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Haus Veybach in EuskirchenAbgelaufene Medikamente und Fehler in der Dokumentation

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Euskirchen – Der befristete Belegungsstopp, den die Heimaufsicht des Kreises Euskirchen für das Seniorenzentrum Haus Veybach in Euskirchen ausgesprochen hat, gilt zunächst für drei Monate. Er kann „je nach Entwicklung verkürzt oder verlängert werden“, sagte am Dienstag der Allgemeine Vertreter des Landrats, Manfred Poth, auf Anfrage.

Am Nachmittag hatten die Heimaufsicht und der Medizinische Dienst der Krankenkassen ihre Überprüfung der Einrichtung abgeschlossen, die von der Senator Senioren- und Pflegeeinrichtungen GmbH betrieben wird. Am Mittwoch werde ein Fazit gezogen, sagte Poth. Zurzeit gehe er „nicht von einer Schließung des Hauses aus“.

Den Aufnahmestopp begründet die Kreisverwaltung unter anderem mit Mängeln „bei der medikamentösen Versorgung der Bewohner“, wie sie am Montag mitgeteilt hatte. „Ebenso wurden Mängel in der Dokumentation und in der Organisation festgestellt“, hieß es weiter. Details wollte Poth am Dienstag indes noch nicht nennen.

Seinen Angaben zufolge lebten im Haus Veybach zum Zeitpunkt des Belegungsstopps 121 Menschen. Neuaufnahmen seien nun vorläufig ausgeschlossen. Die Zahl der genehmigten Plätze in dem Seniorenheim, so Poth weiter, beläuft sich auf 140. Anlass für die Überprüfung in Euskirchen waren die Vorfälle im Bonner Seniorenwohnzentrum Haus Dottendorf gewesen, das ebenfalls zur Senator GmbH gehört. Es war nach dem Tod zweier Bewohner in die Schlagzeilen geraten.

Senator-Sprecher Klaus Januschewski sagte, ein Teil der Probleme in Euskirchen sei „entstanden, weil wir dort relativ kurzfristig Bewohner aus Haus Dottendorf aufnehmen mussten“. Normalerweise versuche man, Neuaufnahmen aus organisatorischen Gründen auf eine Person pro Tag zu beschränken. Am 22. Januar jedoch seien an einem einzigen Nachmittag rund ein Dutzend Menschen von Bonn nach Euskirchen verlegt worden, was zu Problemen „beim Aufnahme-Assessment“ geführt habe.

Zur Anzahl der verlegten Senioren liegen unterschiedliche Angaben vor. Nach Manfred Poths Kenntnisstand waren es nicht zwölf, sondern nur acht, die das Heim wechseln mussten.

Januschewski räumte ein, dass in Euskirchen bei einer Kontrolle in einem Wohnbereich abgelaufene und nicht ordnungsgemäß gelagerte Medikamente gefunden worden seien. Diese Mängel seien inzwischen behoben worden. Ob es sich dabei exakt um die Mängel handelt, die die Heimaufsicht als Begründung für den Belegungstopp genannt hat, bleibt vorerst offen. Poth wollte sich dazu am Dienstag nicht äußern.