Nach EskalationStreit um die Lambertsmühle geht weiter – Vorwürfe und Drohungen

Die Lambertsmühle ist beliebtes Ausflugsziel, doch nun gibt es Streit im Förderverein.
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- Nachdem der Streit im Förderverein eskaliert ist, fordern die Beteiligten nun Lösungen. Der Vorsitzende droht dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit Strafanzeige wegen Rufmords.
Burscheid – Zahlreiche Anrufe, Mails und Leserbriefe haben die Redaktion zum Streit in der Lambertsmühle erreicht. Sie spiegeln ein Bild von Parteibildungen, Verbitterung und Vorwürfen wider, das so gar nicht zur märchenhaften Kulisse des Denkmals passen mag. „Wir sind ein sozialer Anlaufpunkt für viele Menschen meist betagten Alters“, schreibt Armin Busch, Vorsitzender des Fördervereins. Er will die Querelen intern klären und droht der Redaktion mit Strafanzeige wegen Rufmords.
Angebrüllt und verprellt
Die Vorwürfe, die im Raum stehen, lassen sich dadurch aber nicht von der Hand weisen. Immer mehr Stimmen unterschiedlicher Generationen melden sich zu Wort, die am Führungsstil des Vorsitzenden zu knabbern haben. Als „Mafia“ werde die Donnerstagsgruppe bezeichnet, die sich abends trifft, da hier vor allem Ehrenamtliche aktiv sind, die noch berufstätig sind, während die Mittwochsgruppe vormittags arbeitet. Busch brülle, herrsche andere an und verprelle Mitglieder, mit denen er nicht grün sei und die einen Generationswechsel wünschten.
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Die Mitglieder der Donnerstagsgruppe bringen sich unter anderem beim Adventsmarkt ein und sind mit Herzblut der Mühle verbunden, wünschen sich aber auch neue Angebote wie Konzerte, Kaffeetafeln oder Museumsführungen.
Mitgliederversammlung ist überfällig
„Alle entscheidungsrelevanten Dinge des Vereins wurden im Vorstand und der Mittwochsarbeitsgruppe erörtert und behandelt“, erklärt Busch und: „Alleingänge des Vorsitzenden in wichtigen Entscheidungen des Vereins hat es zu keiner Zeit gegeben.“ Eine Mitgliederversammlung, sagen die anderen, sei allein aufgrund der Satzung überfällig, da sie im zweiten Quartal stattfinden solle. Vom Ergebnis der Vorstandswahl machen sie ihren weiteren Verbleib im Verein abhängig. Kritik regt sich auch daran, dass Vorstandsaufgaben auf nicht gewählte Mitglieder übertragen worden seien.
Das widerspreche der Satzung. Der Mann der Hausmeisterin, eine Arbeitnehmerin der Stadt, habe die Kasse sowie die Mitgliederverwaltung samt persönlicher Daten erhalten. Die Funktion der „Mitgliederverwaltung“ steht bereits auf seiner Visitenkarte. Bei allen Ausgaben über 100 Euro müssen die Vorstandsmitglieder ihr Votum geben. Es würden Ausgaben in weit höherem Bereich getätigt, sagen Aktive – ohne Absprache mit dem Vorstand.
Brief an die Politik
Auch das neue Kreuz vor der Mühle, das Busch mit Skulpturen selbst entworfen hat, findet nicht den ungeteilten Beifall aller Mitglieder. Laut Busch hat es mit dem Verein aber nichts zu tun. „Die Genehmigung, das Kunstwerk an dieser exponierten Stelle aufzustellen, wurde vom Eigentümer des Grund und Bodens, dem Bürgermeister der Stadt Burscheid, Herrn Caplan“, erteilt. Darüber liege ein Gestattungsvertrag vor. Caplan und die Fraktionen will ein Mitglied anschreiben, mit der Bitte, im Konflikt zu vermitteln.