Teures Geschenk?Leichlingen hat Interesse am Dach des Opladener Busbahnhofs

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Der Leichlinger Busbahnhof am Stadtpark verfügt nur über einige kleinere überdachte Unterstände.

Der Leichlinger Busbahnhof am Stadtpark verfügt nur über einige kleinere überdachte Unterstände.

  • Große Dächer könnten die Unterstände am Leichlinger Stadtpark ersetzen
  • Welche Baukosten die Annahme des Geschenks auslösen würde, soll geprüft werden
  • In einem Bürgerantrag wird ein verbesserter Regenschutz für Busfahrgäste begrüßt

Leichlingen – Es ist bisher nur eine Idee. Und ob sie sich verwirklichen lässt, hängt noch von vielen Fragezeichen ab. Aber die Stadt Leichlingen denkt darüber nach, ob sie die Überdachung des Opladener Busbahnhofs geschenkt haben möchte. Die Stadt Leverkusen hat in der vergangenen Woche wie berichtet bekanntgegeben, dass sie die beiden Dächer aus Stahl und Glas, die dem Neubau des Opladener Busbahnhofs weichen müssen, kostenlos abgeben würden, wenn jemand Verwendung dafür hätte.

Bürger bekam rasch Antwort

Als der Leichlinger „Stadt-Anzeiger“-Leser Herbert Jansen, ein eifriger Busfahrer und ÖPNV-Nutzer, von dem Angebot hörte, hat er am Samstag sogleich Bürgermeister Frank Steffes angeschrieben und angeregt, dass sich die Stadt das Geschenk für ihren Busbahnhof am Stadtpark sichern solle.

Zu verschenken: Die auf Stahlstützen ruhenden beiden Überdachungen der Haltestellen am Opladener Busbahnhof.

Zu verschenken: Die auf Stahlstützen ruhenden beiden Überdachungen der Haltestellen am Opladener Busbahnhof.

Noch am selben Tag hat Steffes ihm geantwortet und mit der Nachricht überrascht, dass man im Rathaus längst über die Sache nachdenke: „Die Verwaltung beschäftigt sich bereits mit dieser Option“, schreibt Steffes.

Die auf den Bussteigen an der Freiherr-vom-Stein-Straße stehenden Stahlkonstruktionen sind 25 Jahre alt, aber intakt und zu schade zum Wegwerfen. Doch sie werden 2020 demontiert und auf dem neuen Opladener Busbahnhof, der nebenan in der Bahnstadt entsteht, nicht mehr gebraucht. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Freitag berichtete, würde die Bahnstadtgesellschaft die Dächer gerne abgeben und beim Abbau auch logistische Hilfe leisten.

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„Ohne jetzt mit dem Zollstock nachgemessen zu haben, könne es doch sein, dass die beiden Dächer (gegebenenfalls mit geringen Anpassungen) den Fahrgästen am Leichlinger Busbahnhof besseren Regenschutz bieten als die jetzigen Wartehäuschen“, reagierte Herbert Jansen.

„Als Vielfahrer im ÖPNV würde ich eine Erweiterung des Witterungs- und Regenschutzes am Leichlinger Busbahnhof begrüßen, insbesondere, wenn man das Dach geschenkt bekommen kann“, schrieb er an den Bürgermeister: „Ich werbe dafür, dass die Leichlinger Politik zumindest darüber nachdenkt und Prüfungen anstellt, ob nicht ein geschenktes Busbahnhofsdach aus Opladen noch lange Leichlinger Bürgern, die auf den Bus warten, dienen könnte.“

Frank Steffes befürwortet das Ansinnen. Es müssten allerdings etliche Fragen geklärt werden (siehe Interview). Denn das vermeintliche Geschenk könnte sich finanziell als Fass ohne Boden erweisen.

Folgekosten sind ein Risiko

Was Demontage und Wiederaufbau, Transport und Sanierung des Daches kosten würden, ist ebenso offen wie der spätere Aufwand für die Glasreinigung. Erst 2010/11 ist der Leichlinger Busbahnhof mit Landes-Zuschüssen modernisiert worden. Darum sei zudem die Frage, ob bei nachträglicher Umgestaltung Fördermittel wieder zurückgezahlt werden müssten.

Klar sei, dass Jansens Ansicht „Für den Bauhof der Stadt Leichlingen wäre die Demontage- und Montage eine zu meisternde Herausforderung“ nicht zutreffe. Ein solches Schwergewicht von Dach müsse schon an den Kranhaken von Profis.

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