SpezialausrüstungSo geht die Polizei im Kreis Euskirchen mit der Corona-Krise um

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Die Spezialausstattung für den Corona-Fall ist immer an Bord: Polizeihauptkommissar Markus Valder und Polizeikommissarin Kim Rother mit Schutzausrüstungsbeutel und Handdesinfektionsmittel.

Die Spezialausstattung für den Corona-Fall ist immer an Bord: Polizeihauptkommissar Markus Valder und Polizeikommissarin Kim Rother mit Schutzausrüstungsbeutel und Handdesinfektionsmittel.

  • Mehr als ein Dutzend Menschen im Kreis Euskirchen sind momentan mit dem Coronavirus infiziert.
  • Alle Behörden und Einrichtungen passen sich auf das Leben mit der Pandemie an.
  • Welche Maßnahmen ergreift die Polizei im Kreis, um die Beamtinnen und Beamten zu schützen?
  • Wir haben nachgefragt.

Euskirchen – Wie geht die Polizei mit der Corona-Krise um? Franz Küpper, Behördensprecher im Kreis Euskirchen, sagt: „Wir befinden uns im Normalmodus. Wir haben ausgezeichnet vorbereitete Pläne, so dass wir derzeit keine Probleme haben und uns auf die augenblickliche Situation gut einstellen können.“ Die Polizei könne die öffentliche Sicherheit gut aufrechterhalten.

Wie aber schützen sich die einzelnen Beamten im Dienst gegen die Infizierung mit dem Covid-19-Virus? Für den Polizeisprecher lautet die Frage eher: „Wie schützt die Behörde die Beamten?“ Seine Antwort: Jeder Streifenwagenbeamte habe seit drei Wochen einen Schutzbeutel dabei, der alles für ihn Notwendige enthalte. Weil die Behörde Ressourcen schonen will und muss, dürfen diese Beutel nur im Akutfall geöffnet werden. Der Inhalt soll die Beamten im Umgang mit Corona-Verdächtigen schützen.

Polizisten achten ohnehin auf Eigensicherheit

„Ein Ganzkörper-Einweg-Overall, Überzieher für die Schuhe, Nitrilhandschuhe, eine Maske zum Schutz der Atemwege und eine Schutzbrille sind darin verpackt. Dazu haben die Kolleginnen und Kollegen auch ein Mittel zur Handdesinfektion im Streifenwagen“, sagt Polizeihauptkommissar Ralf Buderath, Dienstgruppenleiter im Wach- und Wechseldienst.

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Er ist sich sicher, dass die Polizisten, die ja auch schon früher bisweilen mit einer Klientel zu tun hatten, bei der man als Beamter auf Eigensicherung und besondere Eigenhygiene achte, sensibel und angemessen mit der jetzigen Situation umgehen.

„Meine Kolleginnen und Kollegen sind darauf vorbereitet, mit den unterschiedlichsten Situationen fertig zu werden“, so Buderath. Dazu gehöre auch, dass man darauf achte, sich nicht unnötig mit als kritisch eingestuften Personen in einen Streifenwagen zu setzen, wenn man die geeignete Schutzkleidung noch nicht angelegt habe.

Publikumsverkehr in Dienststellen reduziert

Die Polizeidienststellen sollen außerdem den Publikumsverkehr nach Möglichkeit reduzieren, sagt Polizeisprecher Franz Küpper: „Vor der Wache in Euskirchen wird ein Wartebereich eingerichtet. Wer als Hilfesuchender oder wegen einer Vorladung zu uns kommt, kann durch eine Sprechanlage von draußen mit den Kollegen in der Wache kommunizieren.“ Dann werde entschieden, ob die Person ins Gebäude gelassen werde oder nicht.

Dienstausfälle wegen des Coronavirus habe es bislang in nennenswertem Umfang nicht gegeben, so Küpper. Innerhalb der Behörde gebe es nach derzeitigem Stand noch keine mit Covid-19 infizierte Person. In der Schleidener Wache habe sich ein Kollege vorsichtshalber unter Quarantäne gestellt, weil seine Ehefrau kurzzeitig ein Verdachtsfall gewesen sei. Der Verdacht habe sich aber nicht bestätigt.

Pandemie-Planungsstab bereits vor Wochen gebildet

Komme es zu Ausfällen von Beamtinnen oder Beamten im Wach- und Wechseldienst, würden die Lücken durch Kollegen aus dem Bereich der zivilen Fahndung oder durch uniformierte Beamte aus anderen Bereichen aufgefüllt, so Küpper.

Die Behörde habe schon vor drei Wochen einen Pandemie-Planungsstab gebildet und gehe nach dessen Planung vor. Man sei auf alle Szenarien vorbereitet, denn die Pandemiepläne für die Polizei würden das ganze Jahr über ständig angepasst. Küpper abschließend: „Unsere Organisation ist darauf ausgelegt, die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Das schaffen wir.“

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