Diamantene HochzeitAus dem ersten Tanz wurde für Bessenicher die große Liebe

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Das Bild zeigt Dagmar und Klaus Janot, die sich anschauen.

Ein ganzes Wochenende lang feiern die Eheleute Dagmar und Klaus Janot mit Nachbar, Freunden und der Familie ihr diamantenes Ehejubiläum.

Die Bessenicher Dagmar und Klaus Janot gaben sich vor 60 Jahren das Jawort. Von Köln über Kanada ging es nach in Richtung Zülpich.

Voller Tatendrang betrat Dagmar Janot, geborene Klöckner, eine Kölner Tanzschule, in der sie schon viele Stunden ihrem liebgewonnenen Hobby nachgekommen war. An diesem Tag im Jahr 1963 sollten neue Kurse mit neuen Tanzpartnern starten, und tatsächlich entdeckte die heute 81-Jährige einige unbekannte Gesichter. Zum Bedauern aller Anwesenden reichte die Zahl der Teilnehmer jedoch nicht aus, und die Tanzschule musste die geplanten Kurse kurzfristig absagen.

Für Dagmar Janot war dies jedoch kein Grund, den Abend bereits für beendet zu erklären. Zu den neuen Gesichtern zählte nämlich auch Klaus Janot, und vom ersten Blickkontakt waren sich beide sofort derart sympathisch, dass sie beschlossen, dennoch gemeinsam tanzen zu gehen.

Vom ersten Augenblick nur noch Blicke füreinander

„Wir sind ins nächste Tanzlokal gegangen und haben eine ganz tolle Zeit verbracht, die noch am selben Abend zu unserem ersten Kuss geführt hat“, erinnerte sich der 82-Jährige.

Vom ersten Augenblick an hatten beide nur noch Augen füreinander, und daran sollte sich bis zum heutigen Tag nichts ändern. Zwischen dem ersten Kennenlernen im März 1963 bis zur Verlobung im September desselben Jahres vergingen gerade einmal sechs Monate, und zwei weitere Monate später läuteten für das Paar bereits die Hochzeitsglocken. 60 Jahre später feierten sie nun ihr diamantenes Ehejubiläum.

Es stellte sich für uns bald als unmöglich heraus, in Köln eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Klaus Janot

Die Geschwindigkeit, in der ein Großereignis dem nächsten folgte, behielten die Frischvermählten auch nach ihrem Ja-Wort bei. „Es stellte sich für uns bald als unmöglich heraus, in Köln eine bezahlbare Wohnung zu finden“, berichtete der Jubilar. „Meine Schwester, die schon vorher nach Kanada ausgewandert war, erzählte uns, dass es dort großartige Möglichkeiten für uns gibt, und kurzentschlossen sind wir ihr gefolgt.“

Sechs Jahre hielt es das Paar im Norden Amerikas, bis eine schwere Allergie von Klaus Janot sie zur Heimkehr nach Deutschland zwang. „Die Ärzte gaben ihm damals noch maximal fünf Jahre, und trotzdem sitzen wir heute hier“, freut sich Dagmar Janot.

Das Bild ist das Hochzeitsfoto der Janots.

Vor 60 Jahren gaben sich die Eheleute Dagmar und Klaus Janot in Köln das Ja-Wort.

Nach der Rückkehr wollten sie ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen, den sie bereits in Kanada geschmiedet hatten, und erneut stellten die Eheleute ihre Spontanität unter Beweis. „Wir haben uns nach allen Möglichkeiten umgesehen und waren auch auf einer Messe für Quelle-Fertighäuser“, erinnerte sich die Jubilarin lachend. „Plötzlich kam Klaus zu mir und meinte, er hätte gerade ein Haus gekauft. Dabei hatten wir noch nicht einmal ein Grundstück.“ Letzteres fanden sie wenig später in Bessenich, wo sie bis heute leben.

Dank des ehemaligen Kirchenchores eng mit der Dorfgemeinschaft verbunden, zog es die Eheleute dennoch immer wieder in die Ferne. „Mit unserem Campingwagen, ebenfalls ein Spontankauf, haben wir ganz Südeuropa bereist, alle Kinder immer mittendrin“, berichtete Klaus Janot.

Neben ihren eigenen beiden Kindern zählten zur Familie auch insgesamt zehn Pflegekinder, die sie im Laufe der Jahre betreut haben und zu denen teilweise sogar heute noch ein enger Kontakt besteht, wie Dagmar Janot berichtet. „Wir haben auf unseren Reisen, aber auch hier zu Hause so viele schöne Geschichten erlebt und freuen uns über jede weitere, die dazukommt.“

Diese Geschichten haben sie anlässlich ihres diamantenen Ehejubiläums am Wochenende an insgesamt drei Tagen mit ihren Nachbarn, Freunden und der Familie geteilt und zudem ausgiebig gefeiert. „Wir haben das Fest extra auf drei Abende aufgeteilt, um niemanden zu vergessen und das Glück, das wir in unserem bisherigen Leben hatten, mit unseren Liebsten zu teilen“, erzählten sie.

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