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Regionales AngebotWeilerswister Wochenmarkt benötigt mehr Laufkundschaft

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Sie bieten auf dem Wochenmarkt in Weilerswist regionale Produkte und Beratung: Rachina Kumari (v.l.), Manuel Romes, Helmut Kutz und Konni Leuschen.

Die vier Verkäuferinnen und Verkäufer am Withnash-Platz in Weilerswist wünschen sich einen Ortswechsel und mehr Sichtbarkeit.

„Ich habe Angst, dass der Markt hier zusammenbricht“, nennt der Metternicher Richard Ritz seine Sorgen. Der 71-Jährige besuchte den Wochenmarkt in Weilerswist bereits, bevor die Stände zum Whitnash-Platz umgezogen sind. „Ich freue mich darüber, hier einkaufen zu können“, sagt Ritz und weist auf die vier Verkaufsstände. Er schätze die persönliche Beratung, die hohe Qualität der Produkte und eine tolle Atmosphäre.

Nach der Einschätzung von Ritz sorgen drei Faktoren dafür, dass die Nachfrage zu gering ist: Der Wochenmarkt bekomme nicht die nötige Aufmerksamkeit, es fehle an Schildern, die auf den Markt hinweisen. Und der Standort liege ungünstig für Laufkundschaft.

Auf dem Wochenmarkt gibt es Gemüse, Käse, Fisch und Fleisch

Diesen Kritikpunkten stimmen die Verkäufer und Verkäuferinnen auf dem Markt zu. Helmut Kutz steht mit seinem Gemüsestand seit 18 Jahren auf dem Wochenmarkt, immer freitags von 6 bis 13 Uhr. Er wünscht sich eine Beschilderung, aus der hervorgeht, dass der Markt immer freitags stattfindet. „Es ist wichtig, den Markt zu bewahren“, sagt Kutz. Der Eifeler stellt eine größere Konkurrenz durch Supermärkte fest, verweist aber auf sein Angebot regionaler und saisonaler Produkte.

Konni Leuschen, die Angestellte der Jünkerather Hofkäserei Bauer, lobt das Engagement von Ritz, der unter anderem in den Sozialen Netzwerken reichlich für den Markt wirbt. An ihrem Stand gibt es Käse, Joghurt und Frischkäse zu kaufen. Die Milch dafür komme aus einem regionalen Bauernhof mit 20 Kühen, berichtet Leuschen. Der Wunsch nach einer Anzeige im Weilerswister Gemeindeblatt wurde der Dahlemerin kürzlich erfüllt. Entsprechende Werbung soll den Wochenmarkt sichtbarer machen. Leuschen: „Der Markt lebt nur von Kundschaft.“

Manche Kunden kommen seit 20 Jahren zum Markt in Weilerswist

Gemäß Rachina Kumari, der Inhaberin des Fischhandels, kommen Stammkunden aber seltener vorbei. „Viele ältere Leute können nicht mehr gut laufen“, sagt sie: „Die Kundschaft kenne ich seit 30 Jahren.“ Die Vorstellung, nicht mehr nach Weilerswist fahren zu können, stimmt die Kerpenerin traurig. In ihrem Stand werden keine eingefrorenen Waren angeboten. Kumari: „Es gibt nur frischen Fisch. Zum Standard gehören Rotbarsch, Kabeljau und Schellfisch.“

Manuel Romes vervollständigt das Quartett mit seiner Landfleischerei Romes. „Wir machen alles selber“, sagt der Eifeler: „Ich weiß wo die Waren herkommen.“ Auch er berate nah am Käufer. „Es sind gute Kunden, aber zu wenige“, sag Romes: „Wenn weniger kommen, kann ich es nicht mehr stemmen.“

Der Whitnash-Platz sei keine schöne Stelle für einen Markt. Nach Romes Einschätzung kommen weniger Menschen aufgrund der ungünstigen Lage: „Es gibt keine Laufkundschaft.“ Richard Ritz schlägt daher vor, den Wochenmarkt an die Grabenstraße zu verlegen. Dort sei die Lage inmitten von Banken, Apotheken und einem Ärztehaus zentraler.

Der Wochenmarkt in Weilerswist findet freitags von 6 bis 13 Uhr auf dem Whitnash-Platz statt, nicht jedoch an Feiertagen.