Schnelles InternetGroßer Glasfaser-Ausbau in der Euskirchener Innenstadt

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Bürgermeister Sacha Reichelt und Frank Pischke von der Telekom sitzen an einem Tisch im Euskirchener Rathaus und unterzeichnen Verträge zu Glasfaser-Ausbau in der Euskirchener Innenstadt.

Bürgermeister Sacha Reichelt und Frank Pischke, Regionalmanager der Telekom, unterschreiben die Verträge zum Glasfaserausbau in Euskirchen.

Der Glasfaser-Ausbau in der Euskirchener Innenstadt ist gestartet. 3500 Haushalte können schon angeschlossen werden – 15.000 folgen.

„Wir haben uns längst daran gewöhnt, dass alles online und alles parallel laufen muss“, sagt Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt. Digitales Lernen und Arbeiten finde in den Haushalten zur selben Zeit statt wie Netflix schauen und Gaming. Und das in allen Haushalten. „Das sind anspruchsvolle Erwartungen an die Internetleitung.“ Doch durch den groß angelegten Glasfaserausbau der Telekom in der Euskirchener Innenstadt, der gerade begonnen hat, könnten sie gestemmt werden.

Telekom baut Glasfasernetz aus

In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Euskirchen baut die Telekom ein modernes Glasfasernetz aus. Frank Pischke, Regionalmanager der Telekom, spricht von einem „direkten Glasfaserausbau“. Das bedeutet, die „reinen“ Glasfaseranschlüsse könnten bis in die Wohnungen gelegt werden, da sei „kein Kupferteil mehr dazwischen“.

Bis August 2024 verbaut die Telekom in der Innenstadt zwölf Kilometer Glasfaser und 32 Verteiler. Das ermöglicht Anschlüsse mit bis zu 1 Gigabit pro Sekunde. Die Kosten für die Projektmaßnahme trägt die Telekom selbst.

Jede Euskirchener Immobilie kann kostenfrei angeschlossen werden

Das Angebot, das der Bonner Netzbetreiber den Euskirchenern dabei macht, betreffe den Versorgungsanschluss des eigenen Hauses, so Pischke. Jede Immobilie könne in naher Zukunft an das neue Glasfasernetz angeschlossen werden.

„Für die Eigentümer entstehen dadurch keinerlei Verpflichtungen“, sagt er. Und keine Tarifbindungen. „Wer sich jetzt für einen Glasfaser-Anschluss entscheidet, bekommt ihn also kostenfrei“, so Pischke.

Euskirchen: Glasfasernetz aus einem Guss

„Durch die Zusammenarbeit mit der Stadt sind wir nicht im Wettbewerb, sondern als Netzbauer unterwegs“, sagt der Regionalmanager. „Wir bauen hier ein Open Access Netz.“ Das bedeutet, die Telekom baut das Glasfasernetz konzentriert auf – „sozusagen aus einem Guss“, sagt Pischke. Anschließend könnten dann aber alle Netzbetreiber die Leitungen nutzen – „von 1&1 bis Vodafone“.

Das hat laut Pischke den Vorteil, dass der Bürger die Wahl hat, für welchen Anbieter er sich letztendlich entscheidet. Und dass nicht jeder Netzbetreiber selbst den Boden wieder aufreißen müsse.

„Wer allerdings unseren Anschluss sofort nutzen möchte, dem legen wir die Leitung sogar bis ins Wohnzimmer“, sagt Pischke. Dann sei aber die Nutzung des Telekom-Anschlusses verpflichtend. 

Die Telekom hat mit dem Ausbau bereits begonnen

„Der Ausbau des Glasfasernetzes hat schon begonnen – auch wenn man bisher davon nichts sieht“, berichtet Sabine Sielaff-Wach von der Deutschen Telekom Technik GmbH. Sie koordiniert die Ausbaumaßnahmen im technischen Bereich.

Vor einem Jahr hatte die Telekom Baumaßnahmen an der Breite Straße in Euskirchen mitbetreut. „Damals haben wir schon alles vorbereitet, weil wir gehofft hatten, dass wir Euskirchen einmal ausbauen.“ In der Breite Straße könnten also bald schon die ersten Anschlüsse genutzt werden, sagt sie.

Die Anschlüsse können sofort genutzt werden

Pischke: „Anschlüsse können genutzt werden, sobald wir die Häuser erreichen.“ Es sei nicht wie früher. Es müsse nicht erst das ganze Netz ausgebaut werden, um anschließend „auf einen Startknopf zu drücken“.

Die ersten Tiefbauarbeiten fänden schließlich an der Gansweide statt, sagt Sielaff-Wach. Von der Innenstadt ausgehend baue der Bonner Netzbetreiber dann nach und nach die restliche Kernstadt aus, aufgeteilt in Süd-, West- und Nordstadt. Pischke sagt: „Wir haben den Ausbau in diese Einzelgebiete aufgeteilt, um die Infrastruktur nicht zu stark zu schädigen.“

Baumaßnahmen führen zu Einschränkungen in der Innenstadt 

Doch auch, wenn sich die Stadt Euskirchen und die Telekom im Vorfeld bemüht haben, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten, blieben es trotzdem Baumaßnahmen, sagt der Bürgermeister. „Und die sind mit Einschränkungen verbunden.“ Was er meint: Verkehrseinschränkungen und „Einschränkungen in der Nutzbarkeit privater Keller oder Eingänge“.

Das übergeordnete Ziel sei aber, diese so gering wie möglich zu halten. Deswegen solle der Boden eben auch nur einmal aufgerissen, die Anschlüsse zusammenhängend ausgebaut, und anschließend der Boden wieder verschlossen werden.

Wege und Straßen sollten danach auch mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser nutzbar seien als vorher, sagt der Bürgermeister. Weil es im Vorfeld viel Kritik an der Art und Weise gegeben hat, wie der Boden verschlossen werde, stellt die Telekom für die Zeit der Baumaßnahmen zudem Beratungsmobile zur Verfügung.

Knapp 800 Euro kostet der Anschluss nach Beendigung der Maßnahme

„Uns ist wichtig, dass wir als Netzbetreiber jedes Haus im Ausbaugebiet einmal anschließen können“, sagt Pischke. „Damit wir nicht zurückkommen müssen, um nochmal und nochmal zu bauen.“ Nach Ende des Ausbaus gehe die Telekom aber auch wieder in die „Regelvermarktung“ zurück, sagt Pischke.

Wer dann seine Immobilie noch anschließen will, der müsse das dann „aus eigener Tasche bezahlen“. 799,95 Euro koste der Anschluss nach Beendigung der Projektmaßnahme der Stadt Euskirchen und der Telekom.

Wo kann ich mich über meinen Glasfaser-Anschluss informieren?

Über Verfügbarkeit des Glasfasernetzes können Anwohner sich etwa im Telekom-Shop in der Neustraße 15 informieren. Zudem gibt es eine kostenfreie Hotline unter 0800/2266100.

Auch im Netz gibt es eine Informationsseite, auf der jeder Bürger den Ausbau an seiner eigenen Adresse prüfen kann. Dort können die Anwohner sich auch sofort registrieren und ihren Hausanschluss anmelden. 

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