Clean Up Weilerswist„Menschen ermuntern, ihre Wohnstraße oder ihr Dorf zu entmüllen“

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Stolze Helferinnen und Helfer: Ganze Familien beteiligten sich an den Aufräumaktionen der Initiative Clean Up Weilerswist.

Weilerswist – Seit einem Jahr sind sie schon aktiv. Die Mitglieder der Initiative Clean Up Weilerswist treffen sich immer wieder, um gemeinsam Plätze, Wege oder Grünflächen von Bonbonpapierchen, Zigarettenstummeln oder Plastiktüten zu befreien. Clean Ups nennen sie solche Aktionen. „Es ist ein wunderbares Erlebnis. Wir haben schon beim ersten Mal gemerkt, dass wir uns besser kennenlernen, dass wir Spaß an solchen Aktionen haben und dass wir auch in der Öffentlichkeit Zustimmung bekommen“, sagt Sebastian Kircher, der von Anfang an bei Clean Up Weilerswist dabei ist.

Aus einer lockeren Gruppe von Bürgern entstand die Initiative

Damals hieß die Aktion allerdings noch nicht so. Es war viel mehr ein lockerer Zusammenschluss von Bürgern, die Müll von Straßenrändern und Grünanlagen wegräumen wollten. Nach einigen Aktionen gab sich die Initiative in Weilerswist dann den neuen Namen. Inzwischen waren nämlich einige Aktive im Internet auf Clean Up Europe gestoßen.

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Sven Schwarz (l.) und Sebastian Kircher räumen den Inhalt eines Altkleidercontainers vom Hang der L 163n.

„Mittlerweile sind wir vernetzt“, erzählt der Weilerswister Sven Schwarz voller Freude: „Wenn wir Reinigungsaktionen in Weilerswist veranstalten, können wir uns sogar Greifzangen zum Müllsammeln und Jutesäcke bei den Freunden von Clean Up in Erftstadt leihen.“ Freunde aus Fischenich hätten den Weilerswistern für den Mülltransport mit Bollerwagen ausgeholfen, sagt Schwarz.

Er und Kircher treten derzeit als Sprecher der Gruppe auf, in der Tanja Kircher, Nadine Kendzia, Bettina Teuser, Matthias Müller und Christoph Ewertz zum Organisationsteam gehören. FDP-Chef Jürgen Schneider sei ein Mann der ersten Stunde gewesen.

Clean Up räumte auch nach der Silvesternacht auf

Die Mitglieder der Weilerswister Initiative blicken schon auf einige bemerkenswerte Aktionen zurück. Unlängst haben sie, ausgehend vom Conan-Armand-Platz in Weilerswist-Süd, die Hinterlassenschaften der Silvesternacht beseitigt. Zerbrochene Gläser und Flaschen räumten sie aus der Landschaft.

Sie sammelten „unglaublich viel Müll“ nahe der Fußgängerbrücke zwischen Weilerswist-Süd und dem Bahnhofsbereich ein, darunter auch den Inhalt eines offenkundig aufgebrochenen Altkleidercontainers, der zuvor einen Abhang hinunter geworfen worden war. Berge von Klamotten hätten im Hang gelegen, berichten die Teilnehmer. Auch rund um den Bahnhof habe sich viel Abfall angesammelt.

Kircher: „Am aufwendigsten war es, die vielen Altkleider vom Hang aufzuheben. Wir haben allein 25 Säcke alter Kleider dort aufgesammelt und sie zum Rotkreuz-Gelände gebracht. Das war der Inhalt eines kompletten Containers, der wahrscheinlich ausgeräumt worden war.“

„Zeichen gegen solch sinnlose Vermüllung setzen“

Für Kircher und Schwarz geht es bei der Initiative um mehr als ums Reinemachen: „Es ist großartig, dass sich in unserer Gemeinschaft immer wieder fleißige Helfer finden, die unsere Gemeinde sauber und lebenswert halten und damit auch ein Zeichen gegen solch sinnlose Vermüllung setzen“, sagt Kircher. Er und Schwarz freuen sich vor allem darüber, dass das Säubern der Umwelt auch zu sozialen Kontakten untereinander führt.

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Die Mitglieder der Initiative wollen erreichen, dass sich neben der „großen“ Clean-Up-Initiative in Weilerswist auch viele kleine spontane Müllbeseitigungen in den Ortschaften entwickeln, nachdem es mehrere große Aktionen in Weilerswist-Süd, rund um ein Fast-Food-Restaurant und auf der Kölner Straße gegeben hat.

Ankündigung neuer Aktionen über Facebook

„Wir erhalten immer viel Zuspruch aus der Bevölkerung und wollen die Menschen ermuntern, sich zu beteiligen und zu dritt oder zu viert ihre Wohnstraße oder eine Grünfläche in ihrem Dorf zu entmüllen“, erläutert Kircher. Zu tun gibt es offenkundig viel: In nur einem Jahr hat Clean Up Weilerswist laut Kircher und Schwarz schon 150 Säcke voller Müll gesammelt und entsorgt.

Wer mehr über die initiative wissen will, kann sich in Facebook auf der Clean-Up-Seite der Weilerswister Gruppe informieren. Dort werden auch neue Aktionen angekündigt. www.facebook.com/groups/CleanUpWeilerswist

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