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KarnevalEuskirchener Jecke feiern Sessionsstart in der Kneipe und politisch

3 min
Das Bild zeigt Gardisten in einer Reihe.

Stillgestanden, damit die Rakete starten kann: Die Sessionseröffnung in Euskirchen steht bevor.

Im Maat Stüffje erklingt Live-Musik, auf dem Alten Markt heißt es „Jeck gegen Rechts 6.0“. Der offizielle Sessionsauftakt folgt am 15. November.

Kölsch, Kneipenkarneval, Krätzjer: In der Gaststätte Maat Stüffje am Alten Markt in Euskirchen wird am Elften im Elften die fünfte Jahreszeit in ihrer Reinform eröffnet. Ab der Mittagszeit wird in der Kultkneipe Karneval gefeiert. „Es ist eine echte Alternative für alle, die keine Lust auf das Gedränge in Köln haben oder erst am späten Nachmittag nach der Arbeit noch Lust aufs kölsche Lebensgefühl bekommen“, sagt Maat-Stüffje-Wirt Jörg Peter.

Doch es sollen nicht nur die alten Karnevalslieder von der Smartphone-Playlist aus den Boxen scheppern – es wird außerdem Livemusik geboten. Auch dabei wird am Elften im Elften auf Traditionelles Wert gelegt: Der Dürschevener Marco Schönecker und der Frauenberger Michael Schorn werden zu Gitarre und Mikrofon greifen. Das Duo hat sich auf alte kölsche Lieder spezialisiert – eben jene Songs, bei denen drei Akkorde genügen, um aus voller Kehle mitzusingen. „Wir machen auch gerne 'ne kölsche Karaoke daraus. Hauptsache, Schorni muss nicht singen“, sagt Marco Schönecker scherzhaft.

Der Wirt steht hinter der Theke, die Musiker davor.

Laden zur Sessionseröffnung im Maat Stüffje: Marco Schönecker (v.l.), Michael Schorn und Wirt Jörg Peter.

Schönecker, Berufsschullehrer in Köln, aber Euskirchener durch und durch, kann dem Ansinnen von Wirt Jörg Peter nur Gutes abgewinnen. „Ich hätte keine Lust, mich in die Massen an der Zülpicher zu stellen. Und auch die Rückfahrt von Köln mit der Bahn ist nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig“, sagt Schönecker. Daher sei es ein gutes Angebot, im Kostüm im Heimatstädtche ins Maat Stüffje zu gehen und echten Kneipenkarneval zu feiern. Und Schönecker weiß, wovon er spricht – und auch, wie Karneval en de Weetschaff op d'r Eck funktioniert. Mit seiner Combo Et Kapellchen sind seine Mitsingkonzerte längst Selbstläufer.

Neben dem Krätzjer-Duo wird auch die Samba-Truppe der KG Nubbel einen Auftritt bei der Sessionseröffnung im Maat Stüffje haben.

Euskirchener setzen ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Zusammenhalt

Am 11. November wird es auf dem Alten Markt ab 11.11 Uhr zudem bunt, laut und deutlich: Unter dem Motto „Jeck gegen Rechts 6.0“ setzt Euskirchen erneut ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Zusammenhalt. Ein Höhepunkt ist der bunte Fischwagen des Düsseldorfer Künstlers Jacques Tilly, der mit seiner klaren Botschaft „Wir sind mehr“ für Menschenwürde und gegen Ausgrenzung steht. Begleitet wird die Aktion von Andrea und Joachim Josef Johänning und ihrem Team. Der Wagen, der bereits beim Christopher Street Day mehr als eine Million Menschen erreichte, macht nun erstmals Station in Euskirchen.

Für Musik sorgen die Band JustWe und der Chor der Tagespflege Zimmer-Hartmann, der mit dem Publikum die Euskirchen-Hymne anstimmt. Neben Redebeiträgen gibt es Infostände, Kinderaktionen, ein Karussell und Kinderschminken. Nur an diesem Tag ist außerdem der Orden „Jeck gegen Rechts 6.0“ erhältlich.

Ab 13.11 Uhr wird im Veranstaltungsraum Simons Glück die Ausstellung „BeYOUtiful“ eröffnet – mit Werken des Künstlers Gottfried Dunkel, der in seinen Collagen gegen Diskriminierung und gesellschaftliche Stigmata arbeitet.

Doch damit ist der Karneval in Euskirchen noch nicht offiziell eröffnet. Das geschieht in der Kreisstadt traditionell am Samstag nach dem Elften im Elften auf dem Alten Markt. Bei der großen Sessionseröffnung am Samstag, 15. November, stehen Fiasko, Timo Schwarzendahl, Philipp Goudart, Julie Voyage und Die Räuber auf der Bühne. Der Eintritt ist frei.


Postkarte zeigt den Alten Markt

Der Euskirchener Niklas Kappenstein hat auf Anregung des Frauenbergers Michael Schorn eine Postkarte mit der Ansicht des Alten Marktes in Euskirchen gestaltet.

Das Bild zeigt die Postkarte.

Der Euskirchener Niklas Kappenstein hat eine Postkarte mit dem Motiv des Alten Marktes gestaltet.

Der Künstler malte mit Ölfarben das bekannte Panorama des Marktes samt Altem Rathaus und Maat Stüffje. Anschließend digitalisierte Kappenstein das Werk und machte eine Postkarte daraus. Sie ist nun unter anderem im Maat Stüffje kostenfrei erhältlich.