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Misswahl in KölnDie neue „Miss Köln“ kommt aus Euskirchen

Lesezeit 4 Minuten

Die neue „Miss Köln“ kommt aus Euskirchen.

Euskirchen – Sie kann es immer noch nicht fassen. „Das ist so verrückt“, sagt Nicole Pluta. Vor wenigen Tagen wurde sie zur „Miss Köln 2015“ gewählt. Ihre Mutter Terenia durfte die 23-Jährige in den Club Vanity in Köln begleiten.

„Meinen Freunden habe ich davon nichts erzählt. Ich wusste ja nicht, wie es ausgehen wird“, gesteht die sympathische Euskirchenerin mit den strahlenden Augen. Gegen 20 Konkurrentinnen setzte sich Nicole durch. Wie war’s denn hinter der Bühne? „Manche abschätzende Blicke nimmt man schon wahr“, antwortet Nicole Pluta: „Da wird schon geguckt, ob vielleicht eine schöner ist, größer oder schlanker. Aber es entstand durchaus auch so etwas wie eine Freundschaft zu einigen Teilnehmerinnen, mit denen ich noch in Kontakt stehe.“

Anders als bei Model-Wettbewerben, wo es um bestimmte Körpermaße oder die Größe geht, gibt es bei den Miss-Wahlen keine Regeln. „Einige Teilnehmerinnen fragten ganz verunsichert, wonach die Jury denn bewerten würde, ob es da bestimmte Vorgaben gebe. Aber bei der Miss-Wahl entscheidet allein der persönliche Geschmack jedes einzelnen Jurymitglieds“, erläutert Pluta.

Der Jury zur Wahl der Miss Köln, prominent besetzt etwa mit Schlagerstar Michael Wendler, Stimmungssänger Willi Herren, Ex-Fußballmanager Rainer Calmund, Rapper Kay One und der TV-Detektiv-Familie Trovato, stellten sich die Kandidatinnen einmal im Bikini sowie im schicken Kleid vor. Moderator Rudi Köhlke interviewte jede Teilnehmerin, fragte sie nach ihrem Beruf und den Hobbys.

Nicole Pluta hat im Euskirchener Friseur-Salon „Frisuren-Atelier“ ihrer Mutter das Handwerk von der Pike auf gelernt und ist mit gerade einmal 23 Jahren bereits Friseur-Meisterin. „Früher hätte ich mir diesen Beruf gar nicht vorstellen können, so den ganzen Tag hier im Laden. Und dann habe ich es doch gemacht, bin in die Fußstapfen meiner Mutter getreten und mit meinem Beruf überaus glücklich. Hier kann man sehr kreativ arbeiten.“

Auch dieser straff durchgezogene berufliche Werbegang gehört zum Gesamtpaket, das die Jury für die 23-Jährige einnahm. Natürlich auch die zarten, aber sportlich trainierten 49 Kilo. Ihre Liebe zur klassischen Musik und zum Ballett sowie ihr selbstbewusstes und natürliches Auftreten zeigten zudem, dass sie viel mehr kann, als nur gut aussehen.

Natürlich und liebenswert

Im Ballettstudio Co-leg, keine 100 Meter von ihrem Arbeitsplatz in der Kessenicher Straße entfernt, lebt die Friseur-Meisterin ihr Hobby voll aus. „Und ich liebe diese Musik im klassischen Ballett“, schwärmt sie.

Die Körperbeherrschung, die sie hier lernt, kommt ihr bei Bühnenauftritten wie der Miss-Wahl zugute. Nicole Pluta weiß durchaus um ihre tolle Ausstrahlung, wenn sie vor der Kamera posiert – sie wirkt dennoch natürlich, fröhlich und liebenswert.

Wie kam sie auf die Idee, an einer Miss-Wahl teilzunehmen? Haben Sie Freunde dazu gedrängt? „Nein, gar nicht“, sagt die 23-Jährige: „Ich bin vor zwei Jahren während eines Mallorca-Urlaubs am Strand angesprochen worden, ob ich an der Wahl der Miss Mallorca teilnehmen möchte. Zunächst wollte ich gar nicht, habe mich aber dann dazu überreden lassen, weil es hieß, es gäbe auch Preise zu gewinnen. Ich hatte ja nichts zu verlieren. Und dann habe ich doch tatsächlich die Wahl gewonnen.“

Von da an war Nicole Pluta im Verteiler der Miss Germany Corporation. Sie wurde immer wieder zu Miss-Wahlen eingeladen. „Aber in den vergangenen zwei Jahren hatte ich keine Zeit, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. Erst jetzt, bei der Einladung nach Köln, konnte ich noch mal mitmachen. Ich bin privat so oft in Köln unterwegs, das hat mich einfach gereizt. Und ich musste mich ja nicht mal um die Teilnahme bewerben und Fotos einschicken. “

Zukunftspläne

Dass man nicht unbedingt Rheinländer sein muss, um auf dem Siegertreppchen der Domstadt-Misswahl zu stehen, zeigte sich bei der Wahl des „Mr Köln“. Der 18-jährige Maximilian Keppler ist nämlich waschechter Hamburger. „Aber er hatte bei den Mister-Wahlen in Norddeutschland keine Zeit und hat dann hier in Köln teilgenommen“, berichtet Nicole Pluta.

Doch jetzt will es Nicole Pluta auch wissen: Im Januar stellt sie sich zur Wahl der Miss Nordrhein-Westfalen im Rhein-Center in Köln-Weiden. „Und vielleicht geht es ja noch zur Miss-Germany -Wahl nach Rust.“

Auch beruflich hat „Miss Köln“ ganz klare Vorstellungen. Sie möchte einmal den Salon ihrer Mutter übernehmen, könnte sich auch ein weiteres Friseur-Geschäft vorstellen. „Dann aber auf jeden Fall in Köln“, sagt sie und lacht fröhlich.

Dass die gut aussehende Frau noch nicht in festen Händen ist, stört sie selbst am allerwenigsten. „Jetzt ist erst mal die Karriere dran“, sagt Nicole Pluta mit einem Lächeln.