Eine Baugesellschaft, die zur Kreissparkasse Euskirchen gehört, errichtet das City-Karree in Euskirchen mit Wohnungen und Gewerbeflächen.
13-Millionen-Euro-ProjektIn der Euskirchener Innenstadt entstehen 34 Wohnungen

Die Kreissparkasse Euskirchen und ihre Tochtergesellschaft Realwert feierten Richtfest am City-Karree auf dem Eckgrundstück Hochstraße/Veybachstraße in Euskirchen.
Copyright: Johannes Bühl
Wieder entsteht in der Euskirchener Innenstadt eine beträchtliche Zahl an Wohnungen, und zwar in einem Neubau mit dem Namen City-Karree auf dem Eckgrundstück Hochstraße/Veybachstraße. Er soll Anfang des zweiten Quartals 2026 bezugsfertig sein. Bauherrin ist die Realwert GmbH, eine 100-prozentige Tochter der Kreissparkasse (KSK) Euskirchen. Sie investiert rund 13 Millionen Euro in das Objekt, das neben 34 Wohnungen auch Platz für Gewerbeflächen bieten wird.
Am Freitag war Richtfest. Nachdem der Zimmermann Hans-Walter Wolff von der Holzbaufirma Engel (Herhahn) den Richtspruch vorgetragen und nach alter Väter Sitte ein Schnapsglas zertrümmert hatte, stellte KSK-Vorstandsmitglied Holger Glück das Objekt vor.
Frühere Euskirchener Polizeizentrale wird mit dem Neubau verbunden
Der Komplex wird auf allen Etagen mit einem an der Alleestraße gelegenen Nachbargebäude verbunden, in dem früher die Euskirchener Polizei ihre Zentrale hatte. Heute ist darin eine Steuerberatungsgesellschaft untergebracht. Sie erhält in dem Neubau 480 Quadratmeter an zusätzlichen Büroflächen sowie einen repräsentativen und schwellenlosen Eingang.

Der Zimmermann Hans-Walter Wolff (l.) trug den Richtspruch vor. Anschließend zertrümmerte er auf traditionelle Art das Schnapsglas, das er zuvor geleert hatte.
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Beim Richtfest stellte Holger Glück (r.), Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Euskirchen, das Bauvorhaben den Gästen vor.
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Bei zwölf der 34 Wohnungen handelt es sich um öffentlich geförderte Zwei-Zimmer-Einheiten für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung. Sie erhalten durch eine Kooperation mit der Lebenshilfe HPZ die Möglichkeit, Förder- und Betreuungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Zu diesem Zweck werden Beratungs-, Schulungs- und Gemeinschaftsräume eingerichtet. Weitere gewerbliche Flächen, die sich über drei Etagen erstrecken, seien ebenfalls bereits vermietet, sagte Holger Glück.
Die Pläne stammen von einem Mechernicher Architekturbüro
Das Obergeschoss ist für barrierefreie Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen vorgesehen, 47 bis 86 Quadratmeter groß. Alles in allem umfasse der Neubau, den das Architekturbüro Sampels und Schlich aus Mechernich geplant hat, 2100 Quadratmeter an Wohnflächen und knapp 1100 Quadratmeter für eine gewerbliche Nutzung, so Glück.
„Wir haben uns 2018 erstmals mit dem Vorhaben befasst“, sagte er weiter. Die Bauarbeiten hätten Ende 2023 mit der Freimachung des Grundstücks begonnen. „Es hielt einige Überraschungen für uns bereit“, berichtete Glück von alten Bunkern, Tanks sowie Stützmauern, „die in keinem Plan verzeichnet waren“.
Wir können stolz sein.
„Wir können stolz sein“, sagte Glück auch im Namen der 2015 gegründeten Realwert GmbH, die von Matthias Ortner und Kristian Klaes geleitet wird und bisher mehr als 50 Wohn- und Gewerbeeinheiten in ihrem Bestand hat.
Glück bezeichnete den an der Veybachstraße fünf Stockwerke hohen Neubau als „wuchtig“, die Fassade werde aber durch eine Kombination aus Klinker und Putz aufgelockert. In dem zum Teil begrünten Innenhof werden ein Kinderspielplatz und 16 Autostellplätze untergebracht. Darunter liegt eine Tiefgarage mit 34 Plätzen. Die Pultdächer werden mit Photovoltaik belegt, die Flachdächer begrünt. Eine Erdwärmepumpe ermögliche ein „Top-Energie-Niveau“, so die Firma Realwert.
Landrat Markus Ramers nannte den Neubau in seinem Grußwort ein Vorzeigeprojekt. Er hob unter anderem den Inklusionsgedanken und die Barrierefreiheit hervor.
Bürgermeister Sacha Reichelt schloss sich Holger Glück an, der das Vorhaben als gelungenes Beispiel für eine innerstädtische Nachverdichtung bezeichnet hatte, mit dem die Umgebung aufgewertet werde. Dies verdiene Lob und Respekt, so Reichelt: „Ein solches Projekt ist nachhaltiger, als auf der grünen Wiese zu bauen – aber auch schwerer.“