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Diepentalsperre abgesenktHöhle im Deich mit Steinen und Sandsäcken gestopft

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Die unterspülte Böschung neben dem Rechenbauwerk ist mit Steinen und Sandsäcken provisorisch befestigt worden.

Die unterspülte Böschung neben dem Rechenbauwerk ist mit Steinen und Sandsäcken provisorisch befestigt worden.

Eine Ausspülung am Deichdurchlass und wuchernde Pflanzen am Seeufer sorgen für Baustellen an der Diepentalsperre.   

Über den trotz Regenwetters niedrigen Wasserstand im unteren Teich der Diepentalsperre wundern sich manche Spaziergänger. Es handelt sich nicht um ein Leck, der Spiegel musste vielmehr auf Anordnung der Behörden aus Sicherheitsgründen gezielt weiter abgesenkt werden. Der Grund: Am Auslass ist es zu einer Unterspülung am Rande des Rechenbauwerks im Deich gekommen.

Der Wupperverband spricht von einer Auskolkung in der Böschung, die vermutlich durch starkes Fließwasser verursacht worden ist. Der Schaden ist bei einer Kontrolle als sicherheitsrelevant eingeschätzt worden, weil es bei fortschreitender Ausspülung zu Wasserdurchbrüchen kommen könnte. „Nach der Begehung mit einem Bodengutachter hat die Bezirksregierung Köln als Talsperrenaufsicht die Privateigentümer der Diepentalsperre zu einer Absenkung verpflichtet“, teilte der Verband mit. Der Wasserstand müsse so lange niedrig gehalten werden, bis der Schaden behoben ist.

Der Wupperverband hat den Eigentümern bei der Sicherung der Stelle kurzfristig geholfen und die Böschung zunächst mit Wasserbausteinen und Sandsäcken provisorisch gegen weitere Ausspülungen befestigt. Mit Hilfe von Uranin, einem grünen Farbstoff, der für Gewässer unbedenklich ist, wurde der Fließweg des Wassers in den Murbach überprüft, um mögliche Lecks ausfindig zu machen. Die endgültige Sanierung des Bereichs soll bald erledigt werden.

Pflanzenbewuchs muss gebändigt werden

Andere Arbeiten beginnen ab der kommenden Woche. Dann muss der oberhalb auf Höhe der Ausflugs-Gastronomie gelegene See von Pflanzen befreit werden. Der wild gewachsene Bewuchs der Hauptsperre, erklärt der Wupperverband, „darf nicht zu hoch werden, damit die Hochwasserschutzfunktion der abgesenkten Talsperre für die unterliegenden Kommunen gewährleistet bleibt“.

Die erforderlichen Arbeiten beginnen frühestens am 27. Januar und müssen aus naturschutzfachlichen Gründen bis Ende Februar beendet sein, wenn die Schonfrist für brütende Vögel beginnt. Sie dauern voraussichtlich ein bis zwei Wochen. Wann gearbeitet werden kann, hängt stark von den Niederschlägen und Temperaturen ab. Denn damit die Fläche betreten werden kann, muss der Boden weitestgehend trocken oder gefroren sein. Deshalb wird der genaue Zeitpunkt der Umsetzung erst kurzfristig festgelegt.

Das Grundstück befindet sich in Privateigentum. Die Maßnahme wurde mit dem Eigentümer und mit den Behörden abgestimmt. Pflegemaßnahmen auf dem Gelände, das auf die Renaturierung von Bachlauf und Feuchtgebiet wartet, soll es laut Wupperverband künftig regelmäßig geben. Langfristig sei geplant, dies vorrangig durch Beweidung umzusetzen, wie es am unteren See bereits erprobt worden ist.

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