SchließdienstÄrger um das stille Örtchen auf dem Burscheider Friedhof
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Die öffentliche Toilette auf dem Burscheider Friedhof ist gepflegt und es gibt einen Schließdienst.
Copyright: Ralf Krieger
Burscheid – Wer eine Toilette sucht, kann mittlerweile über sein Handy fündig werden. Es gibt die Internetseite Gratispinkeln, die für immer mehr Städte stille Örtchen in ihrer Datenbank einträgt. Für Burscheid und Umgebung gibt es Einträge, die aber nicht wirklich zielführend sein dürften, wenn es pressiert.
Nachts waren Menschen hier. Seither wird abgeschlossen.
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„Im Park beim Kiosk“ steht da. Tatsächlich, gegenüber dem Luchtenberg Richartz-Park war immer die öffentliche Toilette neben dem Kiosk. Doch der ist schon lange geschlossen und ein genauerer Blick auf die Beschreibung im Internet zeigt, dass der Rathenauplatz gemeint, der zusätzlich zum Museum Ludwig und dem Römisch-Germanische Museum in Köln angegeben ist. Die Bewertung „furchtbar“ entspricht der Note Sechs und ist beim Kiosk vermerkt. Das Museum Ludwig erhält eine Drei und das Römisch Germanische Museum eine Eins. Der Haken: Von Burscheid bis zum Roncalliplatz sind es gut 30 Kilometer, da ist man „nicht mal eben weg.“
Wimpel in Form eines WC
Auf der Karte im Netz ist Burscheid ein noch weitgehend blinder Fleck in Sachen WC-Versorgung. Der nächste Wimpel in Form eines Lokus zeigt auf den Friedhof in Dabringhausen.
Aber auch auf dem Burscheider Friedhof gibt es ein WC, das es auf die Internetseite noch nicht gebracht hat – was vielleicht auch gar nicht so schlecht ist. Eine Fachfirma für WC-Anlagen auf Friedhöfen, die regelmäßig auf Messen ihre Arbeit vorstellt, betont, dass überdurchschnittlich ältere Menschen solche Örtchen auf Friedhöfen aufsuchen und von einer guten Infrastruktur, verbunden mit Wasserstellen, Kompostbehältern und Fahrradständern ausgehen.
Thema im Burscheider Stadtentwicklungsausschuss
Jüngst nun war das Burscheider Friedhofs-WC Thema im Stadtentwicklungsausschuss. Bürgermeister Stefan Caplan referierte, dass es Ärger gab, weil am Sonntag zu früh abgeschlossen wurde. „Das kam nicht gut an.“ Dass überhaupt abgeschlossen werde, liege daran, dass es früher schon mal vorkam, „dass nachts Menschen dort waren“, so Caplan. Und so kam es, dass es nun feste Öffnungszeiten gibt.
Diese sind in der Satzung geregelt, was laut Verwaltung mit den Arbeitszeiten des Friedhofspersonals nicht immer praktikabel sei. „Die Öffnung der Toilette erfolgt daher in der Woche durch die Mitarbeiter des Friedhofs. Am Abend und am Wochenende erfolgen die Öffnung und Schließung der WC-Einrichtung durch einen zusätzlich beauftragten Mitarbeiter.“
Burscheider Mitarbeiter kommt am Abend
Speziell für die Abendstunden sei ein Mitarbeiter im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung ausschließlich für den Friedhof beauftragt worden. Zwei mal habe der Schließdienst sonntags zu früh abgeschlossen, berichtete Caplan. Er sei privat eingeladen gewesen. Laut Satzung ist die WC Anlage für Besucher „täglich mit Beginn der Morgendämmerung bis zu Beginn der Abenddämmerung geöffnet.“ Bis auf die zwei Ausnahmefälle, welche Protest auslösten. Caplan nahm den Mitarbeiter in Schutz: „Ich bin glücklich, dass er den Job macht und ihm nicht böse, dass er zweimal gegen die Abmachung verstoßen hat.“ Die Verwaltung erklärt, dass sie mit dem Schließdienst die Angelegenheit besprochen habe. Die ausgehängten Öffnungszeiten würden zukünftig eingehalten. Außerdem nehme die Friedhofsverwaltung die Sache zum Anlass und werde zusätzliche Hinweise zur Toilettenöffnung an den Friedhofseingängen anbringen. Womöglich brauchen die Besucher Burscheids dann auch keinen Blick mehr aufs Handy zu werfen.
