsstelle Politik/Bürgermeisterbüro. In ihren Aufgabenbereich fällt künftig auch die Koordination der Zusammenarbeit mit den 44 Ortschaften, die zur Stadt Mechernich gehören.
„Das Thema ist Chefsache“, betont Fingel, wie wichtig ihm die Einbindung der Ortsbürgermeister in den Außenorten ist. „Sobald die Ortsbürgermeister gewählt sind, werden wir die Zusammenarbeit intensivieren. Dass das bislang kommunikativ zwischen der Verwaltung und den Bürgern in den Orten nicht immer optimal geklappt hat, ist ein Thema, das ich in der Zeit des Wahlkampfs oft zu hören bekommen habe“, erklärt Fingel, warum ihm dieser Aspekt so wichtig ist.
Bürgermeister will Ansprechpartner für die Vereine etablieren
Passend dazu soll in der Verwaltung auch ein neuer Ansprechpartner für den Bereich Sport, Vereine und Ehrenamt etabliert werden. „Da gibt es zahlreiche Themen, die dieser neue Kollege oder diese neue Kollegin übernehmen wird“, so Fingel. Neben Fragen zum Beispiel zu den Sportstätten soll sich der neue Verwaltungsmitarbeiter auch mit Förderprojekten auskennen, auf die sich Vereine bewerben könnten. „Wir prüfen aktuell, was der Stellenplan hergibt“, so Fingel.
Zusätzlich zur Organisationsstruktur hat der neue Bürgermeister noch zwei weitere Projekte in der Verwaltung angestoßen: „Zum einen haben wir die Öffnungszeiten des Bürgerbüros überarbeitet“, sagt Fingel.
Ab sofort haben wir eine digitale Aktenführung.
Das zweite Projekt hat viel weitreichendere Auswirkungen – erscheint zum Ende des Jahres 2025 aber auch als eine längst überfällige Maßnahme. „Ab sofort haben wir eine digitale Aktenführung“, kündigt der Bürgermeister an: „Wir befinden uns allerdings in einem Übergangsprozess. Dabei ist es wichtig, alle Mitarbeitenden der Verwaltung mitzunehmen“, so Fingel.
Außerdem lägen noch längst nicht alle Akten in digitaler Form vor. „Bei den Altakten werden wir so vorgehen, dass sie dann digitalisiert werden, wenn wieder auf sie zurückgegriffen werden muss“, erklärt der Verwaltungschef.
In einem zweiten Schritt sollen dann die Fach-Computerprogramme, die von den verschiedenen Abteilungen der Verwaltung genutzt werden, an die digitale Aktenführung angebunden werden. Auch das Angebot an Online-Dienstleistungen für die Bürger soll dann noch weiter ausgebaut werden.
Neue Öffnungszeiten für den Bürgerservice
Ab sofort gelten für den Bürgerservice, das Standes- und das Steueramt neue Öffnungszeiten. „Bei einer Auswertung hat sich gezeigt, dass die Öffnung des Bürgerbüros am Freitagnachmittag kaum angenommen wurde“, erklärt Bürgermeister Michael Fingel, warum dieses Angebot nun gestrichen wurde.
„Als Vater weiß ich Behördengänge zu schätzen, die mit meinem Familienleben vereinbar sind. Zum Beispiel kann man sich bequem einen Termin buchen – etwa nachdem man die Kinder in den Kindergarten gebracht hat – und kann danach direkt weiter zur Arbeit“, so Fingel.
Die freien Öffnungszeiten von Bürgerservice, Standes- und Steueramt sind jetzt jeweils dienstags und freitags von 7.20 bis 12.30 Uhr sowie montags, mittwochs und donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr. An Donnerstagen sind Bürgerservice und Standesamt zudem von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Zu diesen Uhrzeiten können Bürgerinnen und Bürger ohne Termin erscheinen.
Darüber hinaus können auch Termine bequem online reserviert werden. Das gelte auch für Zeitfenster außerhalb der oben genannten, freien Öffnungszeiten, so die Verwaltung.

