Die Menschen in Leichlingen wollen, dass es vorangeht in ihrer Stadt, meint unser Autor.
KommentarNeuer Leichlinger Bürgermeister muss jetzt liefern


Maurice Winter muss jetzt zeigen, dass er Leichlingen voranbringen kann.
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Er hat es geschafft. Fünf Jahre nachdem er in der Stichwahl gegen Frank Steffes denkbar knapp gescheitert war, feiert Maurice Winter nun den Einzug als Chef ins Leichlinger Rathaus. Dabei kann er sich über viel Rückendeckung aus dem Rat freuen, dort wurde die CDU vor zwei Wochen auch schon stärkste Kraft. Die Menschen in Leichlingen machen an den Wahlurnen somit eindeutig klar, dass sie einen Wechsel wollen. Die Situation ist ähnlich wie beim Nachbarn Leverkusen.
Hinter Leichlingen liegen turbulente Jahre, neben den Herausforderungen, mit denen alle Kommunen zu kämpfen hatten – Unterbringung der Geflüchteten, Energie-Krise, Corona – kamen in der Blütenstadt noch verheerende Hochwasser und ein Angriff auf die IT der Stadtverwaltung hinzu. Steffes hatte im Wahlkampf, der angenehm ruhig lief, darauf gesetzt, dass die Leute ihn als Krisenmanager sehen. Als einen, dem sie vertrauen können. Das Merkel-Prinzip.
Offenbar hat das nicht funktioniert, wobei dem noch amtierenden Bürgermeister zumindest bei der Krisenbewältigung wenig vorzuwerfen ist. Was bei den Wählerinnen und Wählern schwerer gewogen haben könnte, ist ein Eindruck, der nicht nur für die Blütenstadt gilt: Dass alles zu langsam geht, dass man irgendwie nicht vorankommt. Maurice Winter muss jetzt beweisen, dass es auch anders geht. Verwaltungserfahrung hat er zwar nicht, allerdings ist Winter in seinem vergleichsweise jungen Alter schon lange parteipolitisch aktiv, er führt alleine schon zehn Jahre die Leichlinger CDU. Ein Netzwerk dürfte er also haben, zumindest innerhalb der CDU.
Winter hat sich im Wahlkampf vor allem als einer inszeniert, der in Leichlingen verwurzelt ist. Einer, dem das Ehrenamt am Herzen liegt. Das kam bei den Menschen wohl an, jetzt muss er zeigen, dass er auch das Handwerk eines Verwaltungschefs beherrscht.