FlutkatastropheStadt Schleiden stellt Entwurf für die Gestaltung von Erinnerungsstelen vor

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Das Foto zeigt einen großen Stein mit zwei kleinen Schildern und zwei Kerzen.

Der große Stein vor dem ehemaligen Ose-Gebäude in Gemünd ist als Standort für die Erinnerungsstele im Gespräch.

An fünf Orten im Schleidener Tal sollen Stelen an die verheerende Flutkatastrophe im Juli 2021 erinnern.

ie Planung der Erinnerungsorte in der Stadt Schleiden zum Gedenken an die Flut im Juli 2021 wird konkreter. Beim vierten Runden Tisch zum Thema Gedenken am nächsten Montag um 19 Uhr im Rathaus in Schleiden will Bürgermeister Ingo Pfennings unter anderem einen Entwurf für die fünf Stelen vorstellen, die in Oberhausen, Schleiden, Olef, Nierfeld und Gemünd aufgestellt werden sollen.

Der Bildungs- und Sozialausschuss hatte sich im Mai 2023 dafür ausgesprochen, je eine Stele in den fünf betroffenen Orten aufzustellen, bis zu drei Flutplaketten an Hausbesitzer zu verteilen und einen zentralen Dokumentations- und Erinnerungsort zu schaffen.

Antrag für zentralen Dokumentations- und Erinnerungsort wird vorbereitet

Als Standort für Letzteres waren zunächst die evangelische Kirche in Schleiden und das ehemalige Nationalparktor in Gemünd im Gespräch. Der Stadtrat hatte sich dann für das ehemalige Nationalparktor ausgesprochen. Das Gebäude gehört der Stadt und wurde bereits als Ausstellungsraum genutzt und verfügt über einen Kino-Raum für digitale Präsentationen. Finanziert werden soll der Erinnerungs- und Ausstellungsort über Spenden und Fördermittel.

Die Dokumentation soll durch einen professionellen Anbieter gestaltet werden. Die Bürgerstiftung Schleiden soll als Betreiberverein fungieren. „Für die Einrichtung der Ausstellung werden wir Mittel von der Aktion ,Deutschland hilft' beantragen“, erklärte der Bürgermeister. Der Antrag werde gerade vorbereitet. „Ich kann mir gut vorstellen, dass in der Ausstellung auch Fotos von Privatleuten gezeigt werden, ähnlich wie das jetzt im Kunstforum der Fall war.“ Es gebe auch Gespräche mit einem Café-Betreiber.

Fünf Stelen in den Orten und Plaketten für Hausbesitzer

In den fünf Orten sollen gleiche Stelen aufgestellt werden. „Wir haben einen Entwurf, der inhaltlich gut gestaltet und optisch ansprechend ist“, sagte Pfennings. Die Lösung sei nicht zu filigran gestaltet und deshalb auch vandalismussicher. Es gebe auch schon Vorschläge, wo die Stelen in den Orten aufgestellt werden sollen: „In Oberhausen ist das der Zöllerplatz oder der Bereich an der Kirche, in Schleiden der Sturmiuspark oder die Fläche neben der evangelischen Kirche.“

In Olef seien der Dorfplatz, das alte Feuerwehrhaus oder ein Bereich an der Kirche in Gespräch, in Nierfeld das Feuerwehrgerätehaus und in Gemünd der Platz vor dem ehemaligen Ose oder der katholischen Kirche mögliche Standorte. „Ziel ist, dass die Stelen bis zum dritten Jahrestag am 15. Juli stehen.“

Plaketten zeigen, wie hoch das Wasser bei der Flut gestanden hat

Zudem sollen Hausbesitzer bis zu drei Plaketten erhalten, um an den Wasserstand während der Katastrophe zu erinnern. „Die Plaketten könnten entweder von der Stadt bestellt und vom Berufsbildungszentrum Euskirchen hergestellt werden, oder sie könnten über den Wasserverband Eifel-Rur bezogen werden“, so der Bürgermeister. Im Haushalt 2024 sind 15 000 Euro für die Stelen und Plaketten eingeplant. Von den Stelen und dem Ausstellungsort soll auf eine Webseite verwiesen werden, die mit anderen Erinnerungsseiten verlinkt wird.

Wer an der Veranstaltung teilnehmen möchte, wird gebeten, sich bis zum 14. März per Mail oder unter Tel. 0 24 45/ 89 201 anzumelden.

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