Nur die Bühnentechnik fehlt nochGemünder Kurhaus und Parkrestaurant werden saniert

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Im Kursaal sieht es noch aus wie in einer Baustelle. Ende September soll dort die erste Aufführung stattfinden. 

Schleiden-Gemünd – Noch sieht der Kursaal in Gemünd wie eine Baustelle und nicht wie eine Veranstaltungsstätte für Kunst und Kultur aus. Doch schon Ende September soll hier die erste Vorstellung (siehe „Neues Programm der Theaterfreunde“) über die Bühne gehen. Etwas länger wird es noch dauern, bis auch das Kurpark-Restaurant wieder an den Start gehen kann. „Ich hoffe, dass wir im Oktober oder November wieder öffnen können“, sagt Pächter Stefan Nettersheim.

Der Kursaal war von der Flut so gerade noch verschont geblieben. „Das Wasser ist an den Fenstern vorbeigelaufen“, erinnert sich Nettersheim. „Allerdings war der darunter liegende Keller, in dem früher mal ein Bäderbetrieb untergebracht war, voll gelaufen, und die Feuchtigkeit ist anschließend in den Saalboden gezogen“, erklärt der Teamleiter Liegenschaften und Hochbau bei der Stadt Schleiden, Armin Fischbach. Heizung und Teile der Lüftung seien damals auch abgesoffen. Mit der Sanierung des Kursaals hatte die Stadt vor rund neun Monaten begonnen. Die Maßnahme war schon vor der Flut geplant gewesen.

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Pächter Stefan Nettersheim hofft, dass er sein Restaurant noch in diesem Jahr wieder eröffnen kann.

Neue Beleuchtung, Bestuhlung und Vorhänge

„Ein neuer Bühnenboden wurde bereits verlegt. Jetzt muss noch der Eiche-Parkettboden mit Fischgrätmuster im Saal aufgearbeitet werden“, erklärt Fischbach. Erst danach könne mit dem Einbau der Bühnentechnik begonnen werden. Außerdem müssen auch die Wände noch gestrichen und die Beleuchtung sowie die Vorhänge und die Traversen erneuert werden. „Aus statischen Gründen werden noch zusätzliche Bauteile im Bühnenbereich installiert“, erläutert der Teamleiter. In einem ehemaligen Abstellraum neben dem Saal wird für die Besucher eine Lounge mit Theke eingerichtet, die vor und während der Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Bestuhlung im Saal wird nicht erneuert.

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Der Gastraum ist zurzeit noch ein Rohbau. Ehe  wieder Gäste bedient werden können, ist noch einiges zu tun.

Arbeiten sollen bis Bernd Stelter abgeschlossen sein

„Bis zur ersten Aufführung Ende September werden wir nicht ganz fertig sein. Das wird aber kein Problem sein“, sagt Fischbach. Bis zum Auftritt von Bernd Stelter einen Monat später sollen die Arbeiten aber abgeschlossen sein. Für die Sanierung sind Kosten von 375 000 Euro veranschlagt. Die Stadt bekommt eine Förderung von rund 240 000 Euro. „Wir gehen aber davon aus, dass es, wie bei anderen Projekten auch, zu Preissteigerungen kommt. Die muss die Stadt dann übernehmen“, sagt Fischbach.

Theaterfreunde Schleidener Tal

Neues Programm

Einer der ersten Nutzer des sanierten und modernisierten Kursaals sind die Theaterfreunde Schleidener Tal. Das neue Programm  für die Saison 2022/23 mit dem Grenzlandtheater Aachen, der Eifel-Gäng und dem Theaterverein „Einigkeit 1920“ Rinnen verspricht beste Einer der ersten Nutzer des sanierten und modernisierten Kursaals sind die Theaterfreunde Schleidener Tal. Das neue Programm für die Saison 2022/23 mit dem Grenzlandtheater Aachen, der Eifel-Gäng und dem Theaterverein „Einigkeit 1920“ Rinnen verspricht beste Unterhaltung.

Den Auftakt macht die Eifel-Gäng mit dem Musiker und Songwriter Günter Hochgürtel, Krimiautor, Karikaturist und Verleger Ralf Kramp und dem Humorist, Mundartakrobat und Diakon Manni Lang, die am Donnerstag, 29. September, mit ihrem Programm „Einer singt, einer liest, einer trägt vor…“ auf der Bühne stehen. Der Erlös aus den Karten im freien Verkauf soll für die Opfer der Flutkatastrophe der Stadt Schleiden gespendet werden. Das Grenzlandtheater Aachen zeigt am Freitag, 4. November, das Schauspiel „Die Wahrheiten“ von Sarah Nemitz und Lutz Hübner und am Samstag, 10. Dezember, „Der Trafikant“ nach dem Roman von Robert Seethale.

Ein Höhepunkt ist das Musical „Club Las Piranjas“ nach dem Film von Doris Heinze und Hape Kerkeling, das am Donnerstag, 9. Februar 2023, zu sehen ist. Am Mittwoch, 22. März 2023, steht die „Falsche Schlange“ nach einem Krimi von Alan Ayckbourn auf dem Programm. Mit dem Klassiker „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller endet dann am Sonntag, 30. April 2023, die Spielzeit. Alle Aufführungen finden ab 20 Uhr im Kurhaus Gemünd statt. Tickets für alle Veranstaltungen gibt es im Internet bei „ticket regional“, unter Telefon 06 51/ 9 79 07 77, im Nationalpark-Infopunkt in Gemünd, Dreiborner Straße 59, Telefon 0 24 44/20 11, sowie an der Abendkasse im Kurhaus jeweils ab 19.30 Uhr. (wki)

www.theaterfreunde-schleidenertal.de

Um die Sanierung der knapp 2500 Quadratmeter, die bei der Flut zerstört wurden, muss sich Stefan Nettersheim als Pächter kümmern: „Ich war zum Glück gut versichert.“ In dem alten Bäderbetrieb im Keller wurden die Saunen und Bäder zwischenzeitlich rausgerissen. Aktuell werden dort neue Versorgungsleitungen verlegt. In dem Bereich sollen Personalräume, Büros und ein Lager untergebracht werden. Auch im Restaurantbereich und in der Küche wird eifrig gearbeitet. Die neuen Lüftungsrohre, die in einer Ecke des Gastraums stehen, müssen noch installiert werden. Nettersheim hofft, dass die Restaurantküche bis Ende September fertig ist: „Aktuell gibt es aber Lieferprobleme für die Verteilerschränke. Wir wissen nicht, wann die geliefert werden.“

„Diese Baustelle ist schon eine andere Hausnummer“

Die Außenterrasse wurde bereits komplett neu gemacht. „Viele Steine waren bei der Flut weggespült worden, und an einer Stelle hatten wir ein drei mal drei Meter großes Loch“, erzählt der Pächter.

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„Ich renoviere zwar ganz gerne und habe früher auch mal auf dem Bau gearbeitet. Doch diese Baustelle ist schon eine andere Hausnummer“, so Nettersheim. „Es gibt so viel zu beachten. Man kann ja nicht alles wissen.“ Er lobt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und hofft, dass er eineinhalb Jahre nach der Flut seinen Betrieb wieder öffnen kann.

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