Gericht entscheidetKommender verkaufsoffener Sonntag in Zülpich gekippt

Die Auflagen, um ein Einzelhandelsgeschäft betreten zu dürfen, wechseln in letzter Zeit so schnell, dass viele Bürger nicht mehr hinterher kommen.
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Zülpich – Zülpichs Bürgermeister Ulf Hürtgen (CDU) ärgert sich: „Verdi zieht rasenmäherartig übers Land. Jetzt hat es uns erwischt.“ Auf Antrag der Dienstleistungsgewerkschaft hat die 3. Kammer des Verwaltungsgerichts Aachen den Beschluss gefasst, dass an diesem Sonntag die Geschäfte in Zülpich nicht öffnen dürfen.
Das will die Verwaltung so nicht hinnehmen und arbeitet bereits mit der Aktionsgemeinschaft Fachgeschäfte Aktiv an einer neuen Verordnung für Sonntagsöffnungen. Er sei zuversichtlich, dass trotz des aktuellen Verbots die Geschäfte am Sonntag öffnen dürfen, so Hürtgen.
Dass Verdi überhaupt gegen den verkaufsoffenen Sonntag, der den Höhepunkt des Straßenmarktes bilden soll, vorgehe, könne er nicht nachvollziehen: „Wir haben in Zülpich zwei, drei Veranstaltungen, die wir mit einem verkaufsoffenen Sonntag kombinieren. Das ist sehr moderat.“ Er rechne damit, dass Verdi auch gegen die neue Verordnung Beschwerde beim Verwaltungsgericht einlegen wird.
Kirche hat keine Einwände
Der Straßenmarkt selbst sei nicht tangiert und finde auf jeden Fall statt. Laut dem Verwaltungschef wird es wohl eine Eilentscheidung am Freitag geben. Er habe dem Verwaltungsgericht bereits mitgeteilt, dass eine neue Verordnung in Arbeit sei und spätestens am Donnerstag in Aachen eingehe.
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Den Segen der Kirche habe die Verwaltung der Römerstadt jedenfalls für den verkaufsoffenen Sonntag, so Hürtgen. Er habe mit Kreisdechant Guido Zimmermann gesprochen, der aus Sicht der Kirche grünes Licht gegeben habe.
Das Aachener Verwaltungsgericht kam zu dem Schluss, dass die Verwaltung es versäumt habe, Angaben zur Größe sowie der erwarteten Besucherzahl zu machen. Wie viele Aussteller mit welchen Waren auf welchen Flächen den Straßenmarkt beschicken würden, werde ebenfalls nicht erwähnt. Es sei ferner nicht ersichtlich, in welchem Bereich der Kernstadt die Veranstaltung stattfinden solle. (tom)