Die jungen und auch älteren Schülerinnen und Schüler der Euskirchener Musikschule boten ein abwechslungsreiches Programm.
WeihnachtskonzertEuskirchener Musikschüler wurden mit viel Applaus belohnt

Das Querflötenensemble der Musikschule Euskirchen unter Leitung von Georgy Belyakov wurde von der Musikschule St. Augustin unterstützt.
Copyright: Frank Neuenhausen
Auftritte gehören dazu, wenn man ein Instrument erlernen möchte. Darum ermöglicht es auch die Musikschule Euskirchen ihren Schülern, Bühnenerfahrung bei Konzerten zu sammeln. Im Stadttheater Euskirchen hatten die Musikschüler beim Weihnachtskonzert nun die Möglichkeit, ihr Können zu zeigen. Nicht alle fühlten sich auf Anhieb wohl dabei.

Die Kinder aus der Musikalischen Früherziehung konnten unter der Leitung von Galina Belan ihre ersten Erfahrungen auf der Bühne sammeln.
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Der Mut jedoch, sich einem Auftritt zu stellen, wurde vom Publikum mit lautem Beifall honoriert. Schließlich hat jeder mal klein angefangen, und der Weg zum Erfolg gelingt am besten mit Ermutigung. Die Musikschullehrer hatten sich Stücke überlegt, die dem Niveau der Schüler angepasst waren. Einige wurden extra umgeschrieben und passend gemacht. Nach einem festlichen Auftakt durch die Blechbläser kamen die Kleinsten an die Reihe.

Zum Abschluss des Weihnachtskonzertes der Musikschule Euskirchen gab es für alle Akteure jeweils eine Rose.
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Die Gruppe der musikalischen Früherziehung für Vier- bis Sechsjährige hatte sich mit kleinen Accessoires in Tiere verwandelt, um die Tierweihnacht von Annette Sperling zum Besten zu geben. Angeleitet wurden sie von Galina Belan und einem Helferteam. Für die meisten dürfte es einer der ersten Auftritte gewesen sein. Ein großer Applaus war ihnen sicher. Christian Wolf, Leiter der Musikschule, moderierte die vielfältigen Beiträge der Schüler, von denen manche sogar im Rentenalter waren. Ein Klarinettentrio bestand aus Musikern, die erst im Erwachsenenalter mit ihrem Instrument begonnen hatten.
Es ist erstaunlich, dass ein Komponist des 17. Jahrhunderts die Grundlage für Popmusik gelegt hat.
Um den trockenen Klang im Stadttheater zu verbessern, wurde dieses Mal mit Mikrofonen gearbeitet, die mehr räumlichen Klang möglich machten. Das hat sich auf den Musikgenuss positiv ausgewirkt. Das zweistündige Konzert war ausgesprochen abwechslungsreich. Der Gospelchor unter Nicole Wolke hatte englische Weihnachtslieder ausgewählt. Das Gitarrenensemble griff ein altes italienisches Stück auf, und die Blockflötengruppe spielte mit ergänzenden Instrumenten den berühmten Kanon D-Dur des deutschen Komponisten Johann Pachelbel.
Zu diesem Stück hatte Wolf interessante Informationen: „Die Akkordfolge findet sich in der modernen Popmusik wieder, zum Beispiel im Lied ‚Streets of London‘. Es ist erstaunlich, dass ein Komponist des 17. Jahrhunderts die Grundlage für Popmusik gelegt hat.“ Deswegen werde das Muster auch „Mutter aller Popsongs“ genannt. Deutlich im Können fortgeschritten klang die Musik des Cello-Ensembles, der Querflöten und des Jugendorchesters. Die Querflöten wurden durch Musiker aus der Musikschule St. Augustin unterstützt. Im Gegenzug nehmen die Euskirchener an einem Konzert dort teil.
Tanzgruppe bot mit Collage einen experimentellen Auftritt
Begeistert waren viele Eltern und Verwandte, die als Zuhörer zu dem Konzert gekommen waren. Sie konnten die musikalische Entwicklung des Nachwuchses live erleben. Eine besondere Einlage hatte sich die Tanzgruppe unter der neuen Leitung von Slava Gepner einfallen lassen. Mit der Fragestellung „Was ist Tanz?“ präsentierte die Gruppe sehr unterschiedliche Antworten in Form einer Tanzcollage, die mit Stimmen und Meinungen von Tänzern unterlegt war.
Ein, wie Wolf es nannte, „experimenteller“ Auftritt, der zum Nachdenken anregte. „Seit vierzehn Jahren führe ich das Weihnachtskonzert durch“, berichtete Wolf. Er ist vom Konzept der Auftritte überzeugt: Wer Musik lernt, um mit anderen zusammenzuspielen, habe mit den Konzerten eine gute Basis, um Lampenfieber abzubauen. Wo solle man das sonst lernen, wenn nicht auf der Bühne? Und wie kann es besser gelingen, als mit einem Publikum, das die Leistung hinter dem Auftritt mit Applaus zu würdigen weiß?

