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KlimaschutzLeichlinger Grundschule gewinnt Stadtradeln

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Bürgermeister Frank Steffes zeichnet die Mädchen und Jungen der KGS Kirchstraße für ihren Erfolg beim Stadtradeln aus.

Bürgermeister Frank Steffes zeichnet die Mädchen und Jungen der KGS Kirchstraße für ihren Erfolg beim Stadtradeln aus.

Die Katholische Grundschule an der Kirchstraße hat das Stadtradeln gewonnen – trotz mangelhafter Radwege in der Stadt

„Wir haben heute ganz hohen Besuch“, begrüßt Schulleiterin Tina Ritterbecks die Schulkinder der Katholischen Grundschule an der Kirchstraße in Leichlingen. „Wisst ihr, wer neben mir steht?“ „Der Bürgermeister!“, schreien die Kinder. Bürgermeister Frank Steffes ist, so sagt es Ritterbecks, „extra gekommen, weil ihr alle echt was geleistet habt.“ Ritterbecks meint die Kilometer, die die Kinder der Grundschule, ihre Eltern und einige Lehrende beim Stadtradeln in Leichlingen zurückgelegt haben. Die Schule ist mit fast 7900 Kilometern in drei Wochen auf Platz 1 gelandet.

Das hat der Bürgermeister mit einem Besuch an der Schule nun gewürdigt. Bei der Aktion gab es Eis und Gutscheine für einen Einkauf im Leichlinger Spielzeugladen KinderKiste. „Es ist schön, dass die Kinder so eine Wertschätzung erfahren“, sagt der Klassenlehrer Christoph Draube, der sich an der Grundschule besonders fürs Stadtradeln einsetzt, wie er erzählt. Auch vergangenes Jahr hat die Schule das Stadtradeln gewonnen, „aber das verlief ein bisschen im Sand, ohne eine solche Würdigung.“

Es geht um Klimaschutz und Sport

Stadtradeln ist eine Kampagne des internationalen Städtenetzwerks Klima Bündnis. Sie lädt alle Bürgerinnen und Bürger einer Kommune jedes Jahr zwischen Mai und September dazu ein, im Alltag aufs Rad zu steigen und so für den Klimaschutz einzutreten. Die zurückgelegten Kilometer können die Teilnehmenden in einer App sammeln, am Ende werden drei Gewinner gekürt, die die meisten Kilometer zurückgelegt haben.

„Es geht vor allem darum, die kürzeren Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen, um an Emissionen einzusparen“, sagt Leichlingens Bürgermeister Steffes. Fahrradfahren in der Stadt sei aber nicht nur wichtig für den Klimaschutz, sondern auch als sportliche Betätigung: „Wir bewegen uns alle viel zu wenig.“

Radwege in Leichlingen sind schlecht ausgebaut

An der Grundschule an der Kirchstraße will man das offenbar ändern: In diesem Jahr haben laut Klassenlehrer Draube insgesamt 40 Menschen teilgenommen. Draube fährt auch mit dem Fahrrad zur Schule, wenn kein Stadtradeln ansteht. „Aber es ist manchmal nicht ganz einfach, in Leichlingen sein Auto stehen zu lassen, weil die Radwege wirklich nicht gut ausgebaut sind.“ Durchs Stadtradeln, glaubt Draube, würden mehr Menschen fürs Radfahren motiviert, und vielleicht verbessere sich durch ihren Druck die Infrastruktur.

Dass es da Nachholbedarf gibt, erkennt auch Bürgermeister Steffes an. Er sagt, in Leichlingen müsse an der Sicherheit der Fahrradfahrenden und an den Fahrradwegen gearbeitet werden. Die Stadt habe ein Mobilitätskonzept, aus dem viele Maßnahmen nun Schritt für Schritt umgesetzt werden müssten. „Was uns dabei fehlt, ist Personal.“

Den Posten des Mobilitätsmanagers bekomme Steffes nicht besetzt, auch im Tiefbauamt seien zu wenig Leute angestellt. „Außerdem muss der Rat Budgets freigeben für die Sanierung von Straßen und Wegen“, sagt der Bürgermeister. Die Stadt tue einiges für den Straßenunterhalt – aber ohne Geld gehe das nur begrenzt. „Man muss sich ja nur umsehen, dann sieht man, dass es überall hängt.“