FluthilfeMetternicher Verlegerin findet Spender in Rockchor und organisiert Konzert

Die 60er- und 70er-Jahre ließen die Aktiven des Rockchors 60+ in Metternich wieder aufleben.
Copyright: Cedric Arndt
Weilerswist-Metternich – Sieben Tage nach der Hochwasserkatastrophe im Juli vergangenen Jahres erhielt Marietta Thien von einer ihr bis dato völlig fremden Person eine Spende. „Ich bekam einen Umschlag überreicht, dessen Inhalt bei der Beseitigung der Flutschäden am Hof helfen sollte – und wusste nicht einmal genau, von wem diese Spende eigentlich kam“, sagt Thien. Von dieser Geste bewegt, begann die Leiterin des Kulturhofs Velbrück mit ihrer Recherche und fand bald darauf einen während der Übergabe erwähnten Namen in der Mitgliederliste des Rockchores „60+ Rock Voices“ wieder.
„Die Aktion der Sängerinnen und Sänger, Kulturvereine beim Wiederaufbau unterstützen zu wollen, fand ich so großartig, dass ich mich bedanken und sie für einen Auftritt an unseren Hof einladen wollte“, so Thien. Dieser Einladung kam das Ensemble gerne nach und rund 50 Chormitglieder aus Mönchengladbach und Viersen präsentierten am Sonntag ein stimmungsvolles Rock-Repertoire der 1960er und 1970er Jahre.
Rock kennt kein Alter
Die Chöre der „Rock Voices“ sind vor vier Jahren aus einem Projekt der Music-Acadamy Europe mit Niederlassungen in 19 Städten Deutschlands entstanden und richten sich speziell an Sänger ab dem 60. Lebensjahr.
Als offensichtlicher Unterschied zu vielen anderen Chören fiel die äußere Erscheinung ins Auge. Schwarz und Blau sind zwar keine Seltenheit bei der Kleidung der Chöre – aber Jeans, Sonnenbrille und Bandana sind nicht so häufig zu finden.
„Wir fahren zwar vielleicht kein Motorrad mehr, aber auf unseren Mofas fühlen wir uns immer noch genauso wohl wie damals“, scherzte Chorleiterin Andrea Kaiser. Und dies stellten die Sängerinnen und Sänger mit Titeln wie „Born to be wild“ von der amerikanisch-kanadischen Band „Steppenwolf“ oder Pink Floyds „Another Brick In The Wall“ auch gleich darauf eindrucksvoll unter Beweis.
Musikalische Unterstützung
Musikalisch unterstützt wurden die Sänger durch die vierköpfige Band „No Generation“, die nicht nur namentlich, sondern auch durch den Altersunterschied ihrer Mitglieder das Motto des Abends „Rock kennt kein Alter“ unterstrichen.
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„Es ist unglaublich schön zu sehen, dass aus der Geste, einem völlig Fremden in einer schwierigen Situation zu helfen, ein so toller Anlass entsteht, gemeinsam feiern zu können“, freute sich Marietta Thien: „Das hat mich schon vor einem Jahr sehr berührt und tut es heute bei diesem Wiedersehen unter deutlich schöneren Umständen wieder.“