KlimaschutzMehr Säulen für die E-Mobilität in Burscheid

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Die Ladesäule am Ewald-Strässer-Weg wird gut genutzt, weitere sollen hinzukommen.

Die Ladesäule am Ewald-Strässer-Weg wird gut genutzt, weitere sollen hinzukommen.

Burscheid – Aus dem Burscheider Rathaus wird aus gut unterrichteten Kreisen von befremdlichen Szenen berichtet: Über Nacht steht eine Luxuslimousine am Ewald-Strässer-Weg, um an der dortigen Ladestation Strom zu tanken. Die Besitzerin wird morgens mit einem SUV mit Verbrennermotor gebracht, um ihr E-Auto abzuholen.

Verwaltung prüft Ausbau der Infrastruktur

Ganz grün ist die E-Mobilität also nicht. Das betrifft einmal die Produktion aufwendiger Akkus, das gängige Tanken von Kohlestrom und die noch nicht flächendeckende Versorgung mit Ladestationen. Die Burscheider Grünen haben nun die Aufstellung weiterer, öffentlicher Ladesäulen für E-Fahrzeuge im Stadtgebiet beantragt. Der Rat beauftragte die Verwaltung zu prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, die Infrastruktur auszubauen.

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Nach Ansicht der Grünen ist es an der Zeit, dass „auch die öffentliche Hand mehr Lademöglichkeiten von Elektrofahrzeugen zur Verfügung stellt.“ Vorgeschlagen wurde die obere Hauptstraße und das Umfeld der Kirchenkurve in der Stadtmitte. Das, so die Grünen, würde auch als wirtschaftsfördernde Maßnahme wirken und die E-Mobilität stützen.

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Stationen auch für Bürger ohne Grundstück

„Aber auch – wie geplant – am Hallenbad oder den kirchlichen Einrichtungen sowie an Schulen stellt dies eine sinnvolle, klimarelevante Maßnahme dar. Zumal die Fördermittel erhöht wurden“, sagte Fraktionsvorsitzende Sabine Wurmbach. Gerade Haushalte, die kein eigenes Grundstück besitzen, seien auf Ladestationen im öffentlichen Raum angewiesen.

Kreis will E-Carsharing anbieten

Kreisweit wird derzeit ein Konzept für die Ladeinfrastruktur für 13 Säulen in Verbindung mit dem E-Carsharing erstellt. Anschließend sollen die Ladesäulen ausgeschrieben werden. Nach Auskunft des Kreises und der Wupsi soll das noch zum Jahreswechsel erfolgen und das E-Carsharing bereits im Frühjahr den Kunden zur Verfügung stehen. Für Burscheid bedeutet das laut Verwaltung, dass ihm Rahmen des kreisweiten Projekts zur Einrichtung von Mobilstationen im nächsten Schritt eine weitere Ladestation am Ewald-Strässer-Weg neben der bestehenden Ladesäule eingerichtet wird. „An der geplanten Station soll ein Ladepunkt öffentlich zugänglich sein.“

Außer am Ewald-Strässer-Weg können E-Autos auch derzeit an einer privat aufgestellten Ladesäule der Waschstraße in Massiefen aufgeladen werden. Laut Verwaltung werden weitere Ladesäulen mit zunächst zwei Ladepunkten am Burscheider Vitalbad errichtet, so dass Badegäste oder Nutzer der Balkantrasse während ihres Aufenthalts ihr E-Auto dort laden können. „Zusätzlich konnte in Gesprächen mit der Belkaw erreicht werden, dass diese eine Ladesäule am Marktplatz, im ersten Quartal 2021 aufstellt.“

Noch kein geeignetes Abrechnungssystem

Da aber die Stadt Burscheid weder über ein Zugangs- noch ein Abrechnungssystem für Ladesäulen verfügt, sucht man derzeit nach einer Lösung für die Nutzer. Die Stadt prüft aktuell, welche Fördermöglichkeiten für den Ausbau der Ladeinfrastruktur bestehen.

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