Ersatz für FörstchenStadt Leichlingen soll neue Kita in der Balker Aue bauen

Lesezeit 3 Minuten
Gummistiefel von Kindern mit Blumen hängen am Zaun eines Kindergartens. (Symbolbild)

Gummistiefel von Kindern mit Blumen hängen am Zaun eines Kindergartens. (Symbolbild)

Bislang sollte dort eine Kindertagesstätte in freier Trägerschaft errichtet werden.

Die Stadt Leichlingen soll eine neue viergruppige Kita in städtischer Trägerschaft in der Balker Aue als Ersatz für die Kita Am Förstchen bauen. Einem entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion hat der Jugendhilfeausschuss zuletzt einstimmig zugestimmt. Verworfen werden soll demnach der Ratsbeschluss von Ende September 2022, in dem beschlossen worden war, dass die Kita in freier Trägerschaft betrieben wird. Ein freier Träger soll dann nach dem Umzug der Kita Förstchen in die Balker Aue auf dem frei werdenden Gelände eine Kita bauen können.

Die Kita sei in keinem guten Zustand, argumentiert die SPD in ihrer Begründung: „Regelmäßig erreichen uns Klagen betroffener Eltern, deren Kinder die Tagesstätte besuchen.“ Auch energetisch müsse man etwas ändern, um Energie und Kosten zu sparen.

Die Verwaltung bestätigt in ihrer Vorlage die Beschreibungen der SPD. Es gebe „diverse Schäden in den Dachbereichen“, was zu Feuchtigkeit im Inneren geführt habe. Der Schlafraum der Bärengruppe sei zweimal nicht benutzbar gewesen. Das Dach müsste komplett saniert werden, so die Verwaltung. Auch an der Fassade und am Giebel müsste gearbeitet werden, „die Fenster des Gebäudes sind teilweise zwischen 30 und 40 Jahren alt und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen“.

Leichlingen: Stadt hält Sanierung für kaum umsetzbar

Ebenfalls alt seien Heizungs- und Wasserleitungen sowie Abwasserrohre. Das trifft auch auf die Haustechnik zu, in der es zum Beispiel keine elektrischen Schutzschalter gibt. „Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Gebäudetechnik und Gebäudekonstruktion heutigen Anforderungen nicht mehr standhalten können und eine Gesamtsanierung erforderlich wäre“, so die Verwaltung. Das sei allerdings nicht einfach wegen des Holzfachwerks, auch Barrierefreiheit wäre nur mit großem Aufwand zu erreichen. Dazu kommt: Die räumlichen Gegebenheiten entsprechen „nicht in Gänze den Empfehlungen zum Raumprogramm für Kindertageseinrichtungen der Landesjugendämter“.

Die Stadt fasst zusammen: „Die oben angeführten Gründe machen aus Sicht der Verwaltung deutlich, dass Veränderungen vorgenommen werden müssen, damit Schäden bedingt durch den baulichen Zustand des Gebäudes nicht länger den Kita-Alltag beeinflussen und verbesserte räumliche Bedingungen für Kinder und Mitarbeitende geschaffen werden.“

Eine Sanierung der Kita hält die Verwaltung zudem für kaum umsetzbar, weil zusätzliche Kosten durch eine Interimslösung entstünden. Denn die Raumkapazitäten in Leichlingen seien nahezu erschöpft. Deshalb schlägt auch die Verwaltung den Neubau in der Balker Aue vor. Um die Trägervielfalt zu gewährleisten, war vorgesehen, die Einrichtung an einen freien Träger zu übergeben. Mit 33 Monaten Bauzeit und etwa 8,34 Millionen Euro Kosten rechnet die Stadt für den Neubau.

Dem Beschluss nach werden die Standorte und Träger nun getauscht. So sei sichergestellt, dass man für die neue Kita gleich einen Träger habe, erklärt Christiane Bornmann dem „Leverkusener Anzeiger“. Und die Trägervielfalt sei weiterhin sichergestellt, weil ein freier Träger auf dem Förstchen-Gelände bauen könnte.

KStA abonnieren