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Lange MängellisteStadt Schleiden muss knapp zwei Millionen Euro in die Realschule stecken

Lesezeit 5 Minuten
Blick auf die Gebäude der Realschule Schleiden.

Für die Modernisierung der Realschule hat die Stadt Schleiden jetzt einen Sanierungsplan vorgelegt.

Aufzug, Heizung, Brandschutzkonzept: Die Realschule Schleiden hat zurzeit einige Baustellen. Knapp zwei Millionen Euro wird die Sanierung kosten.

Die Liste, die die Stadt jetzt auf Antrag der CDU für eine Modernisierung und Digitalisierung der Schleidener Realschule erstellt hat, ist umfangreich: Darin sind unter anderem ein Aufzug, neue Heizkörper im Anbau, eine Lautsprecher- und Warnanlage und ein neues Brandschutzkonzept aufgeführt. Angesichts der Fülle der Maßnahmen kommt auch kostenmäßig einiges zusammen: Knapp zwei Millionen Euro muss die Stadt wohl bis 2028 ausgeben, um die Schule auf Vordermann zu bringen.

Die Schleidener CDU hatte im April den Sanierungsstau an der Realschule beklagt und einen Maßnahmenplan gefordert. Die Liste der Mängel, die die Fraktion in ihrem Antrag aufführt, war lang und reichte von Absplitterungen an den Fensterbänken und tiefen Löcher im Wandputz bis hin zu Senkungen im Estrichbelag und fehlenden Anstrichen. „Die Realschule war, weil sie von der Flut nicht betroffen war, etwas vergessen worden“, erklärt Armin Fischbach, Leiter der Stabsstelle Technisches Gebäudemanagement und Hochbau bei der Stadt. Um sie auf Vordermann zu bringen, hat die Stadt jetzt ein Sanierungskonzept erarbeitet, das am heutigen Donnerstag im Bildungs- und Sozialausschuss vorgestellt wird.

Kosten für den Aufzug mehrfach nach oben korrigiert

„Der Aufzug im Hauptgebäude wird nach den Sommerferien einsatzbereit sein“, sagt Fischbach. Er sorgt für Barrierefreiheit. Zurzeit werde der Fahrstuhl eingebaut. Danach stünden noch Fassadenarbeiten an. Für die Maßnahme waren 350.000 Euro im Haushalt 2024 veranschlagt gewesen. Doch das Ausschreibungsergebnis lag nach Angaben der Verwaltung deutlich höher, so dass der Stadtrat im August 2024 zusätzliche Mittel in Höhe von 120.000 Euro genehmigen musste.

Doch auch das reichte nicht, weil zusätzliche Fassadenarbeiten durchgeführt werden müssen, die nach Einschätzung der Verwaltung im Vorfeld nicht erkennbar gewesen seien. „Das Gleiche gilt auch für die Herstellung der Anschlüsse an die Dachflächen und die Entwässerungsleitungen“, heißt es in der Vorlage. Ferner sei beim Aushub der Gründung aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse ein erheblicher Mehraufwand entstanden. So kamen weitere 80.000 Euro hinzu, so dass die Kosten der Maßnahme nun bei 550.000 Euro liegen. Über die überplanmäßige Auszahlung muss der Stadtrat noch entscheiden.

Heizungsnetz im Anbau muss erneuert werden

Im Untergeschoss der Realschule soll ein neuer Werkraum eingerichtet werden. Auch ein Lagerraum für Kunstgegenstände aus dem Unterricht ist vorgesehen. Das Projekt war wegen der finanziellen Lage der Stadt und der Vielzahl der Maßnahmen im Rahmen des Wiederaufbaus in den vergangenen Jahren immer wieder zurückgestellt worden. Nun sollen die entsprechende Nutzungsänderung für die Räume beim Kreis Euskirchen beantragt und Mittel in Höhe von etwa 320.000 Euro im Haushalt 2026 bereitgestellt werden. „Für die Ausstattung werden spezielle Möbel und Werkzeuge benötigt, die nicht billig sind“, so Fischbach.

Für die Erneuerung der Heizung im Anbau war im Jahresabschluss 2023 eine Rückstellung von 335.000 Euro gebildet worden. „Wir hatten dort vor zwei Jahren einen Rohrbruch. Dabei wurde festgestellt, dass das komplette Leitungsnetz marode ist“, berichtet der Mitarbeiter der Verwaltung. Das soll nun erneuert und in allen Etagen neue Heizkörper angebracht werden. Zudem soll die gesamte Heizungsanlage mit einer Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik ausgestattet und über Zonenventile reguliert werden. „Wegen der Komplexität der Maßnahme muss ein Planer eingeschaltet werden“, so Fischbach. Die Ausführung ist für 2026 geplant.

Ein neues Brandschutzkonzept muss erstellt werden

„Die Lautsprecheranlage im Schulgebäude ist seit Jahren sanierungsbedürftig. Aktuell kann ein Alarm nur aus dem Sekretariat abgesetzt werden“, teilt die Verwaltung in der Vorlage mit. Damit künftig alle Schulbereiche erreicht werden können und somit auch im Katastrophenfall alle Schüler und Lehrer gewarnt werden können, muss die elektronische Lautsprecher- und Warnanlage umfangreich erneuert werden. Unter anderem müssen eine neue Steuereinheit angeschafft, eine Notstromversorgung eingerichtet und verschiedene Auslösepunkte für den Alarm vorgesehen werden. Die nötigen Haushaltsmittel von rund 100.000 Euro sollen im Etat 2026 vorgesehen werden.

„Wegen der geplanten baulichen Veränderungen und dem Einbau der neuen Lautsprecher- und Warnanlage brauchen wir auch ein neues Brandschutzkonzept für die ganze Schule“, erläutert Fischbach. Erwartet wird, dass sich aus dem neuen Konzept bauliche Maßnahmen ergeben. Deshalb sollen vorsorglich 120.000 Euro im Haushalt 2026 eingestellt werden.

Bodenbeläge sind zum Teil rund 60 Jahre alt

Darüber hinaus müssen in den Klassenräumen und Flurbereichen im Haupt- und im Nebengebäude Bodenbeläge sowie Putz- und Wandbereiche umfangreich erneuert werden. „Im Hauptgebäude gibt es noch einige Klassen, in denen der Bodenbelag rund 60 Jahre alt ist“, sagt Fischbach. In Abstimmung mit der Schulleitung sollen eine Prioritätenliste erstellt und die Arbeiten bis 2028 durchgeführt werden. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 15.000 Euro pro Klassenraum.

Auch im Außenbereich muss etwas getan werden. In dem Areal zwischen Hauptgebäude und Mensa werden die Treppen- und Außenanlagen neu gestaltet. „Unter anderem müssen verfaulte Holzpalisaden ersetzt werden.“ Da im Rahmen der Maßnahme erhebliche Sanierungsarbeiten durchzuführen sind, schätzt die Verwaltung die Kosten auf 300.000 Euro, die je zur Hälfte in den Jahren 2026 und 2028 eingeplant werden sollen.

So gut wie abgeschlossen ist dagegen der Kauf von digitalen Tafeln für die Klassen- und Fachräume, der durch eine zusätzliche Förderung im Rahmen des Digitalpakts möglich geworden war. „Nach den Sommerferien werden alle Tafeln einsatzbereit sein“, so Fischbach.