Virtueller ZochFloisdorfer Morreköpp trotzen der Pandemie

Mit viel guter Laune und originellen Ideen verwirklichten die Floisdorfer ihren Karnevalszug
Copyright: Stephan Everling
Mechernich-Floisdorf – Jubel, Trubel, Heiterkeit – nicht einmal mehr eine Woche ist es hin, bis die tollen Tage des Straßenkarnevals beginnen. Beginnen würde. Denn wie schon vor einem Jahr gibt Corona mal wieder den Antikarnevalist.
So ganz lassen sich die „Fidele Morreköpp“ vom jecken Treiben nicht abhalten. Auch dieses Jahr präsentieren sie wieder einen virtuellen Zoch im Internet. Und wie schon bei der vergangenen Ausgabe stoßen sie bei den Vereinen in der Umgebung auf viel Resonanz. Mit Spielszenen, Modellen, Karnevalsmusik und Moderation soll das Video die Jecken über die karnevalslosen Tage hinwegtrösten.
Durch Krankheitsfälle ist die Produktion der Floisdorfer in Verzug geraten
„Eigentlich sollte der Film ja schon fertig sein“, gesteht Esther Lorbach. Mit ihrem Bruder Marcel Schoddel ist sie für die Moderation zuständig. Ein eingespieltes Duo, denn die beiden sind als „Nüll und Nies“ von der Floisdorfer Sitzung nicht wegzudenken. Diverse Krankheitsfälle hätten allerdings die Produktion verhindert.
28 Wagen, mehr als das Doppelte als 2021, beteiligten sich am Zoch. Wieder werden Wagenmodelle und Spielzeugfiguren an der Kulisse des Floisdorfer Ortskerns vorbeiziehen. Nicht nur die der Kindergärten aus Schwerfen, Hoven und Bürvenich beteiligen sich mit dem Bau von Wagenmodellen, sondern auch andere Vereine. Insgesamt 220 Menschen sind in der Entstehung des Videos eingebunden.

Mit Modellfiguren hat sich das Tambourcorps Bürvenich für den virtuellen Zoch verewigt.
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So hat sich das Tambourcorps Bürvenich selbst in einem Playmobilcorps verewigt. Die „Greesberger“ aus Kommern, die die Coronapause zur Konstruktion eines neuen Wagens genutzt haben, haben gleich noch ein kleines Modell von dem neuen Fahrzeug gebaut, so dass die Novität ihre Jungfernfahrt im virtuellen Zoch hat.
Die Themen kommen wieder: Energiekrise und teurer Strom
Als Nachbau ist die Lok mit dabei, die 1976 den Floisdorfer Karnevalszug angeführt hat. „Die ist erst vor fünf Jahren weggeworfen worden“, verrät Schoddel. Bis dahin sei sie in einer Scheune aufbewahrt worden.
Eine gewisse Konstanz der Themen ist Judith Drügh beim Sichten der alten Aufnahmen der Karnevalszüge von einst aufgefallen: „Die alten und die neuen Themen ähneln sich: Energiekrise, Strom zu teuer, das kommt alles wieder.“
Der Sitzungspräsident ist als Außenreporter unterwegs
Realisiert haben das Video erneut Judith und Tobias Drügh. Mit viel Musik haben sie ihren Film unterlegt. „Alle Bands haben uns ohne Probleme die Genehmigung gegeben, ihre Musik zu verwenden“, so Drügh. 3260 Menschen haben im vergangenen Jahr den Video-Zoch gesehen. Nach Karneval habe er den Film von der Seite nehmen müssen, da die Musikrechte Aschermittwoch ausgelaufen seien. „In diesem Jahr ist das anders, da haben wir die Rechte weiter“, freut er sich.

Die ersten Szenen sind auf dem Handy zu sehen.
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Auch Spielszenen werden in das Video integriert. Fred Habrich, normalerweise Sitzungspräsident der „Morreköpp“, ist als Außenreporter unterwegs und interviewt verschiedene Menschen, die er im lustigen Karnevalstreiben trifft. So startet er seine Recherche vor der Frittenbude, an der auch Marcel Schoddel und die als Floisdorfer Büttenrednerin bekannte Johanna Schröder ihre Statements abgeben. „Damit übertragen wir einige Szenen aus dem Video ins richtige Leben“, so Lorbach. Auch Thomas Voiß, als „Berger Jong“ von den Floisdorfer Sitzungen bekannt, wird interviewt.
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An Weiberfastnacht soll das Video auf der Youtube-Seite der „Fidele Morreköpp“ online gehen. Dann wird auch in Floisdorf ein wenig Karnevalsstimmung in die Häuser gebracht.