Politiker fordern besseren SchutzBüllesheimer leiden unter Verkehrslärm

Lesezeit 3 Minuten
Die bestehende Wand reicht nach SPD-Ansicht nicht, um die Anlieger vor dem Lärm zu schützen, der von der L 182 (oben) ausgeht.

Die bestehende Wand reicht nach SPD-Ansicht nicht, um die Anlieger vor dem Lärm zu schützen, der von der L 182 (oben) ausgeht.

Euskirchen – Die SPD-Ratsfraktion fordert einen besseren Lärmschutz für die Groß- und die Kleinbüllesheimer, die in der Nähe der Landesstraße 182 wohnen. Die Euskirchener Stadtverwaltung will in der Angelegenheit jetzt das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium anschreiben, wie der Technische Beigeordnete Oliver Knaup in der Sitzung des Ausschusses für Tiefbau und Verkehr sagte.

SPD-Fraktionschef Michael Höllmann hatte in einem Antrag an den Ausschuss auf Neuansiedlungen im Industriepark am Silberberg verwiesen: „Es ist zu erwarten, dass noch mehr Lkw-Verkehre entstehen, die über die L 182 abgeführt werden.“ Eine höhere Lärmbelastung sei die Folge.

Nach Süden hin besteht keinerlei Schallschutz

In Großbüllesheim seien davon vor allem die Anlieger der Alfred-Wegener-Straße, der Nobisstraße, der Filchnerstraße und der Straße Im Wingert betroffen, in Kleinbüllesheim jene, die an der Luxemburger Straße, der Militscher Straße und in den Straßen Im Mariental und Untere Ahr wohnen.

Edeka an der Luxemburger Straße

Längere Zeit war es ruhig gewesen um den Edeka-Markt, den ein Investor an der Luxemburger Straße in Kleinbüllesheim bauen will. Jetzt hat die Stadt das Genehmigungsverfahren fortgesetzt.

Der Ausschuss für Umwelt und Planung fasste Auslegungsbeschlüsse für den Bebauungsplan 9 und für die Änderung des Flächennutzungsplans. Einer der nächsten Schritte ist die Beteiligung der Öffentlichkeit.

Heinz Pütz (CDU) sagte: „Wir sind froh, dass die landesplanerische Zustimmung vorliegt, sodass die Versorgung der Bevölkerung verbessert werden kann.“ Horst Belter (SPD) betonte, es sei wichtig, den Schallschutz der Anwohner zu gewährleisten. (ejb)

Entlang der L 182 existiere zwar ein Lärmschutzwand, so Höllmann, allerdings nur auf der Großbüllesheimer Seite. Nach Süden hin, in Richtung Kleinbüllesheim, bestehe keinerlei Schallschutz. Der SPD-Stadtverordnete Zia Mirza ergänzte, dass auch der schlechte Zustand der Fahrbahn auf der Landesstraße, mit Schlaglöchern und Spurrillen, zu der hohen Lärmbelastung beitrage. Flüsterasphalt könnte die Situation verbessern, so Mirza.

Hubert Küpper (CDU) erinnerte daran, dass sein Fraktionschef Klaus Voussem, der dem Landtag angehört, Erkundungen eingezogen hatte. Dies geschah auf Initiative des Bürgervereins Kleinbüllesheim. In einem Schreiben an den Verein verwies Voussem vor einem Jahr auf Berechnungen, denen zufolge die Grenzwerte in Höhe von 67 dB(A) tagsüber beziehungsweise 57 dB(A) nachts „deutlich unterschritten“ würden. Eine Lärmsanierung sei deshalb „derzeit nicht geplant“, so Voussem im Dezember 2017.

Die CDU unterstütze den SPD-Antrag, sagte Küpper in der Ausschusssitzung. Er erinnerte auch an eine Idee von Dezernent Knaup. Demnach könne man vielleicht im Zusammenhang mit dem geplanten Bau eines Kreisverkehrs an der Luxemburger Straße neue Lärmmessungen veranlassen. Der Kreisel soll errichtet werden, um den Einkaufsmarkt anzubinden, der am Kleinbüllesheimer Ortsrand entstehen soll (siehe „Edeka an der Luxemburger Straße“). Knaup kündigte zum Thema Lärmschutz ein Schreiben nach Düsseldorf an: „Wer nichts versucht, wird nichts erreichen.“

KStA abonnieren