GehaltWas die Mitarbeitenden bei Covestro in Leverkusen verdienen

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Covestro-Zentrale

Wie viel verdienen Mitarbeitende bei dem Werkstoffhersteller Covestro? Das Unternehmen gibt Auskunft. (Archivbild)

Chemikanten erhalten bei Covestro in Leverkusen im Durchschnitt ein Gehalt in Höhe von 47.000 Euro im Jahr. Ein Überblick über die Gehalts-Strukturen.

Bei Covestro, der ehemaligen Kunststoff-Sparte von Bayer in Leverkusen, werden verschiedene Materialien, wie etwa Klebstoffe, Lacke, Kunststoffe und Folien für ganz unterschiedliche Branchen hergestellt. Die Werkstoffe werden zum Beispiel in der Automobilindustrie, im Bauwesen, in der Kosmetik oder bei Verpackungen verwendet. Daran arbeiten in Leverkusen knapp 4000 Beschäftige. In Deutschland sind für Covestro knapp 7900 Menschen angestellt und weltweit 18.000 Menschen. Wie viel Gehalt bekommen sie?

Tarif-Verträge

Knapp 5000 Covestro-Mitarbeitende in Deutschland werden nach Angaben eines Sprechers nach dem Tarifvertrag der chemischen Industrie bezahlt. In der Tarifstufe E06 des Tarifgebiets Nordrhein werde in der Eingangsstufe ein festes Jahresgehalt, inklusive Urlaubsgeld, von 44.000 Euro für Mitarbeitende in Vollzeit gezahlt. „Das ist die niedrigste Stufe des Chemietarifvertrags, in der wir eine nennenswerte Anzahl von Mitarbeitenden haben“, erklärt der Sprecher.

In der höchsten Tarifstufe erreichten Mitarbeitende ein jährliches Festgehalt von 89.000 Euro. Angestellte in der Produktion, die im Schichtbetrieb arbeiten, erhielten zudem entsprechende Schichtzulagen. Auch gebe es weitere tätigkeitsbezogene Zulagen, die tarifvertraglich und betrieblich geregelt seien.

Als Beispiel: Bei einem Chemikanten liege das Durchschnittsgehalt bei 47.000 Euro – gegebenenfalls zuzüglich Schichtzulagen.

Außertarifliche Mitarbeitende

„Wir haben knapp 2900 Beschäftigte, die nicht dem Tarifbereich zugerechnet sind“, sagt ein Sprecher des Unternehmens. Die festen Jahresgehälter würden dabei oberhalb derer des Tarifbereiches beginnen und seien nach oben durch die Höhe der Vorstandsgehälter begrenzt.

Um die Aufgaben und Tätigkeiten einzustufen, werde die Stelle unabhängig von der Person bewertet. „Anhand dieser Einstufung wird die Höhe des Grundgehalts an der in Deutschland üblichen Vergütungshöhe unserer Wettbewerber ausgerichtet“, so der Sprecher. Leistung und Erfahrung seien dann maßgeblich dafür, wie die Tätigkeit in das zugehörige Gehaltsband der jeweiligen Funktionsstufe eingeordnet werde. 

Gemäß der Akademikergewerkschaft der chemischen Industrie, VAA, gelten für Hochschulabsolventen mit naturwissenschaftlicher und technischer Fachrichtung ab dem zweiten Berufsjahr tarifliche Mindestbezüge von 71.250 Euro mit Diplom oder Masterabschluss und 82.825 Euro für Angestellte mit Promotion. „Chemiker können sich aufgrund ihrer breitgefächerten Ausbildung im Unternehmen nahezu unbegrenzt weiterentwickeln, bis hin zur Übernahme von Vorstandspositionen“, ergänzt der Sprecher.

Jahres-Bonus

Bei Covestro können nach Angaben des Sprechers alle Mitarbeitenden eine variable jährliche Vergütung bekommen, also einen Bonus. Wie hoch er ausfällt, hängt davon ab, inwieweit Covestro die gesteckten Ziele erreicht hat. „Für Tarifmitarbeitende ist ein Zielwert von neun Prozent des Festgehalts ausgelobt, für außertarifliche und leitende Angestellte ist dieser Prozentsatz höher“, sagt der Sprecher. Je nach Zielerreichung könne zwischen 0 und dem Zweieinhalbfachen des Prozentsatzes ausgezahlt werden.

Extras

Covestro biete seinen Mitarbeitenden eine ganze Reihe an Zusatzleistungen, so der Sprecher: eine betriebliche Altersversorgung, ein betriebliches Gesundheitsmanagement, ein Langzeitkonto, Belastungsreduzierung im Alter, Zeit für die Pflege von nahen Angehörigen sowie Belegplatzrechte in Kitas. Mitarbeitende könnten außerdem Covestro-Aktien mit Kursabschlag erwerben.

Vorstand

Die Vorstandsmitglieder haben jährliche Festgehälter von 650.000 Euro bis zum Vorstandsvorsitzenden Markus Steilemann mit 1,3 Millionen Euro. Dazu seien kurzfristige variable Bezüge für das jeweilige Geschäftsjahr festgelegt, die je nach Erreichung der Unternehmensziele zwischen 0 und dem Zweieinhalbfachen des Festgehalts betragen können. Zusätzlich gebe es eine langfristige variable Vergütung, die auf bestimmten Kennzahlen basiert. Diese werde mit vier Jahren Verzögerung ausgezahlt.

Da die kurzfristige variable Vergütung im Jahr 2022, wie dem Vergütungsbericht zu entnehmen ist, bei 0 Prozent lag, lag Covestros Vorstandschef Markus Steilemann voriges Jahr insgesamt bei 2,526 Millionen Euro. Im Jahr 2021 war es ungefähr das Doppelte: 5,239 Millionen Euro. Thomas Toepfer, Finanzvorstand und Arbeitsdirektor, wurden voriges Jahr 1,374 Millionen Euro ausgezahlt.

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