LeichlingenBahnhof wird zur neuen „Mobilstation“ – schneller Verkehrsmittel wechseln

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Das Umsteigen am Leichlinger Bahnhof soll erleichtert werden. Versucht wird auch die Öffnung der Unterführung zur Westseite der Gleise.

Das Umsteigen am Leichlinger Bahnhof soll erleichtert werden. Versucht wird auch die Öffnung der Unterführung zur Westseite der Gleise.

Leichlingen – Wer aus dem Zug steigt und weiterfahren will, kann sich am Leichlinger Bahnhof ein Elektro-Auto mieten, das rund um die Uhr bereitsteht. Oder auf eines der Pedelecs umsteigen, das an der Leihstation gleich neben dem Gleis steht. Das geht ganz leicht per App mit dem elektronischen Ticket des Verkehrsverbundes. Eine digitale Informationsstele weist Ausflüglern den Weg zu Talsperren, Busverbindungen und Wanderwegen. Auch an den Busbahnhöfen am Stadtpark und in Witzhelden gibt es abschließbare Radgaragen für Pendler sowie Treffpunkte und Parkplätze für Fahrgemeinschaften.

Zwischen dem alten Stellwerk und der Bahnschranke sollen überdachte Radgaragen gebaut werden.

Zwischen dem alten Stellwerk und der Bahnschranke sollen überdachte Radgaragen gebaut werden.

Die schöne neue Welt der umweltfreundlichen Fortbewegung wird wahr, wenn ab 2020 die neuen Mobilstationen aufgebaut werden, die kreisweit alle Verkehrsmittel verknüpfen, ein einheitliches modernes Design bekommen und regional beworben werden sollen. 21 Stück wird es im Rheinisch-Bergischen Kreis geben. Drei davon in Leichlingen: am DB-Bahnhof und an den beiden Busbahnhöfen am Stadtpark und in Witzhelden. Der Leichlinger Infrastruktur- und Verkehrsausschuss gab in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig grünes Licht für die Antragstellung.

Zustimmung von Politikern

Obwohl die von der städtischen Mobilitäts-Managerin Larissa Weiland engagiert präsentierte Initiative Geld kostet, fiel den Politikern die Zustimmung in den laufenden Etatberatungen nicht schwer. Denn angesichts einer 80- bis 90-prozentigen Förderung durch das Land NRW und dank einer kreisweiten Partnerschaft bekommt die Stadt diese Verbesserungen der Infrastruktur so günstig wie nie (siehe „Hohe Förderquote“).

Am Leichlinger DB-Bahnhof soll das komplette Programm aus der Zubehörliste der Mobilstationen aufgefahren werden: Digitale Infostele, E-Carsharing-Station, Pedelec-Verleih, Fahrradboxen und -parkplätze sowie Mitfahrerbank. Der Park- und Ride-Parkplatz für Autos wird nördlich der Anlage zwischen Bahngleisen und Landwehrstraße in Richtung der Brücke Windgesheide um 50 Stellplätze erweitert. 4600 Quadratmeter des bisherigen Schrebergarten-Geländes hat die Stadt für diesen Zweck schon 2018 von der Bahn erworben. Überdachte Radabstellanlagen sollen auf dem Parkplatz am alten Stellwerk entstehen, wo es bereits die sechs Mietboxen der Stadt gibt.

An den Busbahnhöfen am Stadtpark und an der Solinger Straße in Witzhelden sind analoge Informations-Säulen und jeweils fünf abschließbare Radgaragen vorgesehen, in Witzhelden auch eine Pedelec-Mietstation.

Nicht zum Netz der Mobilstationen gehört, aber dazu passt ein weiterer Vorstoß am DB-Bahnhof: Die Schaffung eines Westzugangs zum Bahnsteig durch die Öffnung der Fußgänger-Unterführung. Der Durchbruch des zugemauerten Tunnels Richtung Raiffeisenmarkt soll als Projekt der Regionale 2025 aufgenommen werden. Dem Antrag der Grünen schloss sich der Ausschuss einstimmig an. Möglicherweise bekommt die alte Idee auch durch die Pläne für den Bau eines neuen S-Bahn-Gleises Auftrieb.

HOHE FÖRDERQUOTE

Die Kosten für die 21 Mobilstationen im Rheinisch-Bergischen Kreis betragen 5,6 Millionen Euro. 80 bis 90 Prozent davon sollen durch das Land gefördert werden. Die verbleibende Million teilen sich Kreis und Kommunen, die Verkehrsunternehmen Wupsi und Regionalverkehr Köln (RVK) und der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS). Auf den Kreis entfallen in drei Jahren 586 000 Euro, auf Leichlingen 67 600, auf Burscheid 4660 Euro.

In Burscheid sind drei Mobilstationen am Raiffeisenplatz, an der Mittelstraße und am Busbahnhof geplant. (hgb)

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