Nach vielen Entbehrungen während der Corona-Pandemie lag der Fokus einen Nachmittag lang voll auf den Kindern.
TurngemeindeBeim Kinderkarneval in Burscheid toben sich die Kleinen aus

Schaumstoffschwertkampf zwischen Piratin und Einhorn beim Kinderkarneval in Burscheid
Copyright: Timon Brombach
„Hier können die Vereinskinder alles sein und tun, was sie wollen“, sagt Kinderturnwartin Martina Schwanke über den Kinderkarneval der Burscheider Turngemeinde (BTG) am Mittwoch. In der Hugo-Pulvermacher-Halle fand ausnahmsweise kein Mutter-Kind-Turnen statt, die Turnhalle hatte sich in eine große bunte Spielwiese für Sechs- bis Zwölfjährige verwandelt.
Mit Saugnapf-Pfeilen um die Wette schießen
Florentine und Ben testeten die verschiedenen Spielstationen zwischen Luftballons und Luftschlangen ausgiebig: Für die beiden Fünfjährigen ganz vorne dabei war die Klettscheibe – eine Dartscheibe aus Klettverschluss, auf die Klettbälle geworfen werden können. Florentine erzielt hier gleich zweimal 50 Punkte. Für die älteren Sportbegeisterten gab es auch eine Zielscheibe, auf die mit Pfeil und Bogen geschossen werden konnte, die Pfeile hatten keine geschliffenen, sondern nur Saugnapfspitzen. „Die Idee kam uns auf dem Übungsleitertreffen im Schützenverein“, erklärte Schwanke, „und die Kinder lieben es.“
Klassische Spiele wie „Vier gewinnt“ oder Jenga konnten in ihren XXL-Varianten getestet werden. Teilweise wurden diese von der Rheinischen Turnerjugend (RTJ) gestellt. Für Ben war das Highlight die große Fußballtorwand, aber auch aus Turnbänken gebaute Rutschen und ein Schwebebalken, auf dem die Kinder mit Schaumstoff zum Fechtduell bitten konnten, waren beliebt.

Mit Saugnapfpfeilen wurde auf eine Scheibe geschossen.
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Zu „Tanz wie ein Schlumpf“ gab es später noch einen gemeinsamen Tanz mit allen rund dreißig Teilnehmenden. „Die Kinder wurden in der Pandemie so vernachlässigt, denen wurde ja hier alles gestrichen“, erinnerte sich Schwanke, „da ist es umso schöner, diese jetzt so hellauf begeistert hier zu sehen.“ „Gut“, gefiel die Veranstaltung Florentine und Ben. Zwischendurch gab es viele gemeinsame Trinkpausen. „Wer viel tobt, muss viel trinken“, erklärte eine Übungsleiterin. Dazu gab es ein Buffet, die Eltern hatten die Speisen mitgebracht.
Keine Verbote bei Kostümen ausgesprochen
Bei der Organisation habe es keine größeren Hürden gegeben, sagte Schwanke. Einzig die Frage, ob bestimmte Kostüme aus Gründen der „politischen Korrektheit“ verboten werden müssten, sei in der Planung aufgekommen. Doch dagegen entschloss man sich bewusst: „Ob Prinzessin, Pirat oder Superheld, die Kids sollen heute bitteschön mal sein können, was auch immer sie wollen.“

Es wurden Rutschen gebaut, und die Kinder konnten Spiele wie Jenga in XXL ausprobieren.
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Zum Schluss gab es noch eine große Polonäse, bis alle Teilnehmenden abgeholt werden. „Das ist einfach total familiär hier bei uns im Verein“, freute sich Schwanke.