Neuer Dienstwagen und E-LastenradStadt Leichlingen fährt jetzt elektrisch

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E-Auto

Bürgermeister Frank Steffes mit dem neuen Elektro-Dienstwagen der Stadt, einem Mazda MX 30 mit OP-Nummernschild. 

Leichlingen – Gut möglich, dass man sich im Leichlinger Rathaus ab sofort danach drängelt, schnell mal eine wichtige Fahrt mit dem städtischen Dienstwagen zu erledigen. Die Fahrzeugschlüssel dürften begehrt sein. Denn die Verwaltung hat ihr erstes Elektroauto geliefert bekommen und in Betrieb genommen. Ein funkelnagelneuer Mazda MX-30, vollelektrisch, kein Hybrid, steht einsatzbereit auf dem Parkplatz. Eine neue Wallbox ist als Ladestation am Stellplatz für Dienstwagen auch schon installiert worden.

Beitrag zum Klimaschutz

Mit der Anschaffung machte die Verwaltung ihre Ankündigung wahr, ausgemusterte Fahrzeuge nach und nach möglichst durch neue Modelle mit Elektroantrieb zu ersetzen, um im Rahmen ihres Mobilitätskonzepts zur Verringerung des CO₂-Ausstoßes im Straßenverkehr beizutragen. Jetzt war ein Ersatz nötig, weil die Stadt beim Hochwasser im vergangenen Jahr zwei Dienst-Fahrzeuge verloren hat.

Bei der Wahl des Antriebs fiel die Entscheidung für den Elektromotor, der im Fahrbetrieb keine Emissionen verursacht. Die Technik sei „bereits deutlich ausgereifter und effizienter als Antriebe auf Basis von Wasserstoff und Brennstoffzellen“, erklärte die Stadtverwaltung am Montag bei der Vorstellung des Wagens. Der schwarze Mazda hat eine Leistung von 107 kW/145 PS und verbraucht nach Werksangaben 17,3 Kilowattstunden auf 100 Kilometern.

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Genug Reichweite für Stadtfahrten

Die Reichweite wird vom Hersteller im innerörtlichen Betrieb mit 265 Kilometern angegeben, im kombinierten Straßenmix mit 200. Im ADAC-Test schaffte der MX-30 allerdings nur 170 Kilometer, bis er aufgeladen werden musste. Auch das scheint aber allemal genug für die anstehenden Aufgaben. Der neue Wagen, zählt die Verwaltung auf, soll zum Beispiel für den Transport von Wahlunterlagen und anderen Materialien, für Baustellenkontrollen im Stadtgebiet und ähnliche Dienstfahrten eingesetzt werden. Es ist kein Kombi, aber bei umgeklappter Rückbank können 1171 Liter Gepäckvolumen und 400 Kilogramm Gewicht verstaut werden.

Den Kauf hat das Land bezahlt

Aus Sicht des Kämmerers ist aber das Beste an dem neuen Dienstwagen, dass er die Stadt nichts gekostet hat. Die Beschaffung wurde komplett aus dem NRW-Förderprogramm „Gewährung von Kompensationsleistungen für kommunale Klimaschutzinvestitionen“ bezahlt. Die Landesregierung hat darin 40 Millionen Euro für Investitionen von energetischen Sanierungen bis zur Mobilität bereitgestellt, damit die Kommunen wichtige Maßnahmen zum Klimaschutz, die sich infolge der Corona-Pandemie verzögert haben oder ganz ausgeblieben sind, nachgeholt werden können.

Wie Bürgermeister Frank Steffes auf Nachfrage erklärte, hat Leichlingen aus diesem, vom städtischen Fördermittelmanager Sebastian Scholze erfolgreich angezapften Topf auf Antrag 46.000 Euro bewilligt bekommen. Für das Geld waren neben dem Autopreis auch noch die Ladesäule und der Kauf eines Lastenfahrrads mit Elektro-Antrieb möglich. Das bestellte neue Dienstrad soll nächste Woche geliefert werden und wird vor allem von Hausmeistern und für Botengänge genutzt.

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Wundern werden sich Bürgerinnen und Bürger, die dem leisen ersten Elektro-Wagen der Stadt begegnen, nicht nur über die sich gegenläufig öffnenden Türen. Sondern vielleicht auch über das Nummernschild. Denn der Mazda der Blütenstadt trägt ein Leverkusener Kennzeichen, genauer: ein Opladener. OP MX 30E steht auf den Schildern. Warum nicht GL? Steffes klärt auf: Weil der Wagen bei einem Opladener Händler gekauft und dort zunächst auch angemeldet worden ist. Das soll nicht so bleiben, versichert der Bürgermeister, denn selbstverständlich werde der Dienstwagen, auf den sich die Stadt gefreut hat, demnächst umgemeldet.

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