Eicherhofer Park30 Meter hohe Platane war nicht zu retten

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Nach der Fällung wurde der verfaulte Hohlraum des Baums sichtbar.

Nach der Fällung wurde der verfaulte Hohlraum des Baums sichtbar.

Leichlingen – Bevor die Motorsäge angeworfen wurde, hat das Rathaus über die jüngste Fällung eines alten Baums nicht informiert. Aber da in Zeiten der Klimaschutz-Bewegung jede Rodung von kritischen Fragen und Protesten begleitet wird, nimmt die Verwaltung im Nachhinein Stellung zum Ende einer großen Platane, die vergangene Woche im Eicherhofer Park gefällt worden ist.

Von dem 30 Meter hohen Baum ist nur noch der Stumpf übrig geblieben. Die Entscheidung, ihn abzusägen, sei den Verantwortlichen nicht leicht gefallen, erklären die Experten. Sie sei aus Sicherheitsgründen erfolgt. Und der Zustand des Holzes, der nach Ansetzen der Kettensäge sichtbar wurde, habe bewiesen, dass die Vorsichtsmaßnahme richtig war.

„Flaschenhals“ der kranken Platane im Eicherhofer Park.

„Flaschenhals“ der kranken Platane im Eicherhofer Park.

„Oft sehen die Bäume auf den ersten Blick noch vital aus und es besteht die Hoffnung, den Baum noch zu retten,“ äußert die Verwaltung in ihrer Erklärung Verständnis dafür, dass jede Fällung für umweltbewusste Bürgerinnen und Bürger ein Ärgernis darstellt. Die zuständigen Mitarbeiter des städtischen Bauhofs träfen die Entscheidung, einen Baum zu fällen, daher nicht leichtfertig und es tue „auch ihnen in der Seele weh, wenn ein alter Baum sein Ende findet.“

Sicherheitsrisiko

Im Fall des Eicherhofparks müsse berücksichtigt werden, dass die Grünanlage von vielen Schul- und Kindergartenkindern, Sportgruppen, Spaziergängern und Hundehaltern aufgesucht werde. Besonders die großen, bis zu 40 Meter hohen Platanen werden deshalb mindestens einmal im Jahr von den Bediensteten des Bauhofs und Fachunternehmen auf ihre Sicherheit überprüft. Die nun gefällte Platane war den Baumkontrolleuren bei einer Routineuntersuchung wegen ihrer schwächeren Belaubung aufgefallen.

„Bei genauerer Begutachtung stellte der Bauhofmitarbeiter Oliver Heidelberg fest, dass der Stamm zudem im unteren Bereich eine Verdickung aufwies.“ Ein solcher sogenannter „Flaschenhals“ kann ein Zeichen für Fäulnis im Inneren sein, da der Baum dort versucht, vermehrt Holz anzulagern, um sich zu stabilisieren. Zudem war am Stammfuß eine Höhlung zu erkennen. Ein Test mit einem Sondierstab ergab, dass die vermutete Fäulnis bereits mindestens 60 Zentimeter weit in den Stamm vorgedrungen war. Auch das dumpfe Klopfgeräusch, der hohe Totholzanteil und Pilzfruchtkörper im Kronenbereich waren Indizien für eine Krankheit, Zersetzung und Schwächung des Gefahrenbaumes.

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Ein Kronenrückschnitt hätte in dem Fall nach dem Urteil von hinzugezogenen Fachleuten nicht geholfen. Nach der Fällung war deutlich zu erkennen, wie weit die Fäulnis fortgeschritten war, und dass es richtig gewesen sei, einzuschreiten, bevor es zu einem Unfall gekommen sei.

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